Rubrik: Deutsche Wohnen

Wie praktisch das ist, wenn man sein eigenes Geld hat, also dieses auch herstellen und damit bezahlen kann. Derzeit will die Nummer eins am Wohnimmobilienmarkt mit 370.000 Wohneinheiten, DAX-Wert Vonovia, die Nummer zwei mit 140.000 Wohneinheiten, den MDAX-Wert Deutsche Wohnen, übernehmen. Dabei geht es um eine Übernahme mit einem Volumen von rund 14 Milliarden Euro. Wer nun denkt, Vonovia legt das Geld so auf den Deutsche-Wohnen-Tisch, der hat sich getäuscht. Vonovia bringt gewissermaßen seine selbstgeschaffene Währung für diese Übernahme in Form eigener Aktien mit. Praktisch. Vonovia bietet für elf Deutsche-Wohnen-Aktien sieben Vonovia-Aktie plus eine Barzahlung von 83,14 Euro.

Es sieht deutlich nach Konsolidierung im DAX aus. Er verliert rund 1,5 Prozent, zeitweise waren es sogar 2 Prozent. Woran liegt es? Der Markt muss pausieren. Der Aufwärtstrend war zu steil geworden. Wie lange sich die Pause hinziehen wird? Der mittelfristige Aufwärtstrend verläuft derzeit bei 10.600 Punkten. Bis dahin könnte somit der DAX fallen, ohne dass sich an der positiven Grundausrichtung etwas ändern würde. Längerfristig für Aktien sprechen klar die attraktiven Dividendenrenditen und die fehlende Konkurrenz vom Anleihenmarkt.

Der Boom bei den Immobilien-Aktien ist schon ein langer. Es ist auch die Flucht in Beton-Geld, welche die Kurse treibt. Seit Beginn 2015 geht es mit einigen Werten wieder deutlicher nach oben. Möglich, dass es hier einen Zusammenhang mit der Politik der Europäischen Zentralbank (EZB) gibt. Dies betreibt nun den aktiven Ankauf von Staatsanleihen mit frisch gedruckten Geld (Quantitative Easing). Dadurch sollen die Zinsen nach unten gedrückt und die Konjunktur in Schwung gebracht werden. Ein schwacher Euro wird dabei billigenden in Kauf genommen. Aber gerade diese Aufweichung der Währung macht vielen Angst. Ist Papiergeld womöglich bald nichts mehr wert? Die Sorge ist nicht gänzlich unbegründet, allein aus arithmetischen Gründen. Wird immer mehr Papiergeld gedruckt, muss man für den Kauf einer Immobilie sehr wahrscheinlich mehr Papiergeld mitbringen; da sich in aller Regel Immobilien nicht so schnell bauen lassen, wie Geld sich drucken lässt.