Rubrik: Brasilien

Vor allem Probleme in den USA und in Brasilien haben das 2017er-Geschäft des nahrungsmittelriesen Nestle gewaltig beeinträchtigt. Die Aktie eröffnete heute rund 2,5 Prozent leichter und setzt damit ihre Korrektur fort. Wir nehmen daher die Aktie (A0Q4DC) genauer unter die Lupe, stellen aber auch eine defensivere Anlagevariante vor, nämlich ein Bonus-Zertifikat mit Cap (VL4LT0).

Nun wird „alles“ besser bei ThyssenKrupp. Die neue Strategie lautet: weg vom Stahl! Die Börse wartet sehnsüchtig (und feiert auch schon mal ein wenig) auf den Verkauf der Stahlsparte an die indische Tata Steel. Bislang war „nur“ von einer Fusion die Rede, aber jetzt will ThyssenKrupp Stahl wohl ganz loshaben. Neue Strategie, neues Glück! ThyssenKrupp ohne Stahl. Geht das? Die Börse feiert eine inzwischen nicht mehr ganz günstige Aktie. Charttechnisch bleibt es spannend. Eine Alternative zur Aktie: ein Discount-Zertifikat.

Anscheinend ist die Geschäftsführung von Bayer derzeit sehr mit der Übernahme des Saatgutherstellers Monsanto eingebunden. Anders ist das aktuelle Hin und Her kaum zu erklären. Kopf voll? Augen nur geradeaus? Noch Ende April hatte Bayer nach einem „starken Jahresauftakt“ mit mehr Zuversicht in das laufende Geschäftsjahr geblickt. Jetzt kommt der Konzern plötzlich mit einer Gewinnwarnung daher. Die Aktie gibt deutlich nach. Mit einem Discount-Zertifikat können Anleger dennoch profitieren.

Mit dem Euro geht es nach oben und mit dem Öl-Preis nach unten, das sind eigentlich denkbar schlechte Voraussetzungen für einen steigenden DAX. Aber immerhin, der deutsche Aktienmarkt hält sich über der Marke von 10.000 Punkten, wenn auch nur knapp. Ob das so bleibt? Abwarten. Immerhin gibt es bei rund 9.900 Punkten noch eine kleine Kurslücke (Gap) zu schließen.

Es ist ein kleines Jubiläum, wenn auch kein sonderlich erfreuliches (für die Aktionäre): Anfang Februar notierte die Aktie von ThyssenKrupp bei gut 13 Euro (inzwischen sind es wieder fast 18 Euro). Bei rund 13 Euro notierte die Thyssen-Aktie (damals war es noch nur Thyssen, Fusion war 1999) auch schon vor etwa 20 Jahren – und 18 Euro wurden vor ziemlich genau 19 Jahren erstmals erreicht. Was für eine Performance! Das zeigt: Langfrist-Investments müssen sich nicht zwangsläufig auszahlen, vor allem dann nicht, wenn man nur auf einen Wert setzt.

Der Oktober geht zu Ende – und schon will der DAX wieder nach oben, so sieht es zumindest aus. Wichtig bleibt die Marke von 8.900 Zählern, sie sollte halten. Besonders gefragt sind die Aktien der Telekom, nach dem die US-Tochter T-Mobile US ein starkes Wachstum gemeldet hat. Gesucht sind plötzlich auch wieder die Versorger RWE und E.ON.

Der Stresstest ist gut gelaufen. Nicht zu viele durchgefallen, aber auch nicht zu wenig. Das Vertrauen in die Bankenbranche scheint wieder etwas gefestigter zu sein, wenn auch nicht wieder hergestellt. Das wird auch dadurch deutlich, dass die heute erreichten Hochs nicht gehalten werden konnten.

Sorge bereitet heute der ifo-Index, der erneut schlechter ausfiel als angenommen. Die konjunkturelle Entwicklung bleibt anfällig.

Brasiliens Börse wird nach der Wahl wohl schwächer eröffnen.

Schwüle Sommerträgheit beim DAX. Euro lässt sich sinken. Bund-Future kaum verändert. Nikkei etwas schwächer. Belastend wirken sich die Spannungen im Irak aus. Sichtbar wird das auch beim steigenden Ölpreis. Zu schaffen macht den Börsianern auch die jüngste Konjunkturprognose der Weltbank. Wegen des Ukraine-Konfliktes nah sie ihre globale Wachstumeinschätzung von 3,2 auf 2,8 Prozent zurück. In Griechenland steigt die Arbeitslosigkeit (leider) weiter. In der Eurozone insgesamt zieht die Industrieproduktion allerdings an.

Eine Außenvision von Jörg Horneber, Portfoliomanager bei der KSW Vermögensverwaltung in Nürnberg. Am 12. Juni wird die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien…

Nur wenig Bewegung am deutschen Aktienmarkt. Der DAX schleicht sich bei lustlosem Handel Richtung Süden. Anscheinend hat er von den „Rekord“-Schlagzeilen genug. Letztlich wartet alles auf den Donnerstag und die EZB mit ihren geldpolitischen Entscheidungen. Nach den heute veröffentlichten Inflationszahlen für Mai für die Eurozone dürfte noch klarer sein, dass EZB-Chef Mario Draghi lockern wird, alles andere würde einschlagen. Die Preise sind im Mai lediglich um 0,5 Prozent gestiegen, was weit weg ist von den von der EZB angepeilten 2,0 Prozent. Gleichzeitig setzt sich der wirtschaftliche Erholungskurs in der Eurozone fort. Die Arbeitslosigkeit sinkt. Unabhängigkeit von den USA: China und Russland unterzeichnen ein Abkommen zur Gründung einer eigenen Ratingagentur. Am 3. und 4. Juni 1989 schlug das chinesischer Militär auf dem Platz des himmlischen Friedens (Tian’anmen) Prosteste gewaltsam nieder. Die Demonstranten waren von den Ereignissen in Osteuropa und Russland inspiriert.