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Die Telekom war auf beiden Seiten des Atlantiks erfolgreich. Aber in den USA gedeihen die Aktivitäten doch ein wenig besser. T-Mobile US wuchs 2015 deutlich schneller als die anderen Mobilfunkbetreiber in den USA und schaffte es gleichzeitig, die Profitabilität deutlich zu steigern. Die Gesamtkundenzahl der neuen Nummer 3 im amerikanischen Mobilfunkmarkt stieg um 8,3 Millionen auf 63,3 Millionen zum Jahresende. Der Betriebsgewinn machte 29,5 Prozent auf 7,4 Milliarden Dollar gut. Chapeau!

Auch im Wachstumssegment Cloud wächst die Telekom. 24 Prozent Plus gegenüber dem Vorjahr. Umsatz hier nun eine Milliarde Euro. Angestrebt ist auch weiterhin ein Umsatzwachstum von 30 Prozent. Punkten will man mit dem Thema Cloud und Sicherheit, gerade auch in den USA.

Die Zahl der MAUs (monthly active users) sank vom dritten zum vierten Quartal von 307 auf 305 Millionen. Ein Desaster für Twitter. Wenigsten im Jahresvergleich nahm die Zahl um 6 Prozent zu. Aber was sind 6 Prozent in der Facebook-verwöhnten Branche? Nichts. Twitter schafft es nicht zu überzeugen. Seine Vorzüge als schnellster Nachrichtendienst herauszustellen. Stattdessen gilt Twitter bei vielen als verkopft und schwierig. Nutzen? Keine Ahnung, werden wohl viele sagen.

Verlassen die Ratten das sinkende Schiff? Oder ist es doch eher so, dass sich Twitter hübsch für eine Übernahme macht? Die Wahrheit liegt vermutlich, wie so oft, irgendwo dazwischen. Katie Stanton, die das Unternehmen verlässt und bislang für Kontakte zu Medien bei Twitter zuständig war, tweetet, dass sie nach einer wasserfesten Mascara suche, für eine Freundin. Ob es diese wirklich gibt? Scheinbar hat sie ein paar Tränen verdrückt, ober aus Freude oder Trauer bleibt offen.

Der Mann macht einen platt – rednerisch – und das sind schon mal nicht die schlechtesten Voraussetzungen für einen guten Chef, zumal eines Unternehmens in dieser Branche. Timotheus Höttges, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom, spricht beim Münchener Ifo Institut (cesifo Group) über Europa, Big Data, Industrie 4.0 und überhaupt die Zukunftsthemen der Telekommunikationsindustrie. Außerdem sind es immer große Glücksmomente für Aktionäre und potenzielle Aktionäre, wenn zu einem recht guten Unternehmen, dazu gleich, noch ein gutes Management kommt. Meist hebt bei einem solchen Zusammenkommen die Firma und mit ihr der Aktien-Kurs ab. Die Notierung der T-Aktie hat sich bereits recht ansehnlich entwickelt.

Alphabet ist geboren. Die Börse huldigt mit einem kräftigen Plus. Alles ist nun „cleaner“, reiner und besser zählbar. „Was könnte besser sein?“, fragt Page. Die „Alphabet Family“ ist entstanden, die ein wenig ist, wie ein Mix aus der Kelly Family und der Heiligen Familie. Bringen wir unsere Gaben, ähm Daten, dar. Page: „And hopefully … as a result of all this, improving the lives of as many people as we can … Don’t worry, we’re still getting used to the name too!” Der Google-Übersetzer sagt dazu: “ Und hoffentlich als Ergebnis all dessen Verbesserung des Lebens von so vielen Menschen wie möglich … Keine Sorge, wir sind immer noch am Anfang in den Namen zu verwendet!“

Der DAX hat Krisen-Witterung aufgenommen. Eine Renminbi-Abwertung, das klingt wahrlich nicht gut. So fällt der deutsche Leitindex um 2,7 Prozent und rutscht dabei unter den kurzfristigen Aufwärtstrend, der sich seit Anfang Juli herausgebildet hatte. Der Index droht damit auch aus einer Dreiecksformation nach unten herauszufallen. Im besten Fall bleibt es bei der Seitwärtsbewegung des DAX.

