Rubrik: Analysten

Die Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie haben zuletzt auch an den Kapitalmärkten für Ernüchterung gesorgt. Vor allem in Europa führen die vielfach verlängerten und teils verschärften Shutdown-Maßnahmen zu anhaltend negativen Geschäftserwartungen in den besonders betroffenen Dienstleistungsbereichen. Davon getrieben sank zuletzt auch der Ifo-Geschäftsklimaindex in den Bereichen Dienstleistungen und Handel besonders stark. Wie an den Aktienmärkten weitergeht.

2020 stand ganz im Zeichen der Corona-Krise. Doch zumindest an den Finanzmärkten herrscht am Jahresende Aufbruchsstimmung. Wirkungsvolle Impfungen sind nicht mehr nur ein Silberstreif am Horizont. Entscheidende Fortschritte wurden erzielt und der Weg zurück zur Normalität ist vorgezeichnet. Das schlägt auch auf die Aktienkurse durch: Zusätzlich befeuert durch den Ausgang der US-Wahlen, war der November einer der stärksten Aktienmonate der letzten Jahre. Christian Nemeth, Chief Investment Officer der Zürcher Kantonalbank Österreich, erklärt in seinem Marktausblick wie sich Anleger für 2021 rüsten können.

Im kommenden Jahr werden die wesentlichen kapitalmarktrelevanten Faktoren zweifelsohne der Verlauf der Corona-Pandemie, der Pfad der wirtschaftlichen Erholung nach der globalen Rezession 2020 sowie die geldpolitische Ausrichtung der Notenbanken sein. Darüber hinaus bewirken langfristig und strukturell wichtige Megatrends, wie die Digitalisierung oder der Klimawandel, Veränderungen für Gesellschaften, Volkswirtschaften und Unternehmen, von denen vor allem Technologieunternehmen profitieren werden.

Nach Ansicht von Michael Reuss, Geschäftsführer bei Huber, Reuss & Kollegen Vermögensverwaltung, sei ein Teil der in diesem Jahr durch Corona weggebrochenen Umsätze nur aufgeschoben und dürfte, wenn die Normalität wieder zurückkehrt, aufgeholt werden. Ab Frühjahr 2021 sei zudem eine verstärkte Konsumnachfrage zu erwarten, da viele Bürger erleichtert auf das absehbare Ende der Pandemie reagieren werden.

Steico ist auch so ein Unternehmen, das richtig Spaß macht – und auch künftig noch mehr Spaß machen könnte. Der führende Anbieter ökologischer Baustoffe hat gute Chancen vom Trend zu nachhaltigem Bauen (Green Buldings) zu profitieren. Marktführer ist Steico für Holzfaser-Dämmplatten für die Dachsanierung oder für Fertighäuser. Daneben werden auch Holzelement und Holzplatten weitgehend automatisiert gefertigt. Die Aktie befindet sich im Aufwärtstrend.

Trotz Corona-Krise bleibt die Aktie der Merkur Bank aus der Sicht der Analysten von Pareto Securities ein lohnendes Investment: Die Spezialisten heben das Kursziel der inhabergeführten Privatbank deutlich an und bestätigen ihre Empfehlung. Als Begründung nennen die Analysten insbesondere die gestiegene Diversifizierung sowohl des Kreditportfolios als auch des gesamten Geschäftsmodells.

Ad Pepper Media ist einer der führenden Performance-Marketing-Anbieter Europas. Er ist sehr gut ins neue Geschäftsjahr gestartet. Mittel- bis langfristig geht Ad Pepper von einer deutlichen Beschleunigung des Digitalisierungstrends mit entsprechenden Werbebudgetverschiebungen in Richtung Online-Marketing aus. Aber es gibt Werbebudget-Stornos aus den Bereichen Travel, Hotel und Transport. Kann die Aktie dennoch durchstarten?

Das IT-Beratungs- und Softwareunternehmen Cenit zeige eine noch vergleichsweise solide Geschäftsentwicklung auf, schreibt GBC Research in einer aktuellen Kurzanalyse. Der Umsatz ging im ersten Quartal 2020 leicht um 4,9 Prozent auf 39,23 Millionen Euro zurück. Absolut betrachtet seien sowohl die Umsatz- als auch die Ergebnisentwicklung vergleichsweise konstant ausgefallen, zumal auch die Cenit im ersten Quartal von der Covid-19-Pandemie negativ betroffen war. GBC bestätigt das Kursziel und das Rating.

Angesichts der konjunkturellen Schwierigkeiten sei der gemeldete Umsatzrückgang von 8,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr sogar ein Erfolg, so die BankM in einer Analyse. BankM sieht in der soliden Bilanz der Datrons gerade in diesen Zeiten ein wesentliches Asset. Datron sei hier besser aufgestellt als die Branche. Charttechnisch arbeitet sich die Aktie derzeit aus einem sehr tiefen Kurskeller heraus.

Es waren dann doch Vorzieheffekte, analysiert BankM Research die finalen Zahlen der Easy Software. Die Dynamik des ersten Halbjahrs 2019 konnten auf das Gesamtjahr gesehen nicht gehalten werden. Ohne die Akquisition der Apinauten hätte in 2019 (wie auch 2018) kein (organisches) Wachstum gezeigt werden können. Der von BankM ermittelte faire Wert ist noch nicht ganz ausgereizt.

Während die Wirtschaftsprognosen immer düsterer werden und wir in die tiefste Rezession der Nachkriegszeit schlittern, gibt sich der Aktienmarkt erstaunlich gelassen. Für die enorme Divergenz zwischen den Entwicklungen der Konjunktur und dem Aktienmarkt nennt Thomas Mayer vom Flossbach von Storch Research Institut drei Gründe. Zudem beleuchtet er das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Anleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank und dessen mögliche Folgen.

Nach vorläufigen Zahlen habe die Naga Group (Naga) im ersten Quartal 2020 eine deutliche Umsatzsteigerung auf 7,0 Millionen Euro (VJ: 0,6 Millionen Euro) erwirtschaftet. Besonders erwähnenswert sei die Tatsache, dass es sich hier ausschließlich um Handels- beziehungsweise Serviceerlöse handelt, welche damit vollständig dem operativen Geschäft zuzuordnen seien, schreibt die GBC in einer Analyse. Die Börse feiert.