Knapp 18,1 Milliarden Euro setzte Siemens im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2022/23 (per 30. September) um. Dies sind rund zehn Prozent mehr als vor Jahresfrist und mehr als die Analysten erwartet hatten. Da stört es auch kaum, dass der Gewinn nach Steuern leicht auf rund 1,6 Milliarden Euro sank, da die Tochter Siemens Energy höhere Verluste einfuhr als befürchtet. Da der Jahresstart aber insgesamt erfolgreich war, blickt Vorstandschef Roland Busch optimistischer auf das Gesamtjahr. Die Siemens-Aktie (723610) sprang daher in der Spitze bis zu zehn Prozent in die Höhe.
Siemens profitierte offensichtlich Ende 2022 von vorgezogenen Bestellungen in der Digitalisierungssparte sowie von Großaufträgen bei Siemens Mobility. So konnte Firmenchef Busch von einem Gewinn von 2,7 Milliarden Euro im Industriellen Geschäft berichten, was er als bislang stärksten Start in ein neues Geschäftsjahr bezeichnete.
Der Umsatz im Geschäftsjahr 2022/23 soll daher auf vergleichbarer Basis nun um sieben bis zehn Prozent steigen, nachdem vorher ein Plus von sechs bis neun Prozent erwartet war. Beim Gewinn je Aktie gilt nun eine Bandbreite zwischen 8,90 und 9,40 Euro als Ziel. Hier schraubte Busch die Erwartungen an beiden Enden um 0,20 Euro nach oben. Möglich ist dies auch, da der Top-Manager auf einen Rekordauftragsbestand von 102 Milliarden Euro blickt, der gegenüber dem Vorjahr nochmals erhöht werden konnte.
Die Siemens-Aktie (723610) verbesserte sich daher deutlich und sprang in der Spitze auf 152,20 Euro. So teuer war das Papier zuletzt zu Beginn des Jahres 2022. Damals folgte aber ein kräftiger Schwächeanfall mit Kursrückschlägen bis unter die 100-Euro-Marke. Dies droht nun nicht, da die Situation im Konzern stabiler ist und auch das globale Umfeld etwas mehr Zuversicht abstrahlt, als nach dem Kriegsausbruch in der Ukraine und dem nahezu zeitgleichen Beginn der Welle steigender Zinsen.
Allerdings dürfte es kurzfristig leicht nach unten gehen, da nach der Hauptversammlung am heutigen Donnerstag die Dividende vom Kurs abgeschlagen wird. Dabei zahlen die Münchner ihren Eignern eine um 0,25 Euro auf 4,25 Euro erhöhte Ausschüttung. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von zehn ist der Titel allerdings historisch noch immer preiswert. Daher können Anleger schwächere Tage nach der Hauptversammlung zum Einstieg nutzen.
Aussichtsreich erscheint auch ein Discount-Zertifikat (SQ8FPH) mit Cap bei 150 Euro und Laufzeit bis September 2023. Geht die Aktie über dem Cap bei 150 Euro über die Ziellinie, ist aktuell eine Maximalrendite von 10,0 Prozent (16,3 Prozent p.a.) möglich. Rutscht der Basiswert am Laufzeitende unter die 150er-Marke, tilgt der Emittent via Aktienlieferung. Der Einstandskurs liegt dann bei 136,35 Euro, was dem aktuellen Zertifikate-Kurs entspricht.
Siemens-Aktie (Tageschart): kräftiger Sprung