Rubrik: ECB

Das Coronavirus grassiert auch an den Börsen. Die Kurse brechen aus Sorge um die Konjunktur ein. Notenbanken und Politik helfen. Wird das reichen in der heutigen liquiditätsverliebten Finanzwelt? Wie weit könnten die Kurse noch fallen – oder sind es schon sogenannte Kaufkurse? Verkaufen VW, BMW und Daimler demnächst auf Jahre keine Autos mehr? Fliegt die Lufthansa in die Pleite oder fliegt überhaupt noch jemand in den kommenden Jahren?

Was wir in den vergangenen Jahren gelernt haben: Letztlich fällt der Euro gegenüber dem Dollar immer, auch wenn er sich nun schon seit 2015 in der Bandbreite grob zwischen 1,05 und 1,15 Dollar seitwärts bewegt. Hierbei könnte es sich übrigens um eine veritable Bodenbildung nach dem Rückgang von 1,60 Dollar (2008) handeln. Im Tageschart ist noch dazu so etwas wie ein umgekehrte Schulter-Kopf-Schulter-Formation (siehe Chart unten) zu erkennen, die Euro-Optimisten noch viel Freude bereiten könnte.

Scheint so, als interessieren sich die Märke immer weniger um Wahlen und Referenden. Brexit – Erholung nach wenigen Tagen. Trump – nach wenigen Stunden. Italien – gefühlt nach ein paar Minuten. [Entschuldigung liebe Österreicher, aber ihr wart mit der dritten Wiederholung der Bundespräsidentenwahl gar nicht mehr auf dem Schirm …] Allen drei Ereignissen ist gemein, dass jedes Mal vorher ein Crash vorausgesagt wurde, wenn der Brexit käme, Trump gewinne oder der italienische Ministerpräsiden Renzi mit seinem Referendum scheitere. Nun, es ist so gekommen, wie nicht vorhergesagt – in jeder Hinsicht …

Briten wollen gehen und stimmen für den Austieg aus der EU. Lassen wir sie gehen, denn Reisende soll man ja bekanntlich nicht aufhalten. Wir haben wohl unterschätzt wie skurril unsere Insel-Nachbarn sein können. Gut, wir werden auch ohne sie zurechtkommen. Es geht ja immer weiter, irgendwie. Der DAX bricht in einer ersten Reaktion um 10 Prozent ein. Er wird sich auch wieder erholen, wenn sich der Rauch gelegt hat.

Haben die Feierlichkeiten zum Draghi-Day morgen (21. April) schon begonnen. Der DAX scheint will entschlossen weiter nach oben zu klettern. Anscheinend glaubt die Börse fest daran, dass der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, noch weitere geldpolitische Wohltaten in Form von noch mehr Liquidität verteilen wird. Spekuliert wird über den Aufkauf von Unternehmensanleihen (Corporate Bonds) und auch Helikopter-Geld gilt nicht mehr als ausgeschlossen.

Für den DAX sollten die geldpolitischen Beschlüsse der EZB eigentlich reichlich Inspiration sein, wenn da nicht im Hinterkopf auch noch die erwähnte Konjunkturschwäche wäre, die auch die Unternehmensgewinne empfindlich treffen könnte. So sacken die DAX-Kurse nach einer kurzen Draghi-Anfangseuphorie ins Minus. Oder die Märkte sind inzwischen schon so gierig geworden, dass sie nach dieser hohen Dosis schon wieder eine noch höhere Verlangen. Alles Geld-Junkies?

Die Draghi-Hausse im DAX treibt die Kurse kräftig nach oben. Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, hat sich nach seiner kurzen Schwäche und dem scheinbaren Verlust seines glücklichen Händchens, wieder eindrucksvoll zurückgemeldet. Magic Mario, der Magier der Märkte wird zum Albtraum aller Shortseller. Er sei bereit alle ihm zur Verfügung stehenden Instrumente einzusetzen, um die Inflationsraten in der Eurozone wieder nach oben zu bekommen. Dabei gebe es keine Grenzen. Die Märkte hatten verstanden. Im März wird es wohl zu einer weiteren geldpolitischen Lockerung kommen. Draghi sei Dank.

Bullen, Bullen aufgewacht! EZB Magic Mario (Draghi) spricht. Und er verspricht Gutes. Eine weitere Zinssenkung beziehungsweise, etwas sperriger formuliert, eine geldpolitische Lockerung im März. Das scheint schon fast ausgemacht, wegen China, den Schwellenländern, der Rezession in den USA (ähm?) und natürlich wegen des Öl-Preises.

Geld zu verschenken! Geld zu verschenken!

Die EZB hat sich in den vergangenen Wochen schon sehr weit vorgewagt mit ihren Äußerungen zur Weltkonjunktur und dazu, dass Inflationsziel von 2 Prozent unbedingt erreichen zu wollen. Davon ist die EZB noch weit entfernt. Im November lag die Preissteigerungsrate in der Eurozone im Jahresvergleich bei nur 0,1 Prozent, wie auch schon im Oktober. Experten hatten mit 0,2 Prozent gerechnet. Und auch die Kerninflationsrate ohne Energie, Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak fällt im November mit 0,9 Prozent nach 1,1 Prozent im Oktober wieder zurück.

Er wolle alle (im Rahmen des Mandats) zur Verfügung stehenden Instrumente einsetzen, um die Ziele der Europäischen Zentralbank (EZB) zu reichen, sagte EZB-Präsident Mario Draghi in Malta. Zudem wies er nochmals auf die Flexibiliät des Anleihekaufprogramms (Quantitative Easing – QE) hin.

Die Märkte werten das als deutlichen Hinweis darauf, dass die Geldpolitik der EZB vielleicht schon im Dezember noch lockerer werden könnte – und feiern das auch entsprechend mit kräftigen Kurssteigerungen.

Ja, die Wirtschaft habe eine Abwärtsrisiko, wegen der Emerging Markets (Schwellenländer). Sollte diese Aussage von EZB-Präsident Mario Draghi die Anleger verschrecken? NEIN. Im Gegenteil, sie weckt die Kauflust. Der DAX legt mal eben 100 Punkte zu und der Euro verliert 170 Basispunkte(!). Draghi hat auf der Pressekonferenz darüber philosophiert, dass man sich das Anleiheaufkaufprogramm im Dezember einmal genauer ansehen werde, natürlich wegen einer Ausweitung, die wohl einige Ratsmitglieder schon heute gefordert haben. So bewirtschaftet man planmäßig die Märkte.