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Feature

Banking-Interview Jonathan McMillan // Banken sind überflüssig wie ein Blindddarm

Thomas Schumm17. August 2018aktualisiert:17. August 20189 Min.0
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Jürg Müller, Jonathan McMillan, Banken, Bank, Banking
Bildquelle: Goran Basic (bearbeitet)

Time is Money // Schnell ein paar Fragen an Jürg Müller, der unter dem Pseudonym Jonathan McMillan mit einem Co-Autor das Buch „Das Ende der Banken“ veröffentlicht hat. Jürg Müller arbeitet als Wirtschaftsredakteur für die Neue Zürcher Zeitung. Sein Co-Autor, der anonym bleiben will, ist als Banker in London, New York und Zürich.

Früher gab es diese Vorstellung: Sparer geben der Bank ihr Erspartes und bekommen dafür Zinsen und die Bank gibt dieses Geld in Form von Krediten zu einem etwas höheren Zinssatz weiter, an jene, die vielleicht gerade investieren wollen. Was ist heute noch dran an dieser Vorstellung, mal abgesehen davon, dass es für die Sparer keine Zinsen mehr gibt? Was machen Banken heute? Es heißt, sie machen (schöpfen) Geld?
Es stimmt. Die Vorstellung, dass Banken einfach Geldvermittler sind, hält sich bis heute. Sie war aber schon immer falsch. Wenn die Banken Geld verleihen, dann ist es nicht das existierende Geld von ihrem Sparkonto. Nein, das Geld, dass verliehen wird, wird von den Banken in der Regel neu geschöpft. Was sich wie Magie anhört, hat kürzlich auch die englische Zentralbank ausführlich beschrieben.
Diese Erkenntnis ist weder neu noch bahnbrechend. Lange Zeit hat diese magische Geldschöpfung der realen Wirtschaft auch Nutzen beschert. So wäre beispielsweise das deutsche Wirtschaftswunder ohne all die geschöpften Kredite der deutschen Sparkassen rasch ins Stottern geraten.
Das Problem ist, heute ist die Geldschöpfung völlig außer Kontrolle geraten. Die digitale Revolution hat das Bankenwesen entfesselt. Als Folge fließt das neu geschöpfte Geld nicht mehr länger in die Realwirtschaft, sondern im Übermass in existierende Immobilien, Aktien, Schuldscheine und Derivate.

Würde nicht eine Superbank – ähnlich einer Notenbank – reichen? Schließlich gibt es keine Sparzinsen mehr und die Notenbanken kaufen auch Unternehmensanleihen – und geben so Unternehmen quasi Kredit.
Nun ja, ein Erklärungsmotiv für die Finanzkrise von 2007/08 ist, dass der freie Markt versagt hat. Das Problem ist aber: Diese Erklärung ist falsch. Das Bankenwesen war schon immer eine hochpolitische Angelegenheit. Zentralbanken und Staaten haben die Verbindlichkeiten der Banken garantiert und wollten im Gegenzug den Bankern vorschreiben, wie sie für genügend Sicherheit zu sorgen haben. Dies hat auch lange Zeit gut funktioniert. Mit der digitalen Revolution ist dieser alte Ordnungsrahmen jedoch zerfallen. Das entfesselte Bankenwesen ist eine Folge der digitalen Revolution. Sie hat es unmöglich gemacht, Banken effektiv zu regulieren.
Leider hat sich, wenn wir die reale Entwicklung betrachten, das Erklärungsmotiv des Marktversagens dennoch durchgesetzt. In der Folge steuern Zentralbanken die Kreditvergaben immer stärker und der Regulierungsdschungel wächst ungebremst. Wenn wir das weiterdenken und eine Superbank errichten, ist das vielleicht eine logische Konsequenz, aber halt auch das Ende einer effizienten, marktbasierten und unpolitischen Kreditvergabe. Die schon heute grassierende Regelungswut im Finanzmarkt würde auf die Spitze getrieben.

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Microsoft-Gründer Bill Gates sagt vor vielen Jahren, 1994, einmal: Kein Mensch braucht mehr Banken, aber jeder braucht Banking. Was ist davon zu halten?
Falls er das tatsächlich gesagt hat, hätte er damit schon vor 25 Jahren die Zeichen der Zeit erkannt. Kein Mensch braucht mehr Banken. Wir würden sogar noch weitergehen. Eine florierende Wirtschaft mit einem robusten Finanzsystem kann es im digitalen Zeitalter nur ohne Bankenwesen geben!

