Rubrik: Börsen

Werden wir jemals wieder steigenden Zinsen sehen auf diesem Globus?
Wenn Sie jemals sagen, dann ist meine Antwort ganz klar ja. Aber nicht, solange wir uns in unserem gegenwärtigen Geld-System bewegen. Denn dieses Kredit-Geld-System, das 1971 als Folge der Entscheidung von US-Präsident Nixon, Gold vom Dollar abzukoppeln, entstand, steckt in der Krise. Ein Symptom dieser Krise ist der Nullzins. Diese Geld-System wird langfristig nicht überleben und es wird ein anderes Geld-System kommen – und dann werden wir wieder positive Zinsen sehen.

Hedgefonds-Manager und Apple-Aktien-Fan Carl Icahn hat sich per Video-Botschaft ans Börsenvolk gewendet: „Danger Ahead“. Schon der Titel lässt kaum Zweifel daran, dass es an den Börsen gefährlich werden könnte. Icahn klagt die Notenbanken an, durch billiges Geld Blasen geschaffen zuhaben.

Tiefer, tiefer, immer tiefer. Es hatte sich bereits angedeutet. Bleiben die Käufer aus, sacken die Kurse im DAX weiter nach unten. Es klingt vielleicht paradox, aber, um wieder Hoffnung schöpfen zu können, fehlen auch die Verkäufer. Auch wenn die Umsätze schon angezogen sind, nach einem finalen Ausverkauf (Sell off) sieht es noch nicht aus. Ergo werden sich noch Aktien in zittrigen Händen (André Kostolany) befinden, die diese bei der nächstbesten schlechten Nachricht aus China wohl verkaufen werden. Erst wenn Frust und Verzweiflung am größten sind, besteht die Chance auf eine Trendwende. Traditionell ein guter Indikator dafür: die Bild Zeitung. Auf Bild.de findet sich ganz oben jedoch noch nichts von einem „DAX-Crash“.

Was für ein Börsentag. Ist das schon Crash oder doch nur eine gesunde Korrektur? Wobei es so scheint als sei Krise an der Börse – und keiner (kaum) jemand geht hin. Aber vielleicht ist auch das eine Ursache für den aktuellen drastischen Rückgang im DAX. Es fehlen die Käufer. Obwohl auch das ist typisch an Korrekturphasen. Es geht zunächst noch recht geordnet nach unten. Nun könnte man meine, das sei ein gutes Zeichen, aber weit gefehlt. Erst wenn Panik einsetzt, beginnt die letzte Phase einer Baisse. Am Freitag gab es allenfalls den Hauch einer Panik; also steht der finale Ausverkauf (Sell off) noch aus. Mit den Kursen im DAX dürfte es somit noch weiter abwärts gehen.

Stopp. Schluss. Aus. Wir Deutschen sparen zu viel. In allen Belangen. Der Staat. Die Unternehmer. Wir alle. Der Staat mit seiner Fixierung auf die schwarze Null. Die Unternehmen, die inzwischen eine beachtliche Eigenkapitalausstattung vorweisen können – und natürlich die Sparer, die rund 2 Billionen Euro auf ihren Konten angehäuft haben. Was wollen wir mit all dem Geld? Sind wir einfach glücklich damit, es zu haben? Natürlich haben wir Deutschen Bedenken, das ist einfach so, das ist unsere Mentalität. Auch deswegen sparen wir und sorgen für eine ungewisse Zukunft vor, die freilich auch für andere (Nationen) ungewiss ist, aber für uns ist sie immer noch ein wenig ungewisser. Jammern als Prinzip, gepaart mit Angst. Und da liegen sie nun die vom Konsum abgezwackten 2 Billionen Euro. Die Banken wollen sie nicht mehr haben. Demnächst sind dafür wohl Gebühren fällig, wie für ein Schließfach. Die kleine Skatbank hat damit schon angefangen, für Vermögen ab 500.000 Euro und die Commerzbank zog nun für größere Einlagen nach. Die Europäische Zentralbank (EZB) will uns Deutschen das Sparen austreiben. Dafür sind ihr alle Mittel recht, auch negative (nominelle) Zinsen, real sind sie ja schon lange negativ und waren es auch schon öfter in der bundesdeutschen Geschichte (siehe Grafik unten).

Wird Öl zum Retter der Weltwirtschaft? Bereits drei mal hat der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Prognose für das Wachstum der Weltwirtschaft in diesem Jahr schon nach unten genommen. Zuletzt auf 3,3 Prozent für 2014. Vor allem in der Eurozone und in Japan geht es nur im Kriechgang mit plus 0,8 Prozent beziehungsweise plus 0,9 Prozent voran. Die Prognosen wurden um 0,3 Prozentpunkte beziehungsweise 0,7 Prozentpunkte nach unten genommen. Da kommt der Rückgang des Ölpreises sehr gelegen. Die Sorte West Texas Intermediate (WTI) kostet zuletzt im Tief gut 75 Dollar das Fass (Barrel / 159 Liter), im Juni waren es noch 100 Dollar. Der Rückgang um 25 Prozent könnte der Weltwirtschaft ein Plus von 0,5 Prozentpunkten bescheren. Die Faustformel lautet: Sinkt der Ölpreis um 10 Prozent, bedeutet das einen Anstieg des globalen Bruttoinlandsprodukts um 0,2 Prozentpunkte, ungefähr.

Gut, dass wir die Chinesen haben. Und diese auch noch den Euro lieben. So sehr, dass sie dies auch öffentlich…

Jetzt also Spanien. So oder so ähnlich ging es doch auch mit Griechenland los, oder? Wobei die Staatsverschuldung in Spanien…