Rubrik: Feature

Die Idee des Social Trading ist sehr verlockend: Da gibt es ein paar Top-Trader, denen folgt man einfach mit seinen eigenen Geldanlagen und wie aus dem Nichts ist man selbst reich. Vermutlich ist es mit den Top-Tradern leider oft so wie mit der Weihnachtsgans kurz vor Heilig Abend. Nach dem ganzen fürsorglichen Mästen fühlt sie sich so zufrieden und sicher … aber sie eben doch bald geschlachtet.

Mit CAPITAL C kommt der am 24. September 2015 der erste Kino-Dokumentarfilm zum Thema Crowdfunding in die deutschen. Crowdfunding (Crowdinvesting) ist eine recht neue Art der Finanzierung. Vereinfacht gesagt geben viele (wenig) Geld für ein Projekt, das einer allein nicht stemmen kann. Über die Crowd wurden weltweit bereits tausende Projekte mit weit über einer Milliarde Euro realisiert. Doch wie funktioniert diese revolutionäre Art der Geldbeschaffung eigentlich genau und was steckt hinter diesem Phänomen des Internet-Zeitalters? „Die Crowd bringt uns den größten Paradigmenwechsel seit der Industriellen Revolution“, orakelt Eric von Hippel vom Massachusetts Institute of Technology (MIT).

Charttechnisch finden sich im Monatschart erst bei rund 700 Dollar wieder eine kräftigere Unterstützungszone, gebildet aus dem Hoch von 2006 und dem Tief von 2008, wenn das derzeitige Niveau nachhaltig unterschritten wird (siehe Chart). Technisch ist noch nicht alles verloren (bei 1.020 Dollar verläuft noch eine schwächere Haltelinie), aber Gold blickt schon den Abgrund.

Wer hat nicht schon davon geträumt, einmal im Abspann eines Films genannt zu werden. Produzent zu sein. Glamour. Ufa, Cinecitta, Hollywood. Nicht immer nur Aktien, Anleihen und hin und wieder ein Hebel-Zertifikat. Der Schwarm macht auch das möglich. Crowd-Financing eines Films.

Aktien-Crashs sind in China immer eine ernste Angelegenheit, eine sehr ernste. Anders als bei uns zockt in China quasi jedermann mit Aktien, was bei einem drastischen Kurs-Rückgang natürlich entsprechende Auswirkungen auf das Vermögen/Einkommen hat oder haben könnte. Der Reich-Fühl-Faktor hat in China in den vergangenen Wochen erheblich gelitten, die Notierungen von Festlands-A-Aktien rauschen seit Anfang Juni nach unten.

Nun hat Source zwei Indexfonds (ETFs) mit einem Fokus auf europäische und japanische Exporteure aufgelegt. Euro und Yen sind gegenüber dem Dollar deutlich gesunken, die Europäische Zentralbank (EZB) und die Bank of Japan (BOJ) haben ihre Geldpolitik deutlich gelockert, auch mit dem Ziel, die Währung zu schwächen und damit die Exportchancen der Industrie zu steigern. Eine Strategie, die aufgehen kann. In Deutschland legten die Ausfuhren im April um 7,5 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat zu. Es war bereits der dritte Anstieg in Folge.

Auch die schönste Aufwärtsbewegung läuft einmal aus. Chinas A-Aktien sind deutlich eingebrochen. Aber könnte das tatsächlich schon das Ende der China-Hausse sein? Seit rund einem Jahr haben die Kurse an den chinesischen Börsen die Ambitionen in die Kurs-Stratosphäre vorzudringen. Die Notierungen im Shanghai Stock Exchange Composite Index haben um rund 150 Prozent zugelegt. Befeuert wurde das Kurs-Fest vor allem von der Hoffnung auf milliardenschwere Konjunkturpakete und der Aussicht auf noch mehr.