Sind heute Banken zu sehr mit sich selbst beschäftigt?
Das kann man durchaus so sehen, sie sind zumindest nur noch am Rande damit beschäftigt, der Realwirtschaft zu dienen. Denn Banken brauchen Unmengen an finanziellen und personellen Ressourcen, um nutzlose Regulierungen und Vorschriften umzusetzen und gleichzeitig die noch bindenden Regeln mit immer komplexeren Finanzverschachtelungen zu umgehen – immerhin etwas kann den Banken also nicht vorgeworfen werden: Tatenlosigkeit …

Jetzt mal ganz groß gedacht: Haben Banken einen gesellschaftlichen Auftrag? Schließlich werden sie auch mit Milliardensummen Steuergelder gerettet, weil es heißt, sie seien systemrelevant.
Banken gelten zwar als systemrelevant, aber einen Zweck für das System erfüllen sie nicht mehr. Am besten stellen Sie sich das Bankenwesen wie einen Blinddarm vor. Die Evolution hat diesen überflüssig gemacht, aber dessen ungeachtet kann er bei einer Entzündung den gesamten Organismus gefährden. Diese Analogie bringt uns auch auf den richtigen Ansatz, wie mit einem solchen Problem umgegangen werden muss: Der Blinddarm muss raus.

Sollten Banken pleite gehen dürfen und was passiert dann mit dem Finanzsystem?
Ja. In der Europäischen Union und in vielen Staaten wurden Gesetze verabschiedet, damit im Falle einer breiten Bankenpanik der Überblick nicht verloren geht. In der nächsten Krise sollten die Politiker versuchen, die bestehenden Gesetze auf europäischer und nationaler Ebene mit Augenmass durchzusetzen, das heißt geordnete Abwicklung von strauchelnden Banken bei gleichzeitiger Sicherung der Spareinlagen. Dann sind aber fundamentale Reformen nötig. In der nächsten Krise müssen also Banken Pleite gehen und das Durchwursteln mit dem Finanzsystem endlich ein Ende finden.

Was ist von der Idee einer europäischen Banken-Union zu halten?
Eine Banken-Union ist eine schlechte Idee. Sie löst keines der fundamentalen Probleme und vergiftet den Zusammenhalt in der Europäischen Union. Oder wollen Sie für die Verfehlungen von italienischen Banken in der Grössenordnung von mehreren hundert Milliarden Euro geradestehen? Nicht einmal die italienischen Steuerzahler sollten hierfür zur Verantwortung gezogen werden, sondern deren Aktionäre und Gläubiger. Statt eine wackelige Banken-Union aufzustellen, damit diese einfach weiterwursteln können, sollten besser fundamentale Reformen angegangen werden, welche den Euro sichern, ohne den europäischen Zusammenhalt zu gefährden. Das europäische Projekt ist zu wichtig, um es einfach für ein paar europäische Banken zu opfern.

Werden Banken die Totengräber des Kapitalismus sein?
Für viele gelten Banken und eine von der realen Wirtschaft losgelöste Finanzindustrie als Inbegriff des Kapitalismus und von entfesselten Märkten. Allerdings hat das durchregulierte und mit der Politik verflochtene Bankenwesen nur mehr wenig mit einem funktionierenden Markt zu tun. Wenn wir also unter dem Begriff Kapitalismus eine freiheitliche und dezentrale Wirtschaftsordnung verstehen, dann werden Banken in der Tat der Totengräber des Kapitalismus sein. Einerseits muss der Staat immer mehr Garantien sprechen und die Zentralbanken immer mehr intervenieren, um das Finanzsystem am Laufen zu halten. Andererseits verlieren die Menschen das Vertrauen in unsere Wirtschaftsordnung, wenn Banken im Zentrum dieser Ordnung nicht mehr an elementare Regeln gebunden sind.
Es stellt sich allerdings auch die Frage, wie sehr dieser Prozess auf das Finanzwesen und das Wirtschaftssystem limitiert bleiben wird. Schon in den 1930er Jahren wurde ein gefährlicher Nationalismus durch einen Kollaps des Finanzsystems massgeblich gefördert. Auch jetzt sehen wir wieder ähnliche Tendenzen – vielleicht ist das dysfunktionale Bankenwesen am Ende der Totengräber unserer liberalen Demokratien.

Warum erleben wir bei Banken so häufig ein Marktversagen? Beispiel Deutsche Bank. Das Institut schreibt rote Zahlen, muss vermutlich viele Stellen abbauen und schüttet an die Mitarbeiter dennoch Boni in aberwitziger Höhe aus, um diese zu halten, wie es heißt. Eigentlich sollte man meinen, dass in einer Krisenbranche die Gehälter sinken.
Das können die Banken: Die negativen Konsequenzen ihrer Handlungen auf andere abwälzen. Wir als Gesellschaft garantieren ihre Geschäfte via Staatsgarantien und Zentralbankinterventionen, obwohl wir ganz genau wissen, dass wir über die Regulierung kaum mehr eine Kontrolle über die Banken haben. Das hat nichts mit Marktversagen zu tun. Dass es nun so läuft, sollte wirklich niemanden überraschen.

