von Jochen Sanio
Die Aussichten für das Jahr 2010? Wird, was heute noch gehalten
hat, morgen brechen? Im internationalen Finanzsystem lauern
noch genügend Gefahren, welche die Welt aus den Angeln heben
könnten, noch dazu aus Ecken, in denen kaum jemand größere Risiken
vermutet hat.
Es scheint sie kaum noch zu geben, die
sicheren Häfen, in denen man Zuflucht suchen kann, wenn die
Stürme über die internationalen Finanzmärkte fegen.
Auch sie [die Lebensversicherer] können sich nichts
sehnlicher wünschen, als dass so bald wiemöglich wieder
normale Zeiten einkehren. Doch danach sieht es nicht aus.
Die Finanzmärkte werden nur dann ihre Funktionsfähigkeit
zurückgewinnen, wenn sie einen neuen Ordnungsrahmen
erhalten, der die übergroßen systemischen Risiken
unter Kontrolle bringt.
Interpretation:
Haben wir da richtig gelesen? Der Autor schreibt davon, dass im internationalen Finanzsystem noch genügend Gefahren lauern, dass es übergroße systemische Risiken gebe. Müssen wir uns noch mehr Sorgen machen, als wir uns ohnehin schon machen? Will uns der Autor eindringlich warnen? Doch ein Lösung lässt er offen. Auch sichere Häfen gebe es kaum noch, orakelt er. Ja wohin dann mit dem Geld? Es bleibt wohl nur noch ausgeben. Dafür ist Geld wohl auch da und nicht zum Anlegen …?
[Anmerkung der Redaktion: Der Autor ist Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, kurz BaFin.]