Rubrik: ZEW

Der ZEW-Index signalisiert konjunkturelle Besserung. Wird davon auch der Chemiehersteller BASF als konjunktursensitives Unternehmen profitieren? Gleichwohl bleiben Risiken wie der schwelende Handelskonflikt zwischen den USA und China oder die Verhandlungen über eine Freihandelsabkommen mit den Briten. Aber Risiken finden sich immer. Könnte sich der Einstieg in die BASF-Aktie jetzt lohnen?

Es scheint so, als würde sich der Euro wieder nach oben schleichen. Fast ein wenig heimlich. Nach dem Brexit-Votum der Briten ist er bis auf fast 1,09 Dollar eingebrochen. Seitdem geht es per saldo nach oben. Nun wurde sogar der kurzfristige Abwärtstrend bei 1,1240 Dollar überschritten. Das könnte ein erster Hinweis darauf sein, dass der Euro gegenüber dem Dollar weiter nach oben möchte.

Der Euro taucht gegenüber dem Dollar ab [und mit dem DAX geht es – dadurch – bergauf]. Woher kommt diese Euro-Schwäche? Ist es ein drohender Brexit, obwohl die Briten gar nicht im Euro sind, aber ein Brexit eben doch die europäische Idee schwächen würde? Oder ist es einfach die Aussicht auf eine Leitzinserhöhung in den USA durch die Federal Reverve (Fed)? Die Fed möchte sicherlich die Leitzinsen in den USA weiter erhöhen, weil sie damit ein Zeichen setzen könnte: Normalität an den Finanzmärkten.

Notieren Sie sich schon mal: Am 2. Juni tagt die Europäische Zentralbank (EZB) und am 15. Juni die amerikanische Notenbank Federal Reserve (Fed). Insbesondere der Entscheidung der Fed wird mit Spannung entgegengesehen. Wird sie oder wird sie nicht? Die Stimmung wechselt dabei fast so schnell wie bei dem Gänseblümchenspiel. Derzeit geht die Meinung eher in Richtung sie wird, was man gut an der Kursentwicklung von Euro und Dollar ablesen kann.

Terror und ein steigender DAX, passt das zusammen? Ist das vielleicht sogar, um dieses große Wort zu gebrauchen, unmoralisch? Gut, mit der Moral und der Börse oder generell der Wirtschaft ist es nicht allzu weit her. Wobei man sagen muss, das Börse unser aller (wirtschaftliches) Verhalten, komprimiert, abbildet. Also wenn, dann würden wir alle irgendwie unmoralisch handeln, wenn wir trotz Terror in der Früh wieder unsere Brötchen kaufen, vielleicht online eine Hose bestellen, den Kauf des neuen Autos abschließen oder am Eigenheim weiterbauen. Natürlich käme keiner auf die die Idee, dass all dies unmoralisch sein könnte, Terror hin oder her. Ganz im Gegenteil, vermutlich zeigen wir sogar Moral, wenn wir weitermachen, wenn einige Schwachsinnige irgendwo auf der Welt unsere Mitmenschen und Freunde wegbomben. Es kann jeden treffen, jederzeit, machen wir uns nichts vor, entscheidend ist das Glück oder eben das Unglück.

Preisfrage: Ist die Stimmung schlecher als die Lage? Heute war ZEW-Tag. In der Weltkonjunktur zeichne sich eine Abschwächung ab. Angesichts dieser Entwicklung nehme auch die Sorge um erhöhte Kreditausfallrisiken bei Banken zu. Entsprechend seien die Kurse von Aktien und Anleihen hier stark gefallen. Der DAX und auch andere Börsen sind dadurch stark unter Druck geraten. Es ist somit keine sehr große Überraschung, dass der ZEW-Konjunkturerwartungsindex zum zweiten Mal in Folge rückläufig ist. Gefragt werden für diesen Indikator vom ZEW Finanzmarktanalysten, die sich natürlich der allgemeinen Gefühlslage nicht völlig entziehen können. Es könnte sich um einen sich selbst verstärkenden Trend handeln. Denn zweifellos gibt es für die Konjunktur in der Eurozone Zeichen einer Besserung und in den USA könnte im ersten Quartal ein echte Wachstumsüberraschung anstehen. Der GDPNow-Indikator der Atlanta Fed signalisiert ein Plus von ordentlichen 2,7 Prozent.

