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Knapp 18,1 Milliarden Euro setzte Siemens im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2022/23 (per 30.9.) um. Dies sind rund zehn Prozent mehr als vor Jahresfrist und mehr als die Analysten erwartet hatten. Da stört es auch kaum, dass der Gewinn nach Steuern leicht auf rund 1,6 Milliarden Euro sank, da die Tochter Siemens Energy höhere Verluste einfuhr, als befürchtet. Da der Jahresstart aber insgesamt erfolgreich war, blickt Vorstandschef Roland Busch optimistischer auf das Gesamtjahr. Die Siemens-Aktie (723610) sprang daher in der Spitze bis zu zehn Prozent in die Höhe.

Nach dem Rekordhoch vom Mai bei 145,96 Euro verlor die Siemens-Aktie an Schwung. Es kam zu Gewinnmitnahmen, die den Titel bis in den Bereich um 135 Euro drückten. Nun erhielt der DAX-Titel aber neue Kraft. Schuld daran trägt eine Prognoseerhöhung. Da dies bereits die dritte Guidance-Anpassung im laufenden Jahr ist, rückt das Rekordhoch wieder in Sichtweite.

Höhere Prognosen sorgen normalerweise für steigende Kurse. Nicht so bei Siemens. Hier ging es am gestrigen Donnerstag leicht abwärts, nachdem der neue Konzernlenker Roland Busch seine Mittelfristplanung aktualisiert hat. Im Detail: Der Umsatz soll in den kommenden drei bis fünf Jahre durchschnittlich um 5 bis 7 Prozent steigen. Die alte Prognose sah ein jährliches Plus von 4 bis 5 Prozent zu. Beim Ergebnis je Aktie soll es nun pro Jahr ein hohes einstelliges Prozentwachstum geben, was einem Gewinnzuwachs von mindestens 8 Prozent entspricht.

Die Siemens-Aktie ist einer der Top-Performer der vergangenen Monate. Seit dem Corona-Crash-Tief bei 58,77 Euro, was zudem der niedrigste Stand seit 2012 war, ging es im Eiltempo nach oben. Aktuell notiert das Papier (723610) schon wieder bei 116 Euro. Damit ist das Zwölf-Monats-Hoch vom vergangenen Dezember bei 119,90 Euro wieder in direkter Griffweite. Zum Rekordhoch aus dem Jahr 2017 bei 133,50 Euro ist es hingegen ein gutes Stück weiter. Die Corona-Kursverluste sind aber inzwischen nahezu aufgeholt. Wir erklären warum dies so ist.