Rubrik: Zug

Die Siemens-Aktie gilt als langweilig. Denn extreme Kurssprünge erleben Anleger bei diesem Papier sehr selten. Daher fällt ein Tagesgewinn von 2,4 Prozent am gestrigen Montag schon extrem auf. Auslöser ist ein Auftrag aus Ägypten: Dort soll Siemens, zusammen mit zwei Partnern, das sechstgrößte Schnellzugsystem der Welt bauen. Allein für die Münchener fallen dabei Aufträge im Volumen von 8,1 Milliarden Euro ab. Doch dies sorgt auch für neue Risiken.

Anfang August war die Vossloh-Aktie (766710) durchgestartet – bis auf 49,45 Euro, was dem höchsten Niveau seit 2018 entsprach. Geholfen hat eine positive Analystenstudio, die Kurse von 56 Euro für realistisch erachtete und der Investor Carlyle, der für den Mitbewerber Schaltbau ein Übernahmeangebot vorlegte. Anschließend konsolidierte der Wert. Die 9-Monate-Zahlen waren aber gut, sie werden von neuen Großaufträgen garniert und verleihen der Aktie neuen Schwung, deren charttechnisches Bild sich dadurch verbesserte.

Die Europäer wollen den Chinesen Paroli bieten. Deswegen schließen sich die beiden Zug-Bauer Siemens und Alstom zusammen, um einen europäischen Champion zu formen. Das könnte in diesem Fall sogar gelingen. Die Voraussetzungen passen. Die Siemens-Aktie reagiert durchaus positiv, in einer ersten Reaktion. Sehr spannend sieht der langfristige Chart nach dem Pullback zur Ausbruchslinie aus. Als Alternative zur Aktie böte sich auch ein Bonus-Zertifikat an, mit einer satten Rendite.