Rubrik: Banken

Banken stecken aktuell in einem Dilemma: Ihre Geschäftsvolumina schwinden, ihre Margen nehmen ab. Andererseits haben sie mit steigenden Kosten zu kämpfen. Hinzu kommt das Aufkommen einer Vielzahl an Fintech-Unternehmen. Oftmals bieten diese Leistungen des Banken-Kerngeschäfts, wie beispielsweise Geldanlage, Kreditvergabe und Zahlungsverkehr, zu wesentlich besseren Konditionen an als Banken. Wie ambivalent sich die Finanzwelt beim Thema Fintech verhält, zeigte sich beim Weltwirtschaftsforum 2016 in Davos:

Keine Frage: Fast alles, was die Deutsche Bank derzeit anfasst, geht in die Hose. Egal welche neue Krise in der Finanzwelt auftaucht – die Deutsche Bank ist schon da. So auch bei der neuen Angst um die italienischen Banken. Auch hier wird gleich darüber spekuliert, wie hoch mögliche negative Folgen für die Deutschbanker ausfallen könnten, wenn denn tatsächlich eine der italienischen Großbanken umkippt. Dennoch reizvoll ist ein Bonus-Zertifikat auf die Deutsche Bank.

Sparbuch, Bausparvertrag und Kapital-Lebensversicherung – sie waren einst die Dreifaltigkeit des deutschen Sparers. Ob große oder kleine Dinge oder der Lebensabend, mit ihnen konnten Träume verwirklicht werden. Doch spätestens seit es keine Zinsen mehr gibt ist der Vorsorge- und Anspar-Traum geplatzt. Sparer müssen kreativer werden, wenn sie aus Geld etwas mehr Geld machen wollen. Aber Geld ist eigentlich nichts mehr wert, zumindest auf den Kapitalmärkten nicht.

Sparkassentag in Düsseldorf. Die Atmosphäre ist erfüllt von einer Melange aus Panik, Hoffnung und Aufbruch. Auch wenn es keiner direkt aussprechen mag, in der Branchen wird in den nächsten Jahren nichts so bleiben wie es ist – und das dürfte eher noch eine Untertreibung sein. Banken und Sparkassen bangen um ihr Geschäftsmodell oder es ist ihnen sogar schon längst abhanden gekommen, aufgerieben zwischen Digitalisierung und Nullzinsen.

Wir wissen, Lloyd Blankfein, der Chef von Goldman Sachs, ist im Auftragt des Herrn (Gottes) unterwegs. Bekannt ist auch: Der Herr gibt und der Herr nimmt. Im ersten Quartal hat der Herr seinem treuen Vasallen Lloyd deutlich weniger gegeben. Der Herr schickt uns stattdessen „Gegenwind“ in allen Geschäftsbereichen, könnte Blankfein lamentieren. Der Nettogewinn von Goldman Sachs ist im Vergleich zum Vorjahres-Quartal um 60 Prozent auf 1,14 (2,84) Milliarden Dollar eingebrochen. Der Quartalsgewinn je Aktie beträgt nun 2,68 Dollar nach 5,94 Dollar vor einem Jahr.

Die Märkte scheinen sich auf eine weitere (geldpolitische) Lockerungsrunde der Europäischen Zentralbank (EZB) einzustellen. Heute hat die europäische Statistikbehörde (Eurostat) bekanntgegeben, dass die Inflationsrate im Februar auf minus 0,2 Prozent gerutscht ist. Im Januar waren es noch plus 0,3 Prozent. Somit ist man wieder im Deflationsterrain. Das könnte auch bedeuten, dass sich EZB-Präsident Mario Draghi wieder herausgefordert fühlt, die Geldschleusen für die Eurozone weiter zu öffnen. Dezente Andeutungen gab es bereits auf der vergangenen Sitzung, weil es mit der Weltwirtschaft nicht sonderlich gut läuft.

Sie schütteln nun ungläubig den Kopf? Ein Öl-Preis von Null? Bei der Sorte WTI gab es bereits vor einigen Wochen sogar schon einen Preis von unter Null. Wer Rohöl abgenommen hat, bekam dafür sogar noch eine pekuniäre Belohnung. Der Grund: Es war so viel Öl auf dem Markt und in Tankern vor der Küste, dass man gar nicht mehr wusste, wohin mit der ganzen klebrigen Pampe. Also hat man das Öl verschenkt beziehungsweise man hat noch was draufgelegt, nur um es loszuhaben, weil die Lagerung und die Tanker schließlich auch Geld verschlingen. Buy one barrel – get one barrel free.

Die Banken in Griechenland bleiben is zum 6. Juli geschlossen. Bis dahin dürfen täglich lediglich 60 Euro abgehoben werden. Man nennt das Kapitalverkehrskontrollen um einen exzessiven Abfluss von Geldern ins Ausland und massenhafte Abhebungen von Bargeld zu verhindern. Offenbar sieht sich dazu die griechische Regierung genötigt. Dabei hatte Premier Alexis Tsipras verkündet, dass die Spareinlagen sicher seien (so wie damals Angela Merkel und Peer Steinbrück auf dem Höhepunkt der Finanzkrise). Allein die Griechen glauben ihm wohl nicht so recht.

Die Griechen sollen allein in dieser Woche rund vier Milliarden Euro von ihren Konten bei griechischen Banken abgezogen haben. Rekord. Aber Hand auf die Brieftasche/Geldbörse: Würden Sie? Nein. Auf keinen Fall. Griechische Banken sind schwarze Löcher im Finanz-Universum. Wer dort sein Geld hat, muss um es fürchten.

Auch die schönste Aufwärtsbewegung läuft einmal aus. Chinas A-Aktien sind deutlich eingebrochen. Aber könnte das tatsächlich schon das Ende der China-Hausse sein? Seit rund einem Jahr haben die Kurse an den chinesischen Börsen die Ambitionen in die Kurs-Stratosphäre vorzudringen. Die Notierungen im Shanghai Stock Exchange Composite Index haben um rund 150 Prozent zugelegt. Befeuert wurde das Kurs-Fest vor allem von der Hoffnung auf milliardenschwere Konjunkturpakete und der Aussicht auf noch mehr.

Sind wir den Zins endlich los, dem schon immer etwas Unmoralisches und Verwerfliches anhing? Geld sei aus dem Tausch entstanden, philosophierte einst Aristoteles, doch durch den Zins vermehre sich dieses Geld durch sich selbst, was sehr deutlich dem Naturrecht widerspreche. Martin Luther bezeichnete den Zins als „größtes Unglück“. Dagegen sprachen Albert Einstein und der Bankier Mayer Amschel Rothschild als die „größte Erfindung des menschlichen Geistes“ beziehungsweise als das „achte Weltwunder“. Was ist eigentlich der Zins?