Endlich möchte man fast sagen. Der Schuldige für den Börsen-Crash in China ist gefunden. Grund für den Kursrückgang von rund 40 Prozent ist der Finanzjournalist Wang Xiaolu. Dieser schrieb für das Wirtschaftmagazin Caijing. Durch gezielte Falschinformation habe er die gesamte Börsen-Welt verunsichert (insbesondere den chinesischen Börsianer) und damit die Kurse rund um den Globus ins Rutschen gebracht. Gestanden hat Wang Xiaolu öffentlichkeitswirksam im chinesischen Staatsfernsehen darüber geschrieben zu haben, dass die Regierung Geld aus dem Aktien-Markt abziehen wolle und dadurch eine Panik ausgelöst habe. Das stimmt natürlich nicht, sondern das Gegenteil ist der Fall. Peking pumpt fleißig Geld in das Finanzsystem, damit es diesem immer besser gehen möge.
Was sind wir alle erleichtert!
Haben wir uns doch ernsthafte Sorgen um die chinesische Konjunktur gemacht. Die Binnenwirtschaft sei ins Stottern geraten, die Exporte würden nicht mehr brummen., hieß es. Wahrscheinlich waren auch das von Wang Xiaolu in Umlauf gebrachte Gerüchte. Puh! Nochmal Glück gehabt. Die Furcht vor einer Abschwächung der Wirtschaftstätigkeit war unbegründet. Es läuft weiterhin in China, so muss man wohl annehmen, denn der Schuldige für die ganzen Turbulenzen an den Börsen ist schließlich Wang Xiaolu.
Die Kurse können nun, nach den erfolgreichen Ermittlungen des (chinesischen) Wahrheitsministeriums, endlich wieder steigen. Die Partei hat halt doch immer recht oder bekommt recht.
Eine derartig Macht in den Händen eines Einzelnen. Mit wenigen Worten brachte Wang Xiaolu die chinesische Börse (und auch den DAX, zum Beispiel) zu Fall. Er sollte mit einem lebenslangen Short-Selling-Verbot belegt werden. Wenn schon Manipulation, dann doch nur von staatlichen Stellen.