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Twitter tut sich ja etwas schwer. Der Kurznachrichtendienst gilt nach wie vor als elitär. Dort würden vor allem Besserwisser und Halb-Poeten 140-Zeichen-Gedichte verfassen, sagen Kritiker. Social-Media-Konkurrent Facebook sei da ganz anders. Gemeiner? In Zahlen heißt das: Twitter kommt auf 284 Millionen aktive Nutzer im Monat und Facebook auf 1,35 Milliarden. Bei beiden Diensten werden zu rund 80 Prozent von mobilen Endgeräten aus genutzt, was wichtig für den Verkauf von Werbung ist. Aber auch hier scheint es bei Twitter zu hapern. Unter dem Strich ist bei Twitter noch nie etwas übrig geblieben. Dagegen könnte Facebook im zurückliegenden Jahr auf einen Gewinn von etwa 3 Milliarden Dollar kommen.

Und weil Twitter nicht so recht weiß wie man mit dem Gezwitscher Geld machen will und wohin es gehen soll, taucht nun wieder das Gerücht auf, dass der Internet-Gigant Google interessiert sei.

Natürlich feiert man im DAX. Draghi hat geliefert. Mehr als gedacht. Auf Draghi ist Verlass. Er macht alles (für den Euro). Für 60 Milliarden Euro will der EZB-Chef ab März Monat für Monat Staatsanleihen aus der Eurozone aufkaufen. Schluss soll dann im September 2016 sein. Dann wäre die EZB-Bilanz mal eben um 1.140 Milliarden Euro aufgebläht worden. Alles zum Wohle der Konjunktur und zur Deflationsbekämpfung, selbstverständlich. So steigt der DAX auf ein neues Rekordhoch – und der Chart sieht beeindruckend aus.

Es hat etwas gedauert. Doch nun hebt Rocket Internet offenbar doch noch ab. … three, two, one, ignition. Die Aktie verbessert sich zum Wochenauftakt an der Frankfurter Börse um sagenhafte 13,4 Prozent und steigt damit erstmals über den Ausgabepreis von 42,50 Euro zum dem die Aktie am 2. Oktober 2014 an die Börse gebracht worden war. Zur Erinnerung: Schon am ersten Handelstag schloss sie mit einem Minus bei 37,00 Euro. Danach ging es abwärts bis auf 31,10 Euro und heute eben 47,86 Euro. Vom Tief gerechnet ist das ein Plus von rund 54 Prozent. Grund für den Anstieg heute war eine Empfehlung von Goldman Sachs. Die Investmentbank hatte das Papier auf die sogenannte Conviction [Überzeugung] Buy List aufgenommen. Kursziel: 69,00 Euro.

Wachstum. Wachstum. Wachstum. Nur noch Größe entscheidet. Das Internetunternehmen Facebook will weiter zulegen. Daumen rauf. Die Profitabilität wird zweitrangig. Im kommenden Jahr könnten deshalb die Kosten um 55 bis 75 Prozent steigen. Bereits im dritten Quartal 2014 haben die Ausgaben um 41 Prozent im Jahresvergleich zugelegt. Es gehe um Zukäufe, neue Talente und zukunftsweisende Technologien. Den Kurzmitteilungsdienst Whatsapp hat sich Facebook 22 Milliarden Dollar kosten lassen – in Aktien bezahlt. Für neue Einkäufe hat Facebook noch gut 14 Milliarden Dollar auf der hohen Kante. Die Kasse ist nach wie vor gut gefüllt und es kommt auch noch mehr rein. Der freie Cash-flow, also die finanziellen Mittel, die in das Unternehmen fließen, betrug im dritten Quartal 766 Millionen Dollar. Und dann sind da ja noch die Aktien, die trotz des kräftigen Kursrückgang noch immer auf einem recht hohen Niveau notieren und somit eine sehr gute Akquisitionswährung darstellen.

Sein Geld verdient Facebook derzeit mit Werbung. Von den 3,2 Milliarden Dollar Einnahmen im dritten Quartal sind 3,0 Milliarden Dollar Anzeigenerlöse. Die Gesamtumsätze legten damit um 59 Prozent zu und die Werbeeinnahmen um 64 Prozent. 66 Prozent der Anzeigenerlöse kommen aus dem mobilen Bereich. Hier hat Facebook deutlich aufgeholt. Mobil war lange Zeit eine schwache Flanke des Internetkonzerns.

Im letzten Quartal sollen die Umsätze nur noch um 40 bis 47 Prozent klettern, trotz Kostensteigerungen. Es hat den Eindruck, als müsse Facebook sein Wachstum mit immer höheren Aufwand einkaufen.

Es ist eine Zahl vor der Nerds und Netz-Jünger niederknien: 61,20 Milliarden Dollar (45,20 Milliarden Euro). So viel hat Google…

Die Börsianer blicken derzeit auf den Euro. Spätestens seit dem Wochenende gilt er als zu hoch. Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, hatte angedeutet, dass „geldpolitische Anpassungen“ notwenidig würden, sollte der Euro (gegenüber dem Dollar) auf diesem Niveau verharren. Die Märkte haben wohl die Botschaft verstanden. Der Euro sinkt, einstweilen. Warum ist ein starker Euro schlecht? Weil er die Wettbewerbsfähigkeit der Eurozone verschlechtert, da die Waren dadurch für Käufer aus Nicht-Euro-Ländern teurer werden. Nun leiden die Länder im Süden der Eurozone ohnehin schon unter Wettbewerbsproblemen auf den Weltmärkten. Ein starker Euro verschärft diese Situation (und erhöht den Reformdruck).

Wenig spektakulär war der ZEW-Indikator für den Konjunkturausblick. Er geht deutlicher zurück als prognostiziert. Allerdings waren die Flüsterzahlen schon niedriger, wegen der Krise in der Ukraine. Die Konjunktur läuft aber nach wie vor sehr gut. Der Lageindikator legt zu. Auch dieses hohe Niveau sei ein Grund, weshalb die Erwartungen zurückgeschraubt wurden, sagt das ZEW (Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung). Mit Gold geht es abwärts. Das World Gold Council (WGC) hat eine Studie veröffentlich, wonach die Chinesen erstmal genug Gold gekauft haben könnten. Das WGC rechnet für China, dem größten globalen Gold-Investmentmarkt, für 2014 mit einem Jahr der „Konsolidierung“. Der DAX weiß nicht so recht – und entscheidet sich vorsichtshalber für den Weg nach unten.