Rubrik: BVB

Sie erinnern sich? Griechenland? Richtig, das Land ist pleite, also so gut wie. Jetzt brauchen die Griechen mal wieder dringend Geld, dringend, am besten von den schlimmen Euro-Finanzministern, weil ja sonst kein anderer mehr Geld gibt. Was machen die Märkte: Der DAX ist recht gelassen und notiert auf Vortagesniveau. Aber in dieser Wochen stehen auch noch zahlreiche Unternehmens- und Konjunkturdaten an, etwa Wirtschaftsdaten aus den USA und Wachstumszahlen Griechenland.

Ach, Börse ist schön. Gestern so, heute das Gegenteil und morgen wieder ganz anders. Und keiner stört sich daran. Tagesgeschäft. Nach den jüngsten Wachstumszahlen am Mittwoch wähnte man die US-Wirtschaft schon fast in einer Rezession. Nun kommt ein guter Einkaufsmanager-Index und schon scheint wieder alles vergessen zu sein. Die amerikanische Notenbank (Federal Reserve – Fed) gibt sich auch wieder unentschlossen. Soll sie oder soll sie nicht? Eigentlich galt eine Leitzinserhöhung bereits als ausgemacht. Jetzt ist das nicht mehr so, oder vielleicht doch? Der DAX steigt wieder leicht an und …

Die Frage aller Fragen lautet doch jetzt: War das schon genug Korrektur im DAX? Zu einem beherzten Ja kann man sich nur schwer durchringen. Ein Nein kommt aber auch nur mühsam über die Lippen. Es sind einfach diese Phasen, die sehr schwierig einzuschätzen sind. Ich möchte nicht schon wieder mit dem Mai anfangen, der bevorsteht … Aber trotz des heutigen Anstiegs um 1,6 Prozent bleibt die Situation am deutschen Aktienmarkt kurzfristig eher wackelig.

Fallende Kurse scheinen etwas gänzlich Neues zu sein an der Börse, zumindest hat man den Eindruck, wenn man heute so die Wirtschaftsnachrichten verfolgt. „Der DAX verliert 2,7 Prozent!“ oder „DAX rutscht deutlich unter die Marke von 12.000 Punkten.“ oder „Diese Woche schon fast 6 Prozent Minus!“ Du Heiliger Bimbam! Da schwingt immer auch ein wenig Weltuntergang mit. Jetzt ist es vorbei. Jetzt geht es los. Mütter, weckt die Kinder! Doch, doch, auch wenn es nicht mehr so präsent ist, die Kurse können an der Börse auch fallen, mitunter auch stärker. Etwas Besonderes ist das nicht.

Also doch! Der DAX konsolidiert. Kaum zu glauben. Er notiert unter 12.000 Punkt, knapp, aber immerhin. Wurde ja auch mal Zeit, werden nun einige murmeln. Wird das von Dauer sein? Wer weiß das schon. Immerhin steht der Mai vor der Tür und wie schon vor ein paar Tagen an dieser Stelle ausgeführt, wird dann traditionsgemäß gerne verkauft. Sell in May and go away!

Der DAX legt hauchzart zu, was nich bedeuten muss, dass die Konsolidierung schon wieder vorbei ist. Auszuschließen ist das aber auch nicht. EZB-Chef Mario Draghi hatte nicht viel Neues zu verkünden. Die Leitzinsen bleiben unverändert und das Aufkaufprogramm von Staatsanleihen will er nicht vorzeitig stoppen. Noch nicht einmal eine aussagefähige Zwischenbilanz kann nach so kurzer Zeit getroffen werden, meiner Meinung nach. Es gibt unübersehbare Besserungstendenzen für die Eurozone. Aber das Aufschwüngchen bleibt doch vorerst noch fragil. Daher gibt es keinen Anlass für die EZB etwas an ihrer Strategie zu ändern. Die Geldflut wird die Märkte tendenziell weiter beglücken.

Der DAX ringt mit der Marke von 12.000 Punkten, mal drüber, mal drunter. Das heißt: Aufwärts will er nicht so recht, aber abwärts wohl auch nicht. Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone ist im Februar auf ein 3-Jahres-Tief gefallen und die Preise geben im März mit minus 0,1 Prozent nicht mehr so stark nach wie noch im Februar mit minus 0,3 Prozent. Trotz der kleinen Lichtblicke schwächt sich der Euro gegenüber dem Dollar ab. Er notiert bei 1,0750 Dollar. Anscheinend sind die Zahlen den Händlern am Devisenmarkt nicht gut genug.

Uuuuuaaah. Ja, der DAX wirkt eine wenig bräsig zum Wochenausklang. Immerhin steigt er aber um rund eine halbes Prozent. Das war nach dem gestrigen Tag nicht unbedingt zu erwarten gewesen. Am Donnerstag ging es spürbarer nach unten. Konsolidierung. Jetzt wächst offenbar schon wieder der Mut. Hilfe kommt dabei vom Euro, der sich von der Marke von 1,1000 Dollar verabschiedet hat und sich auf die 1,0800 Dollar zubewegt hat. Der Zusammenhang DAX-Euro war in den vergangenen Wochen bereits häufiger zu beobachten. Fällt der Euro, steigt der DAX, so könnte man vereinfacht sagen. Das Kalkül dahinter: Ein schwacher Euro hilft der deutschen Exportindustrie.

Es sieht deutlich nach Konsolidierung im DAX aus. Er verliert rund 1,5 Prozent, zeitweise waren es sogar 2 Prozent. Woran liegt es? Der Markt muss pausieren. Der Aufwärtstrend war zu steil geworden. Wie lange sich die Pause hinziehen wird? Der mittelfristige Aufwärtstrend verläuft derzeit bei 10.600 Punkten. Bis dahin könnte somit der DAX fallen, ohne dass sich an der positiven Grundausrichtung etwas ändern würde. Längerfristig für Aktien sprechen klar die attraktiven Dividendenrenditen und die fehlende Konkurrenz vom Anleihenmarkt.

Fiat Lux. Ja, was für ein Glück, die Sonne ist uns erhalten geblieben. Sie war teilweise verschwunden, sodass man schon auf den Gedanken hätte kommen können, dass sich dahinter auch eine Fake-Aktion verbirgt. Einfach mal was rausgeschnitten aus der guten alten Sonne. Fake ist in der Finanzwelt ein ganz großes Thema. Da werden Finger gezeigt, die eigentlich doch nicht gezeigt werden. Es entsteht Geld aus dem Nichts. Fiat-Geld. Zumindest einige sind skeptisch, ob es sich dabei noch um Geld handelt, weil es beliebig vermehrt werden kann.

Jetzt möchte man doch etwas durchatmen, nach all der Aufregung. Fed-Sitzung. DAX-Konsolidierung ja/nein. Euro. Stinkefinger. Griechenland. Blockupy. 18M. Endlich einmal in Ruhe Platz nehmen am Kränzchen deutscher Aktien. So bewegt sich der DAX kaum. Er mäandert um die Nulllinie. Die Fed lässt ihn unbeeindruckt, warum auch nicht, für ihn druckt schließlich EZB-Chef Mario Draghi. Also DAX, nicht etwa von den Amis (US-Notenbank / Fed) beirren lassen.