Die Aktie von Apple sei viel zu billig! Zu hören ist das immer wieder von Hedgefondsmanager Carl Icahn. Deshalb drängt er Apple-CEO Tim Cook immer wieder zu Aktienrückkäufen (Backbacks). Tatsächlich hat dieser auch schon Milliarden investiert. Carl Icahn darf sich freuen. Bislang ging sein Kalkül auf. Der Apple-Kurs ist kräftig gestiegen. Doch Icahn will noch mehr. Der Apple-Kurs soll möglichst über 200 Dollar steigen. Das Prinzip von Aktienrückkäufen ist denkbar einfach. Das Angebot wird verknappt und die Nachfrage gesteigert – und schon steigen die Kurse.

Ja, was ist denn mit Gold los? Es kommt gar nicht mehr in die Puschen. Der Preis für die Feinunze in Dollar schleicht sich nach unten. Dabei sollte es doch ganz anders laufen mit dem gelben Metall. Durch die ganze Gelddruckerei der Notenbanken war Gold eine glorreiche Zukunft von den Auguren vorhergesagt worden. 1.000 Dollar. 2.000 Dollar. 3.000 Dollar … Nach oben gab es quasi keine Fantasie-Preis-Grenzen. Aber die große Gold-Euphorie liegt nun auch schon bald 4 Jahre zurück – und die Gold-Optimisten werden immer schmallippiger und leiser. Wer will es ihnen verdenken.

Es wird ernst. Hedgefonds haben sich nun intensiver des russischen Rubels angenommen. Allein im vergangenen Monat hat der Rubel im Vergleich im Euro damit rund 35 Prozent an Wert verloren. Erst am vergangenen Donnerstag sah sich die russische Notenbank genötigt, den Leitzins auf von 9,5 auf 10,5 Prozent anzuheben. Genützt hat das wenig – aber wer weiß, wo der Rubel ohne diese Erhöhung notieren würde.

Ja, der russische Aktienmarkt ist nach wie vor sensationell günstig bewertet. Das inflationsgeglättete Shiller-KGV beträgt nach Berechnung von Star Capital gerade einmal 5,2. Ein niedriger Wert findet sich sonst nirgendwo auf der Welt an den größeren Aktienmärkten. Aber in Russland riecht es nach Finanzkrise. Der Rubel ist auf ein 16 Jahrestief gefallen. Allein am Montag hat er gegenüber dem Dollar 6,5 Prozent verloren. Es war der höchste Tagesverlust seit der russischen Finanzkrise 1998. Dabei hatte die Bank von Russland an diesem Tag wohl Dollars in einem Gegenwert von 700 Millionen verkauft, um den Rubel zu stützen. Eigentlich hatte die Notenbank den Rubelkurs vor einem Monat freigegeben; die ohnehin in diesem Jahr schon um 90 Milliarden auf 420 Milliarden Dollar gesunkenen Devisenreserven sollten geschont werden. Aber der Druck der Märkte war wohl doch zu groß geworden.

Hat Börse etwas mit Wirtschaft zu tun? Spontan ist man versucht zu sagen: ja, natürlich. Aber ganz so einfach ist es dann doch nicht, zumindest in Japan nicht. Dort läuft die Börse derzeit prächtig, nach all den Jahren der Maläse. Der Nikkei hat seinen langfristigen Abwärtstrend lang schon hinter sich gelassen und seit den Tiefpunkten 2003 und 2009 gut 10.000 Punkte zugelegt. Jetzt hat er ein 8-Jahreshoch erreicht und steht bei knapp 18.000 Zählern. Wird die Hausse auf diesem Niveau wieder in sich zusammenfallen, wie 2007? Darauf sollte man besser nicht wetten. Auch nicht, weil die Regierung in Tokio gerade bekanntgegeben hat, dass die Wirtschaft im dritten Quartal um 1,9 Prozent geschrumpft ist – und nicht, wie bislang prognostiziert um 1,6 Prozent. In Japan gelten mittlerweile andere Wirtschaftsgesetze.