Hach, ist es nicht schön. Der DAX steigt und alle seine Werte dazu. Puuh, scheinbar bleibt der Zusammenbruch der Weltwirtschaft mit China als Epizentrum (vorerst?) aus. Der ZEW-Indikator ist im November deutlich gestiegen. „Der Ausblick für die deutsche Volkwirtschaft hellt sich gegen Ende des Jahres etwas auf. Konjunkturpessimismus aufgrund der Terroranschläge in Paris ist nicht erkennbar. Die robuste deutsche Konjunktur dürfte sich insbesondere auf die derzeitige Konsumfreude der Deutschen, den erneut gesunkenen Außenwert des Euro und die voranschreitende Erholung in den Vereinigten Staaten stützen“, kommentiert ZEW-Präsident Clemens Fuest die jüngsten Zahlen. Die Märkte waren wohl vor einigen Wochen mal wieder zu neurotisch, was einen Kollaps Chinas angeht, obgleich die Problem dort natürlich längst noch nicht alle gelöst sind, im Gegenteil.

Es bleibt dabei: Der Markt ist verschnupft, wie das halt so ist in dieser Jahreszeit. Mal ist es die Fed, mal China, mal Japan, mal VW und dann wieder irgendein Konjunkturindikator, so wie heute der ZEW, der auf die Gesundheit schlägt. Der DAX verliert deutlich – und von der aufkommenden Kaufpanik ist nichts mehr zu spüren. Es überwiegen wieder die Sorgen um die Konjunktur.

Der DAX hat Krisen-Witterung aufgenommen. Eine Renminbi-Abwertung, das klingt wahrlich nicht gut. So fällt der deutsche Leitindex um 2,7 Prozent und rutscht dabei unter den kurzfristigen Aufwärtstrend, der sich seit Anfang Juli herausgebildet hatte. Der Index droht damit auch aus einer Dreiecksformation nach unten herauszufallen. Im besten Fall bleibt es bei der Seitwärtsbewegung des DAX.

Es war fast zu erwarten gewesen, nach all dieser „Euphorie“ über das AGreekMent. Der DAX hatte spurtete nach oben, riss richtige Löcher (Gaps) dabei – und hat sich wohl etwas verausgabt dabei. Es wirkte bereits gestern etwas gewollt, angestrengt, dieser Anstieg um 1,5 Prozent. Heute geht es schon wieder Abwärts, wenn auch bislang nur um ein halbes Prozent, aber die Dynamik ist dahin.

Der DAX fliegt förmlich nach oben, getrieben ausgerechnet von Griechenland! Zumindest wird das so gesagt. Und das mit Griechenland funktioniert auch nur um die Ecke. In Griechenland kriselt es mal wieder stärker und das drückt den Euro gewaltig nach unten, bis auf 1,1180 Dollar. Dabei schob sich der Euro kürzlich noch an die Marke von 1,15 Dollar heran. EZB-Chef Mario Draghi dürfte es den Griechen danken.

Der DAX auch heute weiter nach oben. Es ist nach wie vor die Vorfreude auf noch mehr Geld. Ist das schon ein wenig Economy by Simbabwe? Dort lag die Inflationsrate 2008 offiziell bei rund 100.000 Prozent pro Jahr, weil man ein wenig zu viel Geld gedruckt hat, aber die Aktienkurse stiegen tatsächlich mit 340.000 Prozent sogar noch schneller. Anleger sollten das vielleicht im Hinterkopf behalten.