Rubrik: Enteignung

Die Analysten von Goldman Sachs haben die Aktie der Deutschen Wohnen (A0HN5C) auf „Halten“ heruntergestuft. Begründung: Regulatorische Auflagen könnten den Titel belasten. Wir sehen diese hingegen im Kurs bereits berücksichtigt und gehen von einer Fortsetzung der laufenden Kurs-Erholung aus. Neben dem Direktinvestment könnte aber auch ein Einstiegsversuch via Discounter eine gute Anlageidee sein.

Bei Patrizia ist der Kurs nach der sommerlichen Schwäche wieder auf dem Weg nach oben, da die Diskussionen um eine Enteignung von Immobilien abgeklungen sind und die eigenführten Mietendeckel das kleinere Übel sind. Daher ist der Titel (PAT1AG) fundamental inzwischen nicht mehr ganz billig. Wir sagen aber, warum sich ein Engagement trotzdem lohnen kann und warum ein Discounter derzeit nur die zweite Wahl für Aktienanleger sein kann.

Bei der Vonovia-Aktie (A1ML7J) kam es nach der Vorlage guter neun-Monats-Zahlen zu Gewinnmitnahmen. Dies konnte auch die Ankündigung einer Dividendenerhöhung nicht verhindern. Die Anleger störten sich an einem etwas vorsichtigeren Ausblick auf das Jahr 2020. Wir sehen den Titel vor dem Hintergrund der Dividenden-Rendite von rund 3,3 Prozent aber weiter positiv, wir nehmen aber auch ein defensiveres Bonus-Zertifikat (HZ092W) unter die Lupe.

Bei der Deutschen Wohnen belastet die öffentliche Diskussion und die Unterschriftensammlung, die auf eine Enteignung des Immobilienkonzerns abzielt. Die Analysten sind sich allerdings uneins, ob mit den heftigen Kursverlusten inzwischen dem Risiko ausreichend Rechnung getragen wird. Wir untersuchen daher die Deutsche Wohnen-Aktie (A0HN5C), stellen aber auch ein Bonus-Zertifikat (CV8VZ8) vor, welches bis Weihnachten läuft.

Der DAX ist die Lust auf Rekorde einstweilen vergangenen. Wer so gedrängt wird, der mag nicht mehr, verständlich. Dabei signalisieren die jüngsten Konjunkturdaten für die Eurozone Besserung. Das Bruttoinlandsprodukt legt im Jahresvergleich 0,9 Prozent zu. Der Einkaufsmanagerindex erreicht sein bestes Quartalsergebnis seit 3 Jahren. Die Aktie der Deutschen Bank schwankt ein wenig zwischen Freude, weil Goldman Sachs die Bewertung auf neutral angehoben hat und Enttäuschung, weil der Bezugspreis wohl günstiger ausfallen muss, um den Altaktionären die Kapitalerhöhung schmackhaft zu machen. Sparkassen-Chef Georg Fahrenschon spricht aufgrund der Nullzinspolitik der EZB von Enteignung der Sparer. Dem ist sicher so, aber es ist auch politisch gewollt, um die hohen Staatsschulden finanzieren und abbauen zu können. Unser aller Solidarbeitrag zur Banken-und Staatensanierung. Es gibt Gerüchte, dass die IWF-Chefin Christine Lagarde EU-Kommissionpräsidentin werden soll. Wohl auf Kanzlerin Merkels Wunsch. Regierungssprecher Seibert dementiert allerdings. Wozu haben eigentlich Herr Juncker und Herr Schulz Wahlkampf gemacht?