Rubrik: BVB

Sind wir doch ehrlich, wenn es für uns Börsianer die Griechen nicht gebe, wäre es doch ein ganz schönes Stück langweiliger an den Aktien-Märkten. Heute ist wieder Hellau-Stimmung. Es könnte ein Kompromiss-Vorschlag der EU-Kommission geben. Das klingt vage und ist es auch. Die Idee: Das Hilfsprogramm wird um sechs Monate verlängert – und dafür akzeptiert die Europäische Zentralbank (EZB) wieder Griechen-Schrott-Staatsanleihen als Sicherheit. In Athen jubeln die Anleger um rund 10 Prozent nach oben, nach dieser Nachricht, ganz besonders gefragt – natürlich – Bank-Aktien. Sie haben auch zuvor erheblich unter der EZB-Entscheidung keine Griechen-Anleihen mehr bei der Refinanzierung mehr zu anzunehmen gelitten. Man wird sehen. Der deutsche Finanzminister will von so einem Kompromiss-Vorschlag auch nichts wissen.

End Game. Chicken Game. Die Griechen lassen es weiter darauf ankommen. Wer zuerst zuckt hat schon verloren. Der griechische Premier Alexis Tsipras lehnt weiter Finanzhilfen ab. Die Finanzmärkte sind etwas in Unruhe, ganz besonderes der griechische – und dort sind es die Banken, die besonders leiden. Sie dürften es auch mit als erste spüren, wenn das Geld in Griechenland ausgehen sollte.

Ja, der DAX bleibt robust. Selbst die neuen Vorgänge in Griechenland lassen ihn offenbar nicht von seinem Vorhaben abhalten, weiter nach oben zu steigen. Die Europäische Zentralbank (EZB) akzeptiert seit gestern keine griechischen Staatsanleihen mehr als Sicherheit. Das kann natürlich Griechenlands Banken bei der Refinanzierung in de Bredouille bringen. Der deutsche Aktienmarkt gibt nach dieser Nachricht aber nur kurz nach und schafft dann fast noch ein Plus. Auch der Euro fällt lediglich kurz. Irgendwie scheint Griechenland an der Börse normal zu werden. Es scheint ein gewisser Gewöhnungseffekt einzusetzen. Für die DAX-Optimisten sind das grundsätzlich gute Nachrichten.

Der DAX neigt etwas sein Haupt, aber (bislang) nicht dramatisch; wer will es ihm auch verdenken nach dieser fulminanten Aufwärtsbewegung. Zudem gab es in den USA ein langes Wochenende – und da weiß ja der (übervorsichtige) deutsche Börsianer nie so recht … Nicht aufheitern konnten auch die jüngsten Konjunkturdaten nicht. Der Einkaufmanagerindex für den Industriesektor fiel eher negativ aus.

Der Rubel und der Aktienmarkt in Russland stehen weiter unter Druck. Hier ist der niedrige Ölpreis zu einer schweren Belastung geworden.

Die Aktie des BVB befindet sich im Abstiegskampf. Ohne baldige sportliche Erfolge werden wohl auch die längerfristigen Aufwärtstrendlinien fallen.

Die Aktie von Eon profitiert von den Plänen das Kraftwerksgeschäft für fossilie Energieträger und das für Atomkraftwerke abspalten zu wollen.

Zalando befindet sich weiter im Vorweihnachtshöhenrausch.

Findet bei der Aktie der Deutschen Bank gerade ein Pullback zur Ausbruchslinie statt?

Verstaufpause bei der Aktie der Deutschen Telekom oder erneutes Scheitern im Bereich von 13,50 Euro? Bei Kursen über 13,00 Euro bleibt die T-Welt in Ordnung.

Zucker des Leben bei Südzucker. Schafft die Aktie die Wende. Massive Widerstände bei rund 14,00 Euro.

