Rubrik: Zukunft

Banken gelten zwar als systemrelevant, aber einen Zweck für das System erfüllen sie nicht mehr. Am besten stellen Sie sich das Bankenwesen wie einen Blinddarm vor. Die Evolution hat diesen überflüssig gemacht, aber dessen ungeachtet kann er bei einer Entzündung den gesamten Organismus gefährden. Diese Analogie bringt uns auch auf den richtigen Ansatz, wie mit einem solchen Problem umgegangen werden muss: Der Blinddarm muss raus.

Auto-Aktien wie die von Daimler sind derzeit ja so einen Sache: Da gibt es einen Diesel-Skandal, bei dem noch keiner so recht weiß, wie es mit dem Diesel-Antrieb weitergehen soll, eine Diskussion über minderbegabte, aber überbezahlte Manager und dann ist da natürlich noch die Zukunft. Wie geht es weiter im Automobilbau ganz allgemein und mit den deutschen Autobauern im Besonderen? Welche Antriebstechnik wird sich wohl durchsetzen? Die Börse nimmt einen Abschlag vor, was zu einer Sensationsbewertung der Daimler-Aktie führt. Aber ist das gerechtfertigt? Wer eher von einer Seitwärtsbewegung ausgeht und es heiß mag. könnte bei Daimler auch zu einem sogenannten Discount-Call-Optionsschein (HU8X22) greifen.

Instinktiv zuckt der Börsianer erstmal zusammen, wenn der Deutsche-Bank-Finanzvorstand Marcus Schenck davon spricht, wieder im „gegnerischen Strafraum“ auftauchen zu wollen. Strafraum …? Da ist es, zumindest sprachlich, nicht weit zu Strafen … Strafzahlungen … Strafprozessen, was im Zusammenhang mit der Deutschen Bank alles andere als erfreulich klingt. Was das für die Aktie zu bedeuten hat und wie viel Prozent Rendite ein Bonus-Zertifikat bringt.

Erinnern Sie sich noch? VW. Abgasskandal? DieselGate? Ja … richtig, da war was … Wann war das gleich? Ist schon länger her, oder? Vor gut einem Jahr ging es mit der Volkswagen-Aktie steil abwärts. Am 5. Oktober (2015) erreichte sie bei 86,00 Euro ein Tief. Damals traf man sich bei Will oder Maischberger oder sonst wo, um über die baldige Pleite des VW-Konzerns zu orakeln. Die einen meinten, der Konzern habe es auch nicht anders verdient, wenn er Manipulationssoftware einsetze, andere wiederum bagatellisierten, dass die Sache doch eine Petitesse sei. Wie auch immer, VW scheint es überlebt zu haben, bislang jedenfalls …

Ja, man muss es so sagen: Die Aktie der Deutschen Bank ist ein Aktionärsgrab. Derzeit steht es bei rund 25 Euro. Auf einem ähnlichen Niveau notierte das Papier auch schon Mitte 1988 – und das ist nun schon 26 Jahre her. Gut, dazwischen kletterte sie bis auf 118 Euro. Das war im Mai 2007, also noch vor der Finanzkrise. Dann ging es steil abwärts bis auf 15 Euro. Ein Minus von 87 Prozent. Seitdem geht es unter großen Schwankungen mehr oder weniger seitwärts.

Steigt der DAX in diesem Tempo weiter, hat er erneut in 29 Jahren oder im Jahr 2043 die Marke von 100.000 Punkten erreicht. Bei gleichem Wachstumstempo könnte die Linie von 50.000 Punkten in 20 Jahren und von 20.000 Punkten in 9 Jahren fallen. In 10 Jahren steht der DAX bei unveränderten jährlichen Zuwachsraten bei 22.115 Zählern.