Geht es um den Export, dem Erfolgsmodell der deutschen Wirtschaft, dann sind die Deutschen traditionell empfindlich. Heute gab es neue Zahlen: Die deutschen Ausfuhren waren im März 2014 um 1,9 Prozent und die Einfuhren um 5,6 Prozent höher als im März 2013. Aber – jetzt kommt’s – gegenüber Februar 2014 nahmen die Ausfuhren um 1,8 Prozent und die Einfuhren um 0,9 Prozent ab. Da wittert so manche gleich eine Exportkrise, wenn nicht sogar ein veritabel Wirtschaftskrise. Was ist los mit der deutschen Industrie? Gehen ihr die Aufträge aus? Leidet sie bereits unter dem starken Euro?
Tatsächlich scheint sich die Weltwirtschaft etwas abzukühlen, insbesondere die Konjunktur in China lahmt, was eine Exportnation wie Deutschland schnell zu spüren bekommt. Ob der recht kräftige Euro auf die Ausfuhren bereits einen negativen Einfluss hat, derzeit schwer zu sagen, aber ganz ausschließen kann man es auch nicht.
Interessant ist noch ein Blick in die Details: Die Exporte in die Eurozone verbesserten sich im Jahresvergleich um 0,1 Prozent auf 35,2 Milliarden Euro im März. Die Importe stiegen um 2,3 Prozent auf 36,1 Milliarden Euro. Schlimm? Eigentlich nicht, scheinen sich doch die Ungleichgewichte in der Eurozone – über die lange lamentiert wurden – abzubauen. Wir kaufen mehr in der Eurozone ein, was auch ein Hinweis auf die wieder wachsende Wettbewerbsfähigkeit von Ländern wie Spanien, Griechenland, Portugal oder Irland sein kann, wo die Löhne deutlich gesunken sind in den zurückliegenden Jahren. Allerdings: In die Nicht-Euroländer nahmen die Ausfuhren um 10,4 und die Einfuhren um 10,8 Prozent zu, also deutlich stärker, was jetzt nicht unbedingt für eine blühende Konjunktur in der Eurozone spricht.
Zum Zittern besteht insgesamt – noch – kein Grund.
[highlight]Deutsche Ein- und Ausfuhren nach Regionen im März 2014[/highlight][divider_flat]
Bildquelle: Initiative Echte Soziale Marktwirtschaft IESM / pixelio.de [bearbeitet]