Rubrik: Chart-Signale

Der Großaktionär Kinnevik steigt bei Rocket Internet aus. Die schwedische Risikokapital-Beteiligungsgesellschaft verkauft die Hälfte ihrer Anteile – 10,9 Millionen Stück für 210 Millionen Euro. Die restlichen 6,6 Prozent sollen noch bis Ende Mai auf den Markt kommen. Der Frust oder die Unstimmigkeiten scheinen sehr groß zu sein. Kinnevik wirkt wie auf der Flucht. Die Aktie rutscht tief und schnell. Droht nach dem Abpraller am mittelfristigen Abwärtstrend nun sogar ein Fall aus dem Seitwärtstrend?

Jetzt gibt es das Gerücht, dass Softbank anstrebt, seine Tochter Sprint mit der Telekom als kleinerer Partner zu verschmelzen. Das ist eine neue Variante. Bislang waren die Märkte davon ausgegangen, dass Softbank mit seinem vielen Geld auf der hohen Kante mehr in den USA investieren möchte, also T-Mobile US übernehmen möchte. Jetzt mal anders herum. Der Börse scheint auch die neue Konstellation recht. Sie lässt die T-Aktie steigen. Ist das die Wende nach oben?

Was soll ein Anleger davon halten? Nie liefen die Geschäfte von Fuchs Petrolub besser als im vergangenen Geschäftsjahr. Der Umsatz stieg, auch durch Unternehmenszukäufe, um 9 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro. Organisch ist das Unternehmen um 3 Prozent gewachsen. Zugleich wurde mit 260 Millionen Euro auch der höchste Nettogewinn in der Firmengeschichte erzielt. Aber die Aktie ist nicht sonderlich günstig, wenn man sich das KGV betrachtet. Ein Lichtblick bietet die Charttechnik.

Kürzlich hat sich die Rocket-Internet-Aktie steil nach oben bewegt. Auslöser war die Bestätigung einer Kauf-Empfehlung durch die Deutsche Bank. Ist damit die zähe Seitwärtsbewegung abgeschlossen und es beginnt ein Aufwärtstrend? Es gibt Gründe weiter skeptisch zu sein, aber auch Hoffnungsschimmer.

Insgesamt fiel der Konzernüberschuss der Munich Re von 3,1 auf 2,6 Milliarden Euro. Bei einer aktuellen Marktkapitalisierung von 28,3 Milliarden Euro errechnet sich somit ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 10,9. Anders ausgedrückt geht die Börse davon aus, dass in den kommenden zehn bis elf Jahren der Gewinn durchschnittlich auf dem aktuellen Niveau bleibt. Die Anleger kalkulieren vorsichtig, was die Munich Re angeht, vielleicht, weil Naturkatastrophen, zumindest gefühlt, immer häufiger und heftiger kommen. Was das für die weiter Aktienkurs-Entwicklung bedeutet.

Ja, die Chemie stimmt wieder bei Wacker Chemie. Der Umsatz wurde 2016 um zwei Prozent gesteigert. Der Betriebsgewinn (Ebitda) legte immerhin um fünf Prozent zu. Abschreibungen haben dann aber doch das Jahresergebnis belastet, das mit 190 Millionen Euro um 21 Prozent unter dem Vorjahreswert liegt. Bei einem aktuellen Börsenwert von 5.820 Millionen Euro errechnet sich so ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von mehr als 30, was zweifellos stattlich ist. Wird das die weitere Kursentwicklung belasten?

Bei Dialog Semiconductor (927200 ) geht es immer auch im Apple, dem Hauptkunden. Der Technologiekonzern aus Cupertio wird am Dienstag Abend (31. Januar 2017) seine Zahlen für das Weihnachtsquartal vorlegen. Dann werden die i-Jünger – und alle anderen natürlich auch –, ob Apple wieder besser verkauft hat, vor allem das iPhone. Sowohl die Apple- als auch die Dialog-Semiconductor-Aktie haben jüngst deutlich zugelegt. Werden sich diese Trend fortsetzen?

Die Software AG erlebt gerade nicht sehr gute Börsen-Zeiten. Das Unternehmen enttäuschte zuletzt bei den Quartalsergebnisse, was natürlich auch daran liegen kann, dass die Erwartungen an die Software AG zu hoch sind. Nach den Zahlen für das dritte Quartal rauschte die Aktie um zwölf Prozent nach unten und nun, beim Schlussquartal, gab es ebenfalls lange Gesichter. Inzwischen ist der Aktienkurs von fast 40 Euro im vergangenen Oktober auf zwischenzeitlich annähernd 30 Euro gefallen. Das hat nachvollziehbar der Bewertung gut getan – und könnte die Aktie abhärten gegen weitere deutlich Rückschläge.

An der Börse geht es immer auch um runde Zahlen. So wie die Marke von 100 Euro bei der Bayer-Aktie. Sie wurde zum Jahresanfang überschritten. Mit Schwung darüber – das war ein Zeichen, wenn auch ein kleines. Aber es scheint doch so, als habe die Bayer-Aktie wieder Ambitionen auf mehr, zumindest mittelfristig. Die Belastungen der Monsanto-Übernahme lassen nach. Oder der Markt hat möglichen Risiken genüge getan, schließlich ist das Papier recht attraktiv bewertet? Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt bei 12/13 und die Dividenden-Rendite bei 2,7 Prozent. Also rein in die Aktie?

Charttechnisch sieht es bei der Commerzbank durchaus konstruktiv aus: Im vergangenen Jahr gab es einen Dreifachboden, woran sich seit Oktober ein Aufwärtstrend – kann schon so genannt werden – anschloss (siehe Tageschart). Im Monatschart gab es im Juli und August (2016) zwei sehr interessante Kerzen: ein Doji und einen Hammer. Ein Doji deutet meist auf ein bevorstehendes Kursereignis hin und der Hammer auf eine Kurswende. Rein in die Aktie oder gibt es Alternativen?

Seit 2008 kannten die Notierungen der Eon-Aktie nur noch eine Richtung: nach unten. Nun, man sollte jetzt sicherlich nicht gleich in Euphorie geraten, aber ja, der Tageschart der Eon-Aktie sieht (zumindest kurzfristig) durchaus vielversprechend aus (siehe Tageschart unten). Seit September/Oktober vergangenen Jahres hat sich eine Untertassenformation gebildet, aus der nun der Eon-Aktienkurs nach oben weggezogen ist. Welches Investment sich nun lohnen könnte … mehr