Rubrik: Deutsche Euroshop

Sind Immobilien-Aktien in der Corona-Krise eine solide Anlage? Pauschale Antworten sind nicht möglich. Auch am Immobilien-Markt stehen Veränderungen an. Gewerbeimmobilien könnten tendenziell unter Druck geraten, wohingegen für Wohnimmobilien weiter eine recht hohe Nachfrage bestehen bleiben dürfte. Aber auch hier belasten Mietstundungen, so notwendig diese im Einzelfall auch sind. Hinzu kommen Enteignungsfantasien. Immobilien-Aktien entwickeln sich vor diesem Hintergrund sehr unterschiedlich.

In den vergangenen Jahren gehörte die Aktie der Deutschen Euroshop zu den Lieblingen der Börsianer. Im Frühjahr 2015, als die Aktie ihr Top bei 48 Euro erreichte, kippte aber die Stimmung. Einige Marktteilnehmer, insbesondere aus den USA, befürchteten, dass das Prinzip des Shopping Centers in Spitzenlagen auch in Europa nicht mehr funktioniert, nachdem viele große Shopping-Malls in den USA (in der Regel außerhalb der Stadtzentren mit ganz vielen Parkplätzen für die lauffaulen US-Bürger) Probleme bekamen. Hinzu kamen allerdings auch hausgemachte Schwierigkeiten. Discounter bietet einen Einstiegsrabatt.

Es gibt Dinge, die mag der Kapitalmarkt nicht so gerne. Dazu gehört eine Kapitalerhöhung unter Ausschluss des Bezugsrechts. Manche Unternehmen machen dies trotzdem, denn so kommen sie viel schneller und einfacher an das benötigte beziehungsweise gewünschte neue Kapital. Dem steht gegenüber, dass beim Altaktionär, der ihn betreffende Anteil am Gewinn des Unternehmens entsprechend reduziert wird. Diese sogenannte Verwässerung sorgt dann vielfach für Kursverluste. So auch in der Vorwoche bei der Deutsche Euroshop-Aktie. Hat die Deutsche Euroshop ihre Aktionäre damit dauerhaft vergrault? Attraktive Renditen mit Discount-Zertifikaten.

Eine ungewöhnlich deutliche Korrektur erlebte die Aktie der Deutschen Euroshop. Das Papier kostete in Sommer 2016 noch mehr als 42,50 Euro, im Sommer 2015 wurden gar bis zu 48 Euro bezahlt. Am heutigen Mittag wechseln in Stuttgart die Aktien schon für 37,92 Euro den Besitzer. Gründe für die Konsolidierung gibt es eigentlich nicht. Denn das Geschäftsmodell funktioniert noch immer problemlos. Woran liegt es somit?

Immobilien-Aktien standen in den vergangenen Tagen an der Börse nicht auf der Sonnenseite. Die Angst, dass es nun doch zu einer „Rückkehr zu Zinsen“ kommt beziehungsweise in den USA eine Leitzinserhöhung folgt, hat den Sektor etwas unter Druck gebracht. Etwas stärker als der Sektor verlor sogar die Deutsche-Euroshop-Aktie, ein Wert, der in den vergangenen Jahren mit enormer Stabilität und soliden Ausschüttungen glänzen konnte. Der Grund für die kleinere Schwäche der Euroshop liegt in einem Zukauf. Denn der Shopping-Center-Spezialist, hat sich an einem weiteren Einkaufstempel beteiligt. Dies ist der Saarpark-Center im saarländischen Neunkirchen. Von einem Pensionsfonds erwarb die Deutsche Euroshop 50 Prozent der Anteile.