Rubrik: Chart-Signale

Oh ja, das sieht wunderbar aus. Adidas. Eine Aktie zum Träumen. Im Monatschart reihen sich derzeit sechs weiße Kerzen aneinander und wenn man den Dezember übersieht sind es sogar sagenhafte neun weiße Kerzen. Das Hoch von 2014 bei 93 Euro: überwunden. Aufwärtstrend: intakt. Auch der Tageschart strebt, nur unterbrochen von kleineren, gesunden, Konsolidierungsphasen, weiter nach oben. Wie gesagt: traumhaft. Allerdings ist die Börse bekannt dafür, dass Anleger liebend gerne jäh aus ihren Träumen reißt.

Es ist eine kleine Vorentscheidung. Der DAX bewegt sich nach dem Ausbruch über die Abwärtstrendlinie im Mai und dem Rückschlag (Pullback) Anfang Juni, ist der deutsche Leitindex nun – mit einer kleinen Kurslücke (Gap) – wieder über den Abwärtstrend geklettert. Das sieht schon fast wie aus dem Lehrbuch aus. Die Chancen für eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung stehen somit gar nicht schlecht.

Im ersten Quartal 2016 konnte Puma in alle Produktsegmente und Regionen ein organisches Wachstum verzeichnen. Positive Auswirkungen auf die Puma-Geschäfte könnten die Copa América, die Fußball-Europameisterschaft und die Olympischen Spiele in Rio haben. Der Sportartikel- und Freizeitmoden-Hersteller will sich als innovative und design-orientierte Marke bei verschiedenen Wettbewerben präsentieren. Charttechnisch steht die Puma-Aktie im Monatschart vor der Überwindung des langfristigen Abwärtstrends.

Entscheidung bei der Volkswagen-Aktie? Charttechnisch wurde der Widerstand bei 136 Euro mit einem Kurs von knapp 138 Euro überwunden. Gut, nachhaltig ist das noch nicht, aber immerhin. Nun hängt der Kurs noch an der oberen Begrenzungslinie des seit Februar bestehenden Aufwärtstrendkanals (siehe Chart unten). Schafft die Aktie den Sprung darüber steht wohl das „große Gap-Closing“ der Kurslücke zwischen 143 und 161 Euro an. Dieses Gap hatte die Aktie beim Absturz infolge der DieselGate im September 2015 gerissen. Solche Lücken bleiben in aller Regel nie auf Dauer offen. Unsicher ist jedoch, ob die Aktie nun schon die Kraft findet sie zu schließen.

Der Euro taucht gegenüber dem Dollar ab [und mit dem DAX geht es – dadurch – bergauf]. Woher kommt diese Euro-Schwäche? Ist es ein drohender Brexit, obwohl die Briten gar nicht im Euro sind, aber ein Brexit eben doch die europäische Idee schwächen würde? Oder ist es einfach die Aussicht auf eine Leitzinserhöhung in den USA durch die Federal Reverve (Fed)? Die Fed möchte sicherlich die Leitzinsen in den USA weiter erhöhen, weil sie damit ein Zeichen setzen könnte: Normalität an den Finanzmärkten.

Ist das schon ein Kauf-Signal bei VTG? Die Aktie des Waggon-Kesselwagen-Vermiet- und Schienenlogistik-Unternehmen hat den kurzfristigen Abwärtstrend bei 27,80 Euro überwunden, zumindest kann man sagen, dass er angeknackst ist. Zuletzt war der VTG-Kurs in eine Dreiecksformation hineingelaufen. Unterstützung gab es dabei von der leicht ansteigenden 200-Tage-Durchschnittslinie.

Die Südzucker-Tochter CropEnergies hat harte Zeiten hinter sich. Nun aber laufen die Geschäfte wieder besser, was vor allem daran liegt, dass die Preis für Bioethanol wieder am steigen sind (wie überhaupt einige Rohstoff-Preise). CropEnergies geht deshalb von einem Betriebsergebnis (operatives Ergebnis) für dieses Jahr in einer Größenordnung zwischen 70 und 90 Millionen Euro aus, sagt aber auch, dass die Geschäftsentwicklung maßgeblich von der Entwicklung der Bioethanol-Preise abhänge.

Das spricht eindeutig für die Aktie von ThyssenKrupp … Aber der Reihe nach: Thyssenkrupp warnt bei der Vorstellung des Halbjahresergebnisses vor einem schlechteren Gesamtjahr. Das klingt dann so: „Das stark eingetrübte Umfeld in den Werkstoffgeschäften hat die Halbjahresbilanz des Industrie- und Technologiekonzerns Thyssenkrupp geprägt … Hoher Importdruck und Kaufzurückhaltung der Kunden spiegeln sich im starken Verfall der Werkstoffpreise in der 1. Hälfte des laufenden Geschäftsjahres bei Auftragseingang, Umsatz und vor allem auch im Ergebnis der Werkstoffgeschäfte wider. Vor diesem Hintergrund senkt Thyssenkrupp die Prognose für das Gesamtgeschäftsjahr.“ Für die Börse war das zunächst ein Schock, auch wenn sie schon etwas geahnt hat.

Ho, ho, jetzt aber. Gold wird doch nicht? Der Gold-Preis erreicht die Marke von 1.300 Dollar. So hoch notierte Gold zuletzt im Januar 2015. Danach ging es bis auf 1.040 Dollar nach unten. Nun scheint Gold die seit Februar andauernde Seitwärtsbewegung beziehungsweise Konsolidierungsphase nach oben zu verlassen. Es könnte sich somit lohnen Gold wieder genauer anzusehen.

Wacker Chemie hat seine Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2016 angehoben: Besonders das Chemiegeschäft habe sich von Januar bis März solide und ertragsstark entwickelt. Im Halbleitergeschäft spüre man jedoch nach wie vor eine schwache Nachfrage nach Smartphones, Tablets und PCs. Bei den Preisen für Solarsilicium sieht Wacker Chemie seit einigen Wochen einen leichten, aber anhaltenden Anstieg.

Charttechnisch tut sich was bei der Aktie von Volkswagen. Die VW Vorzüge schnellt mit Wucht – ein Plus von fast 7 Prozent – über die kurzfristige Abwärtstrendlinie bei rund 113 Euro. In den vergangen Wochen war die Aktie in eine Dreieckformation hineingelaufen. Unklar war dabei, in welche Richtung wohl der Ausbruch erfolgen würde. Nun hat die Nachricht über die Möglichkeit einer außergerichtlichen Einigung in den USA im Abgas-Skandal für mächtig Auftrieb gesorgt. Bis zum Donnerstag (21. April 2016) muss sich der Volkswagen-Konzern mit der amerikanischen Umweltbehörde EPA über die Reparatur oder den Rückkauf der 580.000 manipulierten Autos einigen.

Ist FinTech schon wieder durch? Ganz sicher nicht, aber der Hype des vergangenen Herbstes ist doch etwas abgeklungen. Das wird auch am Chart der FinTech Group sichtbar. Anfang Januar erreichte der Kurs ein Hoch bei 20,50 Euro – danach ging es unter starken Schwankungen bergab. Tiefpunkte dieser Bewegung waren 14,50 Euro im Februar und 15,00 Euro im April. Nach dem Doppeltop im Januar/Februar und der Doppelboden im Februar/April? Zu erkennen ist: Der Kurs der FinTech-Group-Aktie läuft in ein fallendes Dreieck hinein. Hinweise für einen möglichen dynamischen Ausbruch aus dieser Formation sind noch nicht zu erkennen. Fehlt es der Börse an Inspiration?