Die Entwicklung bei künstlicher Intelligenz zeigt aktuell, wie es geht: von ganz klein zu ganz groß in extrem kurzer Zeit. Immer wieder gibt es in der Wirtschaftsgeschichte Phasen, in denen dies einzelnen Unternehmen gelingt – und manchmal auch ganze Branchen. Meistens ist dies verbunden mit disruptiven technologischen Umbrüchen.
Der Ecommerce trat seinen weltweiten Siegeszug an – und mit ihm Amazon. Als Elektromobilität plötzlich in aller Munde war, wurde Tesla quasi über Nacht zu einem globalen Giganten.
Auch Social Media veränderte in nur ein paar Jahren die Kommunikation auf der ganzen Welt. Meta Platforms wurde als Mutter von Facebook, Instagram und Whatsapp zum weltweiten User-Liebling und zum Star an der Börse. Dabei ist Facebook gerade mal 20 Jahre alt, Insta und Whatsapp erst rund 15 und Tiktok – immer wieder als IPO-Kandidat gehandelt, aber noch nicht gelistet – wurde gar erst vor acht Jahren gegründet. Die Frequenz, in der neue Social Media Weltstar-Unternehmen geboren werden, ist also hoch.
In diesen Reigen möchte sich auch Naoo aus der Schweiz einreihen. Das Unternehmen startet seit gut zwei Jahren mit einer Social Media App durch. Kürzlich wurde der 50.000 User gefeiert, ein sehr guter Wert, bedenkt man, dass naoo aktuell nur in der Schweiz mit ihren etwa neun Millionen Einwohnern verfügbar ist.
Die Nutzerzahl von Naoo steigt durchschnittlich im zweistelligen Prozentbereich – pro Monat. Diese Wachstumsdynamik generiert naoo mit einem Konzept, das deutlich mehr bietet als jenes der bekannten Big Player. naoo belohnt seine User dafür, dass sie ihren Content auf der Social Media bereitstellen und mit anderen Nutzern interagieren. In den Genuss dieser Belohnung in Form sogenannter Naoo-Punkten kommen dabei alle Nutzer unabhängig von ihrer Reichweite oder Prominenz. Die Naoo-Punkte lassen sich in Bargeld oder Gutscheine für Waren und Dienstleistungen eintauschen. Aktuell gibt es für 2.000 Naoo-Punkte 100 Schweizer Franken in bar. Wie zu hören ist, soll außerdem kurzfristig das Gutscheinangebot deutlich ausgebaut werden.
Das Naoo-Punktesystem eröffnet weitreichende Marketing-Potenziale für Händler und Werbetreibende. Die Naoo-Punkte könnten als Anreiz genutzt werden, um den Community-Mitgliedern den Besuch in bestimmten Geschäften schmackhaft zu machen, Dienstleistungen zu nutzen und zu bewerten oder an bestimmten Umfragen teilzunehmen. Letztlich verschmelzen bei Naoo so Social Media und Cash Back-Ansätze. Zudem bietet die Plattform ihren Usern immer mehr Gamification-Features, um Spaß und Interaktion zu steigern und so Content und Nutzerprofile noch werthaltiger zu machen.
Nach dem erfolgreichen Start in der Schweiz plant naoo jetzt den Sprung nach Deutschland. Bereits im laufenden Jahr soll dem Vernehmen nach der Roll out beginnen. Weitere internationale Märkte sollen folgen. Erklärtes Ziel der Naoo-Macher ist es, bei den Userzahlen schnell in den Millionen-Bereich vorzustoßen. Um das geplante Wachstum zu finanzieren, findet derzeit nach unseren Informationen eine weitere Finanzierungsrunde bei dem Start-up statt.
Die Werbetrommel beim Fund Raising für ein frühes Investment in Naoo rührt Unternehmensgründer und Mehrheitsaktionär Thomas Wolfensberger selbst. Ihm dürften potenzielle Investoren die ehrgeizigen Wachstumsziele glauben. Denn der Naoo-Gründer hat in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder gezeigt, dass er Trends frühzeitig erkennen und daraus beeindruckende Erfolgsgeschichten machen kann.
Zur Jahrtausendwende gründete Wolfensberger sein erstes Unternehmen, heute würde man es Fintech nennen, nur dass der Begriff damals noch nicht geläufig war. Als die Mitarbeiterzahl auf deutlich über 100 angewachsen war und Niederlassungen in fünf Ländern existierten, verkaufte der smarte Schweizer das Unternehmen und schaute sich nach neuen Herausforderungen um.
Die fand er als Aktionär und CEO der Peach Property (A1C8PJ). Quasi aus dem Nichts baute er das Unternehmen zu einem Immobilienkonzern mit rund 27.000 Wohnungen auf, brachte es frühzeitig an die Börse und schraubte die Marktkapitalisierung in der Spitze auf rund eine Milliarde Euro. Vor knapp einem Jahr verließ Wolfensberger Peach Property und widmet sich seitdem voll seinem Projekt naoo. Wer allerdings glaubt, naoo sei nur das neuste Spielzeug eines Serienunternehmers mit (zu-)viel Zeit und Geld, täuscht sich. Bereits vor mehr als zwei Jahrzehnten schrieb Wolfensberger seine Doktorarbeit über virtuelle Communities, er ist also vom Fach.
Nun darf spekuliert werden, ob Wolfensberger – mit einem Jahrzehnt Börsenerfahrung im Rücken – auch für Naoo-Kapitalmarktpläne hat. Den Nerv der Anleger dürfte die Story treffen. Einen Kommentar dazu wollte Naoo gegenüber Plusvisionen nicht abgeben. Es fällt aber auf, dass unter den Pressemitteilungen des Unternehmens bereits eine renommierte deutsche Agentur für Kapitalmarktkommunikation als Ansprechpartner genannte wird. Vielleicht heißt es also bald auch an der Börse: The time is Naoo.