Rubrik: Chart-Signale

Es ist nicht unbedingt das Jahr der Aktie der Deutschen Telekom. Mal wieder nicht. Es geht abwärts – im besten Fall seitwärts, wenn man es optimistischer sehen will. Und bei der T-Aktie muss man traditionell einen gehörigen Schuss Optimismus mitbringen. Womöglich ist dieser nun wieder angesagt. Die Hoffnung blüht in Spanien und Afrika. Afrika? Ja, Afrika. Das geht so an der Börse: Der französische Wettbewerber Orange hat seine Ergebnisse für das dritte Quartal vorgelegt. Kurz, er verdiente besser als allgemein erwartet. Besonders gut lief es in Spanien und in … richtig … Afrika. Die Daten inspirierten die Börse zu einem kräftigen Kursplus bei Orange von dem sich die T-Aktie mitziehen ließ …

Läuft bei Zalando, so zumindest der Eindruck, wenn man durch die Straßen fährt/geht. Überall Paketboten, die hohe Stapel von Zalando-Paketen auf ihren Sackkarren vor sich herschieben. Bestellt wird also bei Zalando, aber verdient der Online-Modehändler damit auch Geld, angesichts hoher Marketing-Ausgaben und vieler vieler Retouren? Ein paar Zahlen …

Erinnern Sie sich noch? VW. Abgasskandal? DieselGate? Ja … richtig, da war was … Wann war das gleich? Ist schon länger her, oder? Vor gut einem Jahr ging es mit der Volkswagen-Aktie steil abwärts. Am 5. Oktober (2015) erreichte sie bei 86,00 Euro ein Tief. Damals traf man sich bei Will oder Maischberger oder sonst wo, um über die baldige Pleite des VW-Konzerns zu orakeln. Die einen meinten, der Konzern habe es auch nicht anders verdient, wenn er Manipulationssoftware einsetze, andere wiederum bagatellisierten, dass die Sache doch eine Petitesse sei. Wie auch immer, VW scheint es überlebt zu haben, bislang jedenfalls …

Anleger, die Medigene-Aktie im Depot haben, wissen wie dicht Freud und Leid an der Börse zusammenliegen können. Die Medigene-Aktie ist nur etwas für nervenstarke Investoren. Mal steil nach oben, dann wieder abwärts. Biotech, das sind auch ewige Zyklen aus Hoffnung und Enttäuschung. Klinische Studien sind erfolgreich … und schon geht es nach oben … eine Zulassung wird verwehrt … und schon bricht die Aktie ein. Das Medigene-Papier hatte sich nach dem Euphorie-Schub zu Jahresbeginn 2015 bei 7 Euro (plus-minus) eingependelt. Dann plötzlich zog die Aktie kräftig an. Ausbruch aus dem Abwärtstrend, mit Dynamik, was positiv ist. Als nächste Widerstände auf dem Weg nach oben warten nun die Barrieren bei rund 13, 15 und vor allem 16 Euro, wo das Hoch aus dem Jahr 2015 liegt …

Folge 1169 der Dauerserie Eigentlich nur noch schlechte Zeiten mit der Deutschen Bank als Hauptakteur. Machen wir uns nichts vor, die Deutsche Bank … Nein, wir wollen nicht nachtreten! Aber es ist wirklich düster. Wieder Strafen, wieder Software-Pannen, wieder Gerüchte. Der unheimliche Dreiklang wird so langsam zum Totenglöckchen. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat wohl gesagt, dass man der Deutschen Bank nicht helfen brauche, man auch gar nicht helfen wolle [und der Deutschen Bank ohnehin nicht zu helfen sei – meine Anmerkung]. Regierungssprecher Steffen Seibert musste auch beschwichtigen, dass es „keinen Anlass“ für Spekulationen gäbe.