Dabei ist Twitter, so Dorsey, durchaus zufrieden mit den Zahlen – BTW, der Verlust hat sich nur minimal von 114 auf 137 Millionen Dollar verringert –, aber man hadert doch erheblich mit dem nicht vorhandenen Wachstum der Anhängerschaft. „Das ist nicht akzeptabel und wir sind nicht glücklich darüber.“ Das dürfte eine starke Untertreibung sein. Die MAUs (monatlich aktiven User) haben um 15 Prozent von 308 auf 316 Millionen zugenommen. Andere Dienste wie Instagram, WhatsApp oder Snapchat wachsen da viel schneller.

Jetzt hat Google Zahlen für das zweite Quartal 2015 vorgelegt. Goooooogle! Was für ein Fest für die Börse. Die Aktie rauscht um rund 15 Prozent nach oben. Alle Erwartungen wurden übertroffen. Es läuft bei Google auch finanziell. Umsätze im Jahresvergleich um 11 Prozent gesteigert und den Betriebsgewinn um 13 Prozent verbessert. Je Aktie ist das ein Quartalsgewinn von 4,93 Dollar (Gaap) nach 4,88 Dollar im Vorjahresquartal.

So richtig was im DAX tut sich heute nicht, bislang zumindest. Das mag daran liegen, dass heute am Abend noch die Veröffentlichung der Protokolle (Minutes) der vergangenen amerikanischen Notenbanksitzung veröffentlicht wird. Da wird natürlich ein genauer Blick darauf geworfen. Wurden Formulierungen geändert? Sätze herausgenommen? Was ist mit der Einschätzung der Konjunktur? Blickt die Federal Reserve (Fed) eher zuversichtlich oder eher skeptisch in die Zukunft? Anhand dieser Hinweise will man dann ableiten, was die Fed im Sommer in Sachen Leitzinsen machen wird.

Google hat seine Ergebnisse für das erste Quartal vorgelegt. Berauschend sind diese nicht, aber sie sind gut, gut genug für die Börse. Die Aktie steigt. Dabei läuft nicht alles so gut für das Unternehmen. Die Umsätze sind zwar um 12 Prozent im Jahresvergleich auf 17,3 Milliarden Dollar und das Ergebnis von 3,45 auf 3,59 Milliarden Dollar oder von 5,04 auf 5,20 Dollar (Non-Gaap 6,57 Dollar) je Aktie, aber Kenner hatten doch mehr erwartet.

Google ist alles. Suchmaschine, Online-Werbung, Betriebssystem Android, Bürosoftware, Nexus Smartphones und Tablets, Drohnen, selbstfahrende Autos, Videos (You Tube), Datenfarm, Internetbrille und natürlich Big Data. Google scheint das zentrale Nervenzentrum des Internets zu sein. Und Google ist (insgesamt) rentabel bei dem, was es tut. Im vergangenen Jahr hat Google seinen Umsatz um 18 Prozent auf 66 Milliarden Dollar gesteigert. Im 4. Quartal betrugen die Umsätze 18,1 Milliarden Dollar. Im 4. Quartal kam der Internet-Konzern auf einen Nettogewinn von 4,76 Milliarden Dollar, nach 3,38 Milliarden Dollar 2013. Je Aktie ist das eine Gewinn von 6,91 (4,95) Dollar. Auch wenn dies sehr gute Zahlen sind, man hatte sich doch mehr erwartet.

Die Erkenntnisse des heutigen Tages aus wirtschaftlicher Sicht: Die Eurozone rutscht etwas tiefer in die Deflation. Im Januar sind die Verbraucherpreise vermutlich um 0,6 Prozent gefallen. Das ist nicht dramatisch, aber immerhin. So lange Unternehmen auch bei fallenden Preisen ihre Marge halten können, drohen keine Gewinneinbrüche. Auch umfangreichere Sparrunden (Entlassungen) dürften bei diesen Preisrückgängen nicht anstehen. Aber die Europäische Zentralbank (EZB) dürfte sich bestätigt fühlen, in ihrer Einschätzung, die Geldpolitik lockerer gestalten zu müssen.