Rubrik: BREAKING

Wer hätte das gedacht, der Grieche beschert dem DAX ein kräftiges Plus zum Wochenauftakt. Plötzlich gibt es wieder Hoffnung das Alles gut wird. Alles wird natürlich nie gut, aber im Falle von Griechenland ist man auch schon mit deutlich weniger zufrieden. Da atmet man schon auf, wenn überhaupt noch verhandelt beziehungsweise miteinander gesprochen wird. Nach der Pressekonferenz der Eurogruppe in der vergangenen Woche ist das keineswegs selbstverständlich.

Der DAX ist zum Wochenschluss recht guter Laune, aber das ist oft so an den Börse, dass am Freitag die Kurse steigen, wohl wegen des guten Gefühls vor den freien Tagen und dann wieder am Montag zurückfallen, aber mal sehen. Gut ist der Ifo Geschäftsklimaindex ausgefallen. Er ist erneut gestiegen. Nicht jeder hatte das erwartet. Die Prognosen sind allerdings etwas eingetrübt. Die vielen Konflikte weltweit, Griechenland und auch die lahmende Konjunktur in China dämpfen die Exportchancen der deutschen Industrie etwas.

Es bleibt dabei, wenn der Euro steigt, fällt der DAX und umgekehrt. Heute geht es nach oben mit dem Euro und folgerichtig abwärts mit dem DAX. Aber vielleicht ist es auch einfach so, dass der DAX seine Konsolidierung fortsetzen möchte, nach dem Anstieg in diesem Jahr noch nicht genug korrigiert hat. Natürlich gibt es auch allerlei Konjunkturdaten. Aber wie das mit solchen Zahlen nun mal ist, diese kann man interpretieren wie man gerade möchte.

Die Frage aller Fragen lautet doch jetzt: War das schon genug Korrektur im DAX? Zu einem beherzten Ja kann man sich nur schwer durchringen. Ein Nein kommt aber auch nur mühsam über die Lippen. Es sind einfach diese Phasen, die sehr schwierig einzuschätzen sind. Ich möchte nicht schon wieder mit dem Mai anfangen, der bevorsteht … Aber trotz des heutigen Anstiegs um 1,6 Prozent bleibt die Situation am deutschen Aktienmarkt kurzfristig eher wackelig.

Fallende Kurse scheinen etwas gänzlich Neues zu sein an der Börse, zumindest hat man den Eindruck, wenn man heute so die Wirtschaftsnachrichten verfolgt. „Der DAX verliert 2,7 Prozent!“ oder „DAX rutscht deutlich unter die Marke von 12.000 Punkten.“ oder „Diese Woche schon fast 6 Prozent Minus!“ Du Heiliger Bimbam! Da schwingt immer auch ein wenig Weltuntergang mit. Jetzt ist es vorbei. Jetzt geht es los. Mütter, weckt die Kinder! Doch, doch, auch wenn es nicht mehr so präsent ist, die Kurse können an der Börse auch fallen, mitunter auch stärker. Etwas Besonderes ist das nicht.

Also doch! Der DAX konsolidiert. Kaum zu glauben. Er notiert unter 12.000 Punkt, knapp, aber immerhin. Wurde ja auch mal Zeit, werden nun einige murmeln. Wird das von Dauer sein? Wer weiß das schon. Immerhin steht der Mai vor der Tür und wie schon vor ein paar Tagen an dieser Stelle ausgeführt, wird dann traditionsgemäß gerne verkauft. Sell in May and go away!

Der DAX legt hauchzart zu, was nich bedeuten muss, dass die Konsolidierung schon wieder vorbei ist. Auszuschließen ist das aber auch nicht. EZB-Chef Mario Draghi hatte nicht viel Neues zu verkünden. Die Leitzinsen bleiben unverändert und das Aufkaufprogramm von Staatsanleihen will er nicht vorzeitig stoppen. Noch nicht einmal eine aussagefähige Zwischenbilanz kann nach so kurzer Zeit getroffen werden, meiner Meinung nach. Es gibt unübersehbare Besserungstendenzen für die Eurozone. Aber das Aufschwüngchen bleibt doch vorerst noch fragil. Daher gibt es keinen Anlass für die EZB etwas an ihrer Strategie zu ändern. Die Geldflut wird die Märkte tendenziell weiter beglücken.

Welch‘ ungewohntes Bild: Der DAX konsolidiert, er ist im Minus, immerhin fast ein Prozent. Ja, so ist das an der Börse, irgendwann geht jeder Aufwärtsbewegung zu Ende, wenn auch nur für kurz. Ob es diesmal auch nur ein kleiner Zucker nach unten wird, muss man noch abwarten. Es steht schließlich der Mai vor der Tür – und wie heißt es an der Börse: „Sell in May and go away“. Also, im Mai beginnt quasi das Sommerloch, bis man dann im Spätherbst wieder an den Markt zurückkehren sollten („Don‘t forget to remember to come back in November“ oder „Buy back on Saint Crispin’s day“, der auf den 25. Oktober fällt). Der DAX hält sich (noch) über der Marke von 12.000 Punkten.

Der DAX bewegt sich zum Wochenauftakt auf Freitagsniveau. Es umweht ihn allenfalls ein Hauch von Konsolidierung. Aber wirklich nach unten scheint er nicht zu wollen. Warum auch? Ständig neue Hoch, das bedeutet auch immer wieder (starke) Kauf-Signale. Gut läuft es für den DAX auch aus Euro-Sicht. Der steht nun bei 1,0530 Dollar und hat eher Schlagseite nach unten. Dabei ist es um die US-Konjunktur gar nicht so prächtig bestellt, GDPNow der Fed Atlanta zeigt. Die Schätzungen für das Wachstum in den USA erscheinen zu hoch, was sicher kein Argument für steigende Leitzinsen ist. Eigentlich sollte das den Euro stützen, tut es aber nicht, was ein deutlicher Hinweis auf eine anhaltende Euro-Schwäche ist – die DAX-Anleger dürften sich freuen.

Der DAX macht weiter Freude und erreicht ein neues Rekordhoch. Charttechnisch und psychologisch ist das immer ein gutes Zeichen, denn dann ist die Hausse intakt und es gibt kaum ein stärkeres Kauf-Argument als steigende Kurse. Ergo: Es sieht weiter gut aus am deutschen Aktien-Markt. Unterstützt wird die Entwicklung auch vom Euro, der schwächer tendiert, was dem DAX gut gefällt, weil von einer niedrigen europäischen Gemeinschaftswährung die Exportindustrie profitiert.

Der DAX zeigt sich durchaus motiviert noch weiter nach oben zu klettern. Er steigt auf deutlich über 12.100 Punkte. Ferienbedingt ist es dennoch recht ruhig am Markt. Zudem möchte man auch erst einmal sehen, wie sich die Quartalsberichtssaison angeht. Den Auftakt hat bereits der Aluminium-Hersteller Alcoa gemacht. Trotz Umsatz- und Gewinn-Steigerung hatten sich die Analysten beim bei dem Unternehmen erwartet. Die Aktie notiert merklich im Minus.

Was für ein Schwung geht durch die Eurozone. Der Einkaufsmanager im März für Industrie und Dienstleistung signalisiert eine deutliche Belebung der Wirtschaftsaktivität. Nachhaltig ist das noch nicht, aber immerhin ein Anfang – und dieser kommt schon überraschend. Dem DAX macht das richtig Laune. Er steigt deutlich über die Marke von 12.000 Punkten.