Oh, Daimler! Charttechnisch sieht es derzeit so aus, als wolle die Aktie weiter nach oben. Der Kurs schickt sich an, die seit Juli/August währende Konsolidierungsphase (Seitwärtsbewegung) nach oben zu verlassen. Schon Anfang September wurde der Versuch gestartet, den leicht abwärts gerichteten Trendkanal nach oben zu verlassen – der Anlauf scheiterte an der 200-Tage-Durchschnittslinie. Die Kurse fielen wieder bis auf knapp 60 Euro zurück. Nun der neue Schub: Nach dem Bullish Harami vom 16./19. September gab es ein Doji, welcher meist eine deutlicher Kursbewegung in die eine oder andere Richtung andeutet …

Da kommen einem als Börsianer Freudentränen: die Adidas-Aktie. Seit 2015 hat sie rund 220 Prozent zugelegt, allein in diesem Jahr sind es (bislang) etwas 100 Prozent gewesen. Im Monatschart finden sich zuletzt (ohne September) acht weiße Kerzen in Folge. Wenn man die Dezember-Kerze von 2015 außer Acht lässt sind es sogar 11 in einer Reihe. Scheinbar mühelos wurde das Allzeithoch vom Januar 2014 im Januar 2016 überwunden. Die Aktie scheint ein Phänomen, da sie weder günstig war noch ist. Gewinnsteigerungen wie die 71 Prozent beim Halbjahresgewinn je Aktie im Vergleich zum Vorjahr oder die 100 Prozent Plus beim Gewinn je Aktie im zweiten Quartal gegenüber 2015 werden von den Kurssteigerungen wieder eingeebnet.

Auferstanden von den Toten – oder zumindest von den Sterbenden. RIB Software vom Flatlinier zum Outperformer dieser Tage. Gerade charttechnisch sieht das sehr beeindruckend aus. Nach dem Absturz Mitte letzten Jahres bis November und dem sich anschließenden Seitwärtstrend mit leichter Tendenz nach unten, ist die RIB-Aktie im Juni/Juli aus dieser Trägheitsphase nach oben ausgebrochen. Das Papier hat von 8 auf mehr als 11 Euro zugelegt.

Nun hat Rocket Internet für das erste Geschäftshalbjahr auch noch einen stattlichen Verlust von 617 Millionen Euro gemeldet. Sondereffekte aufgrund von Wertberichtigungen bei der Global Fashion Group (GFG) hätten das Ergebnis belastet. Das Wort „Sondereffekte“ kommt in diesem Zusammenhang etwas seltsam daher, da die GFG Abschreibungen auf den Firmenwert und immaterielle Vermögenswerte vorgenommen hat, was nichts besonders bei einer Beteiligungsgesellschaft sein sollte, sondern Kerngeschäft ist. Sondereffekte soll wohl dem geneigten Anleger suggerieren, dass es sich hier um etwas Außergewöhnliches handele – und es somit in Zukunft keinesfalls mehr vorkomme.

Es läuft wie auf Schienen für das Waggonvermiet- und Schienenlogistikunternehmen VTG. Im ersten Halbjahr gelang es das Konzernergebnis um knapp 50 Prozent zu steigern. Allerdings ging der Umsatz und das Betriebsergebnis (Ebitda) leicht zurück. Das liege vor allem am niedrigen Öl-Preis und an der gesenkten Lkw-Maut, heißt es von VTG. Der Vorstand wird skeptischer. Das wird auch am Chart deutlich: Es könnte sich ein Doppel-Top bilden.

Die Aktie des Sportartikelherstellers Puma ist hart dran, den langfristigen Abwärtstrend aus dem Jahr 2007 zu brechen. Das Papier spitzt bereits leicht über die Trendlinie, die bei rund 225 Euro verläuft. Mit dem Schwung der Fußball-Europameisterschaft (EM) und den Olympischen Spielen in Rio könnte es glücken. Bei der EM erreichte Puma eine Markenpräsenz von fast 40 Prozent aller Spieler. Sowohl der „Spieler des Turniers“, Frankreichs Wunderstürmer Antoine Griezmann, als auch der „Torhüter des Turniers“, der portugiesische Torwart Rui Patrício, traten mit Schuhen (und Handschuhen) von Puma an. Die Ergebnisse im ersten Halbjahr 2016 können sich deshalb sehen lassen …

Es scheint so, als würde sich der Euro wieder nach oben schleichen. Fast ein wenig heimlich. Nach dem Brexit-Votum der Briten ist er bis auf fast 1,09 Dollar eingebrochen. Seitdem geht es per saldo nach oben. Nun wurde sogar der kurzfristige Abwärtstrend bei 1,1240 Dollar überschritten. Das könnte ein erster Hinweis darauf sein, dass der Euro gegenüber dem Dollar weiter nach oben möchte.