Welchen Einfluss wird künstliche Intelligenz auf das Finanz- und Geldsystem haben? Welche Entwicklung könnte die Blockchain und die Kryptowährungen nehmen?
Neue Technologien im Finanzbereich könnten eigentlich ein Segen für die Gesellschaft sein. Aber wir halten noch immer an unserem überholten Regulierungsansatz aus dem Industriezeitalter und den Staatsgarantien fest. Damit setzen wir Anreize im Finanzsystem, die dazu führen, dass die neuen Technologien nicht produktiv eingesetzt werden, sondern dafür, exzessive Risiken einzugehen. Und so nehmen viele Finanzinnovationen von heute denselben Weg wie die Finanzverbriefungen und -verschachtelungen vor zwanzig Jahren. Wer nun glaubt, Kryptowährungen würden von alleine zu einem dezentraleren und besseren Finanzsystem führen, muss verpasst haben, dass gewisse Teile der Kryptoszene mittlerweile frappant an die Anfänge des Investmentbankings in den 1980ern erinnern. Die Geschichte wird sich wiederholen, wenn wir nicht die Lehren daraus ziehen. Wir müssen unser Finanzsystem grundlegend reformieren. Nur so werden wir neue Finanztechnologien künftig gewinnbringend einsetzen können.

Werden die internationalen Notenbanken Kryptowährungen im großen Stil zulassen (als Konkurrenz zum Staatsgeld)?
Es ist denkbar, dass sich Kryptowährungen als neue Reservewährung im Falle einer globalen Währungskrise durchsetzen könnten. Wir sind allerdings sehr skeptisch, ob diese schöne neue Kryptowelt nicht gar vom Regen in die Traufe und am Ende zu noch mehr Ungleichheit und Ineffizienzen führt. Es gibt schließlich gute Gründe dafür, dass die Gesellschaft ihr Geld im öffentlichen Sektor organisiert. Mittels eines bedingungslosen Einkommens verteilt und über eine Liquiditätsgebühr wieder eingezogen könnte die Wirtschaft gleichmässig mit Geld versorgt werden. Gleichzeitig erlaubt diese Kombination ein stabiles Preisniveau. So würde auch der Staat mit ausserordentlichen Massnahmen wie Quantitative Easing (QE) nicht mehr länger in die realwirtschaftliche Allokation eingreifen, sondern lediglich die Gesamtmenge des Geldes über diese zwei neutralen Instrumente steuern. Gleichzeitig gilt es, das Kreditwesen vollständig in die Hand des Marktes zu übergeben. So könnte eine fruchtbare Balance zwischen der öffentlichen Hand und privaten Akteuren hergestellt werden, welche unsere Wirtschaft florieren ließe.

Wie könnte eine Bank der Zukunft aussehen, so es sie geben sollte?
Die Bank der Zukunft ist keine Bank mehr, sondern eine echte Finanzdienstleisterin. Sie prüft Kredite, programmiert Apps für schnelle und bequeme Zahlungsabwicklung und investiert unsere Ersparnisse diversifiziert und unseren Bedürfnissen entsprechend. Aber sie tut all das auf eine vollkommen transparente Weise, ohne Finanzverschachtelungen und ohne systemische Risiken zu erzeugen. In der Folge werden die Finanzdienstleister in einem echten Wettbewerb stehen – und können auch ohne Auswirkungen auf die Systemstabilität Konkurs gehen.

Wie lange wird es noch Bargeld geben?
Bargeld wird es wohl noch lange geben. Viele glauben in das Bargeld, weil sie darin einen gewissen Schutz vor dem Zugriff des Staates sehen. Das ist aber eine Illusion. Egal ob elektronisches oder papierenes Geld, bei beiden ist am Ende zentral, ob die Institutionen dahinter vertrauenswürdig sind. Sowohl Papiergeld als auch Digitalgeld haben keinen intrinsischen Wert.
Digitales Geld hat eine Vielzahl an Vorteilen, erlaubt jedoch (noch) nicht vollständig anonyme Transaktionen. Es ist allerdings eine politische Frage, wie der Konflikt zwischen dem legitimen Anspruch auf Privatsphäre durch Bargeld und der Notwendigkeit, der organisierten Kriminalität oder dem Terrorismus einen Riegel zu schieben, aufgelöst wird.

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Bildquelle: Goran Basic (bearbeitet)

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