Rubrik: Aktien

Im November schockte Fielmann seine Anleger mit einer Gewinnwarnung. Kein Wunder, dass die Aktie damals auf Talfahrt ging und bis auf 58 Euro abstürzte. So billig war das Fielmann-Papier aber nur sehr kurz erhältlich, denn schon in den Folgetagen wurde von den Marktteilnehmer die scharfe Korrektur als Übertreibung eingestuft. So kostet die Aktie (577220) heute in Stuttgart schon wieder 67,34 Euro. Dabei hat sich zudem ein kurzfristiger Aufwärtstrend gebildet. Neue Nachrichten blieben die Hamburger in dieser Zeit schuldig. Schon in den kommenden Tagen erwarten wir aber vorläufige Zahlen für das vierte Quartal und damit auch für das Gesamtjahr 2016. Was Anleger nun erwartet.

Daimler jubelt – und was macht die Aktie? Sie fällt. Dabei war das Geschäftsjahr 2016 ein Jahr der Rekorde. Bestmarken bei Absatz, Umsatz und Gewinn. Erstmals wurden rund 3 Millionen Fahrzeuge verkauft. Die Erlöse erreichen 153,3 Milliarden Euro und das Konzernergebnis erklimmt mit 8,8 Milliarden Euro den höchsten Stand, ever. Da kann der Daimler-Vorstand großzügig sein. Auf der Hauptversammlung am 29. März wird eine Dividende von 3,25 Euro ausgeschüttet. Auf der Basis der aktuellen Kurse an der Börse Stuttgart errechnet sich so eine Dividenden-Rendite von 4,8 Prozent – wo gibt es heute so was noch? Daimler auf der Überhohlspur, nur die Aktie verbremst sich.

Die Situation am Schaden-Rückversicherungsmarkt bleibe „herausfordernd“, ist vom zweitgrößten deutschen Rückversicherer Hannover Rück zu hören. Dennoch ist es dem Unternehmen gelungen, gut zu verhandeln. Der Vertragserneuerungsrunde, wie es sperrig heißt, lief zufriedenstellend. Die Hannover Rück hat mehr herausgehandelt, weshalb die Prognose für das Konzernergebnis 2017 auf mehr als eine Milliarde Euro angehoben wurde. Kommt nun auch die Aktie wieder in Schwung?

Die Comdirect Bank legt die 2016er Zahlen vor. Bei der Anzahl der Depots, die um 4,5 Prozent auf 1,79 Millionen anstieg, zeigt sich der Aufwärtstrend. Das Kundenvermögen kletterte gleichzeitig um 15,7 Prozent auf 75,7 Milliarden Euro. Erfreulich: Auch ohne die steigenden Börsenkurse stieg das Kundenvermögen um 8,4 Milliarden Euro. Schade, dass die Anteilseigner nur eine Dividende von 0,25 Euro nach der Hauptversammlung am 11. Mai erhalten werden. Ist das ein Belastungsfaktor für die Aktie?

Es gibt innerhalb der Volkswagen-Führungsriege erhebliche Unruhe. Dies zeigt der Abgang von Vorstandsmitglied Christine Hohmann-Dennhardt, die für die Aufklärung des Dieselskandals mitverantwortlich ist. Operativ hat der Diesel-Skandal hingegen zuletzt kaum noch Spuren hinterlassen. Die Absatz- und Zulassungszahlen waren in allen Regionen mindestens ordentlich bis gut. Und auch die jüngsten Quartalszahlen konnten am Markt gefallen. Reicht das, um den Aktienkurs weiter nach oben zu bringen?

Donald Trump macht Kurse. Bestes Beispiel sind die Pharmawerte, deren Preisgestaltung er skeptisch gegenübersteht. Kein Wunder also, dass auch das Papier des deutschen Pharmakonzerns Merck unter die Räder kam. Fest steht jedoch, dass die Produkte von Pharmaunternehmen immer gebraucht werden. Fest steht auch, dass mit einer steigenden Weltbevölkerung und einer zunehmenden Industrialisierung die Nachfrage steigt. Merck könnte von dieser Entwicklung profitieren.

Nun gibt es Gerüchte, dass die schwerreichen Jungs aus Abu Dhabi im Zuge der Branchenkonsolidierung 30 bis 40 Prozent der Lufthansa-Anteile erwerben wollen. Gemunkelt wird von einer Kapitalerhöhung – allerdings ohne die Altaktionären. Doch nicht nur wegen des zu erwartenden oder bereits stattgefundenen Aufschreis der Altaktionäre glauben wir nicht an eine solche Anteilskauf. Was tun mit der Aktie? Sie ist günstig bewertet, aber sind damit die Risiken abgedeckt …?

Instinktiv zuckt der Börsianer erstmal zusammen, wenn der Deutsche-Bank-Finanzvorstand Marcus Schenck davon spricht, wieder im „gegnerischen Strafraum“ auftauchen zu wollen. Strafraum …? Da ist es, zumindest sprachlich, nicht weit zu Strafen … Strafzahlungen … Strafprozessen, was im Zusammenhang mit der Deutschen Bank alles andere als erfreulich klingt. Was das für die Aktie zu bedeuten hat und wie viel Prozent Rendite ein Bonus-Zertifikat bringt.

Das Ergebnis der ersten neun Monate macht Südzucker mutig. Die Ergebnisprognose wird angehoben. Das operative Konzernergebnis sollte nunmehr in einer Bandbreite von 380 bis 410 (Vorjahr: 241) Millionen Euro liegen. Wesentlicher Treiber soll das Segment Zucker sein. Und die Aktie? Sie erscheint nicht mehr ganz günstig. Doch es gibt Alternativen …

Und nun scheint Fresenius Medical Care (FMC) in den USA an der Reihe zu sein, nach Volkswagen und der Deutschen Bank. Dem Dialysespezialist drohen erhebliche finanzielle Einbußen, wie die Bad Homburger am Wochenende mitteilten. Der Grund: Die US-Gesundheitsbehörde CMS erlässt eine neue Verordnung, die die Zahlungen von Dialyse-Patienten erheblich reduziert. Die Aktie bricht ein. Ist sie nun kaufenswert oder sollten Anleger besser zu einem Zertifikat greifen?

Börsianer mögen keine Unsicherheit. Denn sie verhindert eine seriöse Schätzung der erwarteten Umsätze und Erträge. Dies erschwert wiederum die Bewertung des Unternehmens. Deshalb sind Aktien solcher Gesellschaften meist sehr schwankungsfreudig und gehören praktisch nie zu den aktuellen Favoriten. Das aktuelle Beispiel hierfür ist Linde. Kritische Analystenstimmen häuften sich in den vergangenen Tagen. Und schon gehörte das Papier zuletzt zu den schwächeren Werten aus dem DAX. Hauptproblem …