Rubrik: Dow Jones

Time is Money // Schnell ein paar Fragen an Philipp Vorndran, Kapitalmarktstratege bei Flossbach von Storch, zum globalen Handelskonflikt, zu den Auswirkungen der Nullzinspolitik, zur schleichenden Verplanwirtschaftung und den Vorzügen von langfristigen Aktieninvestments: Warum Trump den Konflikt mit China schürt und warum die steigenden Miet- und Immobilienpreise eine Folge der Nullzinspolitik sind. Droht letztlich eine Währungsreform?

Der deutsche Aktienmarkt bleibt auch zum Jahresschluss anfällig für (deutliche) Kursrückschläge. Aber wie sieht es im kommenden Jahr aus? Könnte es nach dem Kursrutsch sogar zu positiven Überraschungen kommen? Konjunkturell gibt es in Deutschland und China Zeichen einer Stabilisierung. Langfristig wäre die Performance von deutschen Standardtiteln sehr enttäuschend, wenn es da nicht einen entscheidenden Faktor gäbe.

Prognosen sind traditionell schwierig, besonders wenn sie in die Zukunft gerichtet sind. Also, wie wird das Börsenjahr 2017? Wahrscheinlich anderes als wir es uns jetzt ausmalen. Aber es gibt ein paar wichtige Weggabelungen: Donald Trump und seine Wirtschaftspolitik sowie die politische und konjunkturelle Entwicklung in der Eurozone mitsamt der Gestaltung des Brexit. Interessant könnte auch noch die Entwicklung des Öl-Preises sein …

Den Börsen-Bullen bei den Hörnern packen. eToro hat sie in ihrem Signet, sicherlich als Symbol für den gewinnenden Investor. eToro ist beides, Social Trading und Trading-Plattform. Schwarmintelligenz trifft Spekulanten. Dahinter steht der schöne Gedanke, dass ein Anleger eigentlich kein Wissen braucht, um an der Börse erfolgreich zu sein. Wer bar jeder Ahnung ist, braucht einfach nur denen zu folgen, die es können. Trading-Strategien werden einfach kopiert. Copy Trading sagt man auch dazu. eToro hat weltweit in 170 Ländern 4,5 Millionen Anhänger dieser Methode gefunden.

Längst scheint der Zinsanstieg in den USA beendet. Die Aktien-Kurse fallen kräftig. Der Wachstumsindikator GDPnow der Fed Atlanta erwartet am 6. Januar für das 4. Quartal ein US-Wachstum von nur 1 Prozent. Am 4. Januar waren es sogar nur 0,7 Prozent. Der Konsens liegt dagegen bei 2 Prozent (siehe Grafik unten).

Die Fed könnte die Leitzinsen deutlich zu spät erhöht haben, quasi in ein (verdeckte) Wirtschaftsabschwächung hinein. Vielleicht ist sie schon bald wieder gezwungen ihre Entscheidung zurückzunehmen.

Als Angela Merkel und Peer Steinbrück im Oktober 2008 vor die Kameras traten und verkündeten, dass die Einlagen der Deutschen sicher seien, war der Weg vorgezeichnet: Sicherheit um jeden Preis. Das war/ist kein deutsche Phänomen, Amerikaner, Japan, Chinesen und Briten machten oder machen es genauso.

Nun testen die Notenbanken wie weit sie den eingeschlagenen Weg verlassen können. Mario Draghi hat gestern die Fußspitze ein wenig vom Mittelstreifen genommen – schon hat es gekracht an den Börsen.

Strategie-Update vom 3. Dezember 2015, Plusvisionen ETF Musterdepot.
Die Weltwirtschaft wächst zwar, aber von einer robusten Konjunktur kann nicht gesprochen werden. Die Europäische Zentralbank (EZB) und die amerikanische Notenbank Federal Reserve (Fed) betonen immer wieder die Risiken auf der Abwärtsseite. Das Hauptproblem bleibt China. Die Wirtschaft legt dort mit um die 6 Prozent längst nicht mehr so stark zu wie in den Vorjahren. Chinas Wirtschaft wandelt sich gerade von einer reinen Exportwirtschaft hin zu einer von den Konsumenten getriebenen Dienstleistungsgesellschaft. Das kostet Wachstumspunkte. Zudem leidet das Land unter der Spekualtionsblase am Immobilienmarkt. Synonym dafür sind die sogenannten menschenleeren Geisterstädte.

Die Wirtschaft in den USA wächst nach dem jünsten Konjunkturbericht der amerikanischen Notenbank Federal Reserve (Fed) moderat. Die Konsumausgaben in den USA hätten sich erhöht. Die Lage am Arbeitsmarkt, ein wichtiger Indikator der Fed für die Geldpolitik, verbessere sich weiter leicht. Es sei auch Lohndruck zu beobachten.

Der Euro fällt gegenüber dem Dollar deutlich zurück, Gold fällt leicht und der Dow Jones steigt spürbar. Das sind die Reaktion auf die Fed-Sitzung im Oktober. Die amerikanische Notenbank hat auch in diesem Monat die Leitzinsen mit neun Ja-Stimmen und einer Gegenstimme unverändert gelassen. Aber was nicht ist, kann ja noch kommen, im Dezember.

Schlechte Nachrichten sind offenbar auch wieder schlechte Nachrichten. Der DAX und der Dow Jones fallen deutlich nach Bekanntgabe der Zahlen. Man sorgt sich um die US-Konjunktur. Nicht gerade Grund zum Optimismus geben auch die Auftragseingänge in der Industrie in den USA. Auch sie fielen negativer als prognostiziert aus.

Die Konjunktur-Sorgen werden nicht kleiner, die Wahrscheinlichkeit einer US-Leitzinserhöhung 2015 allerdings schon. So werden wir uns weiter von Job-Daten zu Job-Daten hangeln.

Hat die Vorsitzende der amerikanischen Notenbank Federal Reserve (Fed), Janet Yellen, das Debakel an den Aktien-Märkten bereits geahnt – oder es ausgelöst? Wahrscheinlicher ist die erste Variante. Der DAX leidet besonders, wegen seinen Automobil-Titeln und seinen Versorger-Werten, aber auch Dow Jones und Nikkei geht in die Knie. Was ist es, was die Aktien-Börsen nach unten drückt? Naheliegend ist die Sorge um die Weltwirtschaft, womit man schnell bei China ist.

Was für ein Börsentag. Ist das schon Crash oder doch nur eine gesunde Korrektur? Wobei es so scheint als sei Krise an der Börse – und keiner (kaum) jemand geht hin. Aber vielleicht ist auch das eine Ursache für den aktuellen drastischen Rückgang im DAX. Es fehlen die Käufer. Obwohl auch das ist typisch an Korrekturphasen. Es geht zunächst noch recht geordnet nach unten. Nun könnte man meine, das sei ein gutes Zeichen, aber weit gefehlt. Erst wenn Panik einsetzt, beginnt die letzte Phase einer Baisse. Am Freitag gab es allenfalls den Hauch einer Panik; also steht der finale Ausverkauf (Sell off) noch aus. Mit den Kursen im DAX dürfte es somit noch weiter abwärts gehen.