Rubrik: Etihad

Schon in den vergangenen Monaten wollte die Lufthansa die kleine Air Berlin gerne schlucken. Allerdings war da noch ein Schuldenberg in Milliardenhöhe, der diesen Ansinnen einen dicken Strich durch die Planung machte. Der ist aber mit der Insolvenz schlagartig verschwunden. Logische Konsequenz: Die Lufthansa-Aktie setzt ihren Höhenflug fort und bleibt fundamental günstig bewertet. Mit einem Discount-Zertifikat können Anleger gut von der hohen Volatilität profitieren.

Wenn in einem Land die Nummer zwei einer Branche schwächelt, dann ist der Marktführer der Gewinner. So ist dies ganz besonders bei den deutschen Fluggesellschaften. Während Air Berlin am Abgrund der Insolvenz taumelt, ist die Lufthansa sogar bereit, dem schwer angeschlagenen Wettbewerber unter die Arme zu greifen. So hat die Kranich-Airline erst kürzlich eine ganze Reihe von Air Berlin-Fliegern übernommen, damit der kleine Konkurrent nicht noch stärker in Turbulenzen kommt. Denn ohnehin sorgte nur der Großaktionär Etihad aus Abu Dhabi dafür, dass bei Air Berlin die Triebwerke noch nicht ausgegangen sind. Mehrere Milliarden flossen bereits aus dem Scheichtum in die dauerhaft klamme Firmenkasse. Eine Komplettübernahme von Air Berlin lehnt Lufthansa-Chef Carsten Spohr aber derzeit ab – noch. Eine Branchenkonsolidierung gilt aber als unumgänglich. Wie die Lufthansa-Aktie darauf reagieren wird.

Nun gibt es Gerüchte, dass die schwerreichen Jungs aus Abu Dhabi im Zuge der Branchenkonsolidierung 30 bis 40 Prozent der Lufthansa-Anteile erwerben wollen. Gemunkelt wird von einer Kapitalerhöhung – allerdings ohne die Altaktionären. Doch nicht nur wegen des zu erwartenden oder bereits stattgefundenen Aufschreis der Altaktionäre glauben wir nicht an eine solche Anteilskauf. Was tun mit der Aktie? Sie ist günstig bewertet, aber sind damit die Risiken abgedeckt …?