Rubrik: Einschätzung

Kürzlich schaffte die Varta-Aktie den Abwärtstrend. Auslöser dafür war eine millionenschwere Förderung des Bunds zum Aufbau einer Batteriezellenproduktion. Der Aktie gelang danach ein Anstieg bis auf 108 Euro. Die Kurslücke (Gap) zwischen 100 und 113 Euro konnte somit noch nicht geschlossen werden. Varta hatte der Schwung verlassen und die Notierung fiel zurück auf die Ausbruchslinie. War das nur ein Pullback – und nun geht es weiter nach oben?

Der deutsche Energiemarkt wird neu geordnet. Eon will sich künftig vor allem auf Netze konzentrieren. Die Börse feiert. Zu Recht? Nun, es könnte so sein, dass Werte freigesetzt werden, die nun noch im Verborgenen schlummern. Charttechnisch sieht es, wie meist bei Eon, spannend aus. Mit der Nachricht über die Neuordnung wurde der Abwärtstrend gebrochen. Interessant könnte derzeit auch ein Einstieg mit Discounter in die Eon-Aktie sein. Beispiel: PP3Z4F. Das Zertifikat bietet aktuell einen Verlustpuffer (Discount) von 16,3 Prozent.

Der Großaktionär Kinnevik steigt bei Rocket Internet aus. Die schwedische Risikokapital-Beteiligungsgesellschaft verkauft die Hälfte ihrer Anteile – 10,9 Millionen Stück für 210 Millionen Euro. Die restlichen 6,6 Prozent sollen noch bis Ende Mai auf den Markt kommen. Der Frust oder die Unstimmigkeiten scheinen sehr groß zu sein. Kinnevik wirkt wie auf der Flucht. Die Aktie rutscht tief und schnell. Droht nach dem Abpraller am mittelfristigen Abwärtstrend nun sogar ein Fall aus dem Seitwärtstrend?

Es ist dann doch nicht so schlimm geworden, nicht ganz so schlimm. Die Deutsche Bank präsentiert ein Quartals- und Jahresergebnis, dass ein ganz klein wenig milde stimmen kann – aber auch nur dann, wenn die Ansprüche vorher nicht allzu hoch waren. Im vierten Quartal hat die Bank 441 Millionen Euro verdient. Im Vorjahr stand hier noch ein Verlust von 1,4 Milliarden Euro. Im Gesamtjahr 2014 blieb unter dem Strich netto ein Plus von 1,7 Milliarden Euro, nach 700 Millionen Euro im Jahr 2013. Also es geht aufwärts.