Der DAX bleibt inspiriert von der Charttechnik und heute auch vom guten ifo Index, der nach sechs Rückgängen in Folge erstmals wieder steigt. ifo-Chef Hans-Werner Sinn: „Der Abschwung ist zumindest unterbrochen“. Dem Euro hat das nicht geholfen, er fällt tendenziell.

Charttechnisch interessant sieht auch die Aktie der Telekom aus. Sie klettert über einen Widerstand im Bereich von 13 Euro. Sieht man nun bald bei der T-Aktie wieder Kurse von 16 Euro?

Im Blick sollte man auch die Commerzbank, Deutsche Bank und Daimler behalten.

Die Aktie von Borussia Dortmund leidet unter der erneuten Verletzung von Reuss.

Beim Öl scheint sich der Aufwärtsdrang schon wieder abzuschwächen.

Gold weiß irgendwie nichts mit sich anzufangen.

Der Stresstest ist gut gelaufen. Nicht zu viele durchgefallen, aber auch nicht zu wenig. Das Vertrauen in die Bankenbranche scheint wieder etwas gefestigter zu sein, wenn auch nicht wieder hergestellt. Das wird auch dadurch deutlich, dass die heute erreichten Hochs nicht gehalten werden konnten.

Sorge bereitet heute der ifo-Index, der erneut schlechter ausfiel als angenommen. Die konjunkturelle Entwicklung bleibt anfällig.

Brasiliens Börse wird nach der Wahl wohl schwächer eröffnen.

Heute um 11 Uhr wird die ZEW Konjunkturerwartung veröffentlicht. Der DAX hält sich zurück. Auch sonst herrscht urlaubsbedingte Ruhe. Die Stimmung am Markt bleibt jedoch angeschlagen. So recht kaufen mögen die wenigsten, zu groß ist noch die Unsicherheit – und vor allem scheint der Kursrutsch noch nicht ausgestanden zu sein. So ist zu fürchen, in ein fallendes Messer zu greifen, wenn man jetzt den Einstieg wagt.

Der DAX knapp über 10.000 Punkten. Er ringt noch. Interessanter ist die Entwicklung beim Euro gegenüber dem Dollar. Anscheindend hat sich die europäische Gemeinschaftswährung dazu entschlossen, den Weg nach unten einzuschlagen. EZB-Chef Mario Draghi dürfte das recht sein. Ein schwächerer Euro stärkt schließlich die Wettbewerbsfähigkeit der Eurozone auf den Weltmärkten – und zudem wird Inflation importiert. Die Renditen von Anleihen aus der Eurozone sind nach der EZB-Zinsentscheidung ins Rutschen geraten. Spanien muss weniger bieten als die USA. 1:0 für Draghi im Spiel „gegen“ Yellen. Es gibt Gerüchte, dass die Telekom an einem Einstieg/Übernahme bei/von Orange interessiert sein. Die T-Aktie präsentiert sich dafür allerdings erstaunlich robust. Der BVB spricht auch mit anderen potenziellen Investoren. Die Deutsche Bank war ja abgesprungen. Schwelle der Entscheidung bei Südzucker: Aufwärts oder nochmal runter bis auf (zunächst) 12 Euro? Nichts Neues bei Gold und Silber.

Heute gibt es eigentlich nur ein Thema: die Ratssitzung der Europäischen Zentralbank. Welche Beschlüsse werden gefasst. Bei den Einzelwerten: Deutsche Bank fällt nach der Bekanntgabe der Details zur Kapitalerhöhung. 18:5 ist das Bezugsverhältnis. Der Bezugskurs ist 22,50 Euro. Commerzbank profitiert von dem Gerücht über einen möglichen Zusammenschluss mit der Société Genéralé und der Banco Santander. Die Aktie der Telekom steigt, weil die US-Tochter so gut wie verkauft sei. Die BVB-Aktie macht einen Sprung um knapp 6 Prozent, weil angeblich die Deutsche Bank einsteigen soll.