Rubrik: BVB

Das tat den Fans und den Aktionären von Borussia Dortmund weh: Eine unnötige Heimniederlage gegen den 1. FC Köln. Und wenn dann auch noch die Münchener Bayern ihren Siegeszug durch die Bundesliga fortsetzen, dann ist das Thema Meisterschaft wohl wieder einmal in weiter Ferne, wenngleich dies wohl gar nicht mehr das Ziel von Hans-Joachim Watzke, dem Boss der KGaA, ist. Während er im Vorfeld der Vorsaison noch entsprechende Ziele ausgab, hüllte er sich diesmal bei diesem Thema eher in Schweigen.

Die Münchener Bayern feiern ihren Geistermeistertitel. Borussia Dortmund muss hingegen seine arg gebeutelten Aktionäre warnen: Die Geisterspiele sorgen wohl im Geschäftsjahr 2019/20 für einen Verlust von rund 45 Millionen Euro, nach einem Gewinn im Vorjahr von 17,4 Millionen Euro. Chancen zur Verbesserung bestehen zwar noch, denn Spielerverkäufe können noch zu einer Verlustminimierung führen. Doch scheint dies eher unwahrscheinlich. Denn Dortmund darf aus sportlicher Sicht kein gutes Personal verkaufen und die eher weniger gefragten Kicker bringen kaum nennenswerte Erträge, da in Corona-Zeiten das Geld auch in anderen europäischen Ligen nicht mehr so locker sitzt.

Mitfiebern nicht nur am Platz, sondern auch beim Blick ins Depot. Da dürften die Fans/Anleger des Juventus Football Club in jüngster Zeit ihre helle Freude gehabt haben. Seine breitbeinige und nicht ganz steuerehrliche Fußball-Gottheit Christiano Ronaldo – CR7 himself – kommt zu Juve. Das sorgt für Fantasie. Doch wird das reichen? Der Club ist beispielsweise deutlich höher bewertet als der BVB, der freilich nicht über einen Spieler wie CR7 verfügt, dafür aber sieht der BVB-Chart durchaus offensiv ausgerichtet aus.

Nach der peinlichen Niederlage im heimischen Stadion gegen den FC Salzburg droht Borussia Dortmund das Ausscheiden in der Euro League. Damit fehlen den Dortmundern möglicherweise viele Millionen an Einnahmen. Entsprechend schwach präsentiert sich die Aktie (549309), die wohl eher ein Fan-Artikel als eine gute Anlageidee ist. Kurzfristig könnte aber ein Discounter (DD20KR) ordentliche Gewinne für Investoren bringen.

Evonik meldet einen Gewinnsprung für das dritte Quartal – und die Aktie steigt auf ein neues Rekordhoch. Charttechnisch glänzt die Aktie durch einen intakten Aufwärtstrend und fundamental durch eine faire Bewertung. Für Anleger mit einer gewissen Risikoneigung bleibt die Evonik-Aktie einen Blick wert. Interessant auch: Ein Bonus-Zertifikat (PP1CH0), das auf Halbjahressicht rund sechs Prozent Rendite-Chance bietet.

Taschentuchel, Thomas Tuchel, ist schon weg. Pokalgewinn, Champions-League-Qualifikation und beste Punktzahl für den BVB ever – egal BVB-Patron Hans-Joachim Watzke – Aki – hatte für ihn abgepfiffen. In Mannschaft, Geschäftsstelle und Verein hatte Tuchel wohl zu viel verbrannten Rasen hinterlassen. Krach. Rosenkrieg. Eitelkeiten. Der geneigte Börsianer fragt sich nun natürlich, ob all dies eine gute Voraussetzung für eine gedeihliche Zukunft ist? Attraktive Rendite-Chance und Sicherheitspuffer mit Discounter.

Jetzt denkt sich sicherlich mancher Anleger: Mist, wenn ich die BVB-Aktie vor drei Monaten oder vor zwölf Monaten gekauft hätte, dann könnte ich jetzt einen Gewinn von rund 40 Prozent realisieren. Doch damals wollte die Aktie kaum ein Anleger kaufen, da der sportliche und wirtschaftliche Erfolg auf der Kippe standen. Heute sieht die Situation zwar aus. Aber die BVB-Aktie kaufen … puuh!

Bleibt er oder geht er? Wird Mats Hummels Borussia Dortmund (BVB) in Richtung FC Bayern verlassen – und kommt dafür Mario Götze wieder zurück? Emotional ist die Frage von den BVB-Fans sicherlich schnell beantwortet: Es geht gar nicht, dass Hummels zu den Bayern wechselt! Nicht schon wieder ein BVB-Spieler zum Mia-san-Mia-Club! Sportlich wird es schon schwieriger.

Huch! Haben die Märkte Griechenland schon abgehakt? Der DAX steigt, dabei ist längst nicht klar, wie das Griechenland-Drama wohl ausgehen mag. Griechenland ist pleite, daran gibt es keinen Zweifel. Die Griechen räumen ihre Konten – und die Lände, in die das Geld überwiesen wird bezahlen über den Umweg Europäische Zentralbank (EZB – Eurosystem) dafür. Nebenbei: Da stellt sich schon die Frage, wieso die Griechen Kapitalverkehrskontrollen einführen sollten? Das macht für mich so lange keinen Sinn, wie die EZB die sogenannte Emergency Liquidity Assistance (ELA) den griechischen Geschäftsbanken, damit diese ihre Auslandsüberweisungen abwickeln können, zur Verfügung stellt. Heute hat die EZB beschlossen ELA ein weiteres Mal aufzustocken.

In den USA gab es recht gute Konjunkturdaten, was dafür spricht, dass sich die Wirtschaftsentwicklung festigt. Gestern hatte die Chefin der amerikanischen Notenbank Federal Reserve (Fed), Janet Yellen, die Leitzinsen unverändert gelassen. Sie nörgelt ein wenig an der Preisentwicklung und am Arbeitsmarkt herum. Die Preise (Inflation) würden noch nicht so stark steigen wie gewünscht und am Arbeitsmarkt laufe es zwar recht gut, aber man wolle das weiter beobachten. Zudem sei ein Zinsschritt, so er denn komme, nicht so besonders, da man vermutlich nur ein wenig die Leitzinsen anheben werde.

Der DAX hat schon den Vorsommer-Blues oder der griechische Wein, gestern in der Kanzleramtstaverne ist ihm auf den Magen geschlagen. Bei Frau Merkel war gestern große Griechenland-Rund. IWF-Chefin Christine Lagarde war da, EZB-Präsident Mario Draghi, EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker und auch Frankreichs Staatschef François Hollande. Es solle noch ein letztes Angebot der Gläubiger an Griechenland geben. Don’t panic. Meist folgen in Europa auf das letzte Angebot noch weitere letzte Angebote. Also Griechenland ist noch lange nicht draußen aus der Eurozone.

Der DAX scheint schon in ein vorgezogenes Sommerloch gefallen zu sein. Es herrscht eine gewisse Trägheit. Immerhin – und man soll ja auch nicht undankbar sein – das deutsche Aktienbarometer notiert ein halbes Prozent zum Wochenauftakt im Plus, ist doch auch schon was. Spannend ist die charttechnische Situation. Der DAX ist an einer Kreuzunterstützung angekommen. Bislang scheint diese zu halten, was positiv ist. Aber: Der DAX könnte sich in den kommenden Tagen aber auch um diese Linien wenig scheren und sich einfach stur seitwärts bewegen.