Rubrik: Technik

Eben noch ein Kurs bei mehr als 80 Euro, dann plötzlich der Rückschlag auf gut 40 Euro. So kann Börse gehen im Spezialitäten-Segment, vor allem, wenn nur wenige Aktien im Umlauf sind. Bei Avemio sind es derzeit, wie Finanzvorstand Norbert Gunkler im Hintergrundgespräch mit Plusvisionen auf der GBC Research veranstalteten Herbst-MKK erklärt, lediglich 25.000 Stücke (Streubesitz kleiner fünf Prozent wird aktuell mit 29,3 Prozent angegeben). Wie es mit der Aktie weitergeht.

Das sieht erfreulich aus: Der Kurs der FlatexDegiro-Aktie hat die Barriere bei 9,90 Euro überwunden und befindet sich weiter auf den weg nach oben. Der Prozess der Bodenbildung nach dem Kursrutsch 2021/22 und dem Tief bei 5,70 Euro im Dezember 2022 schreitet somit voran. Fundamental hatte FlatexDegiro ein starkes drittes Quartal vorgelegt. Wie es mit der Aktie weitergeht.

Schon am Sonntagabend, wohl in etwa kurz nachdem Nico Rosberg zum Formel-1-Weltmeistertitel raste, streikte die Technik bei der Deutschen Telekom. Kunden konnten zeitweise nicht das TV-Angebot nutzen, nicht im Internet surfen und nicht einmal telefonieren ging mehr. Welch‘ grausame Zeit in unserer digitalisierten Welt! Wer und was letztendlich Schuld an dem Desaster bei der Telekom war, lässt sich wohl (noch) nicht genau feststellen. Durchaus möglich, dass böswillige Hacker den Telekom-Konzern einen üblen Streich spielten. Was das für die Aktie zu bedeuteten hat.

Die Quartalszahlen von Henkel haben die Börsianer in der Vorwoche nicht überzeugen können. Zwar hat der Konsumgüterkonzern die Markterwartungen erfüllt und den Ausblick bestätigt. Doch manchmal ist an der Börse gut eben nicht gut genug. Vor allem, wenn eine Aktie im Vorfeld schon einen kräftigen Schluck aus der Pulle genommen hat. Bei den Henkel-Vorzügen war dies durchaus der Fall. Sie kletterten erst im September auf das bisherige Rekordhoch bei rund 123 Euro. So sorgte das Zahlenwerk für eine Kurskonsolidierung, die noch immer andauert. Dabei wurde auch der kurzfristige Aufwärtstrend gebrochen …

Das spricht eindeutig für die Aktie von ThyssenKrupp … Aber der Reihe nach: Thyssenkrupp warnt bei der Vorstellung des Halbjahresergebnisses vor einem schlechteren Gesamtjahr. Das klingt dann so: „Das stark eingetrübte Umfeld in den Werkstoffgeschäften hat die Halbjahresbilanz des Industrie- und Technologiekonzerns Thyssenkrupp geprägt … Hoher Importdruck und Kaufzurückhaltung der Kunden spiegeln sich im starken Verfall der Werkstoffpreise in der 1. Hälfte des laufenden Geschäftsjahres bei Auftragseingang, Umsatz und vor allem auch im Ergebnis der Werkstoffgeschäfte wider. Vor diesem Hintergrund senkt Thyssenkrupp die Prognose für das Gesamtgeschäftsjahr.“ Für die Börse war das zunächst ein Schock, auch wenn sie schon etwas geahnt hat.

Charttechnisch tut sich was bei der Aktie von Volkswagen. Die VW Vorzüge schnellt mit Wucht – ein Plus von fast 7 Prozent – über die kurzfristige Abwärtstrendlinie bei rund 113 Euro. In den vergangen Wochen war die Aktie in eine Dreieckformation hineingelaufen. Unklar war dabei, in welche Richtung wohl der Ausbruch erfolgen würde. Nun hat die Nachricht über die Möglichkeit einer außergerichtlichen Einigung in den USA im Abgas-Skandal für mächtig Auftrieb gesorgt. Bis zum Donnerstag (21. April 2016) muss sich der Volkswagen-Konzern mit der amerikanischen Umweltbehörde EPA über die Reparatur oder den Rückkauf der 580.000 manipulierten Autos einigen.

Nach dem jüngsten Ausverkauf ist eine vorläufige Bodenbildung nicht mehr weit weg. Doch ob daraus eine dauerhafte Stabilisierung erwachsen kann, muss sich erst zeigen. Das Ausmaß der nächsten Gegenbewegung zurück nach oben wird erfahrungsgemäß einen zuverlässigen Hinweis liefern, wie wahrscheinlich ein Ende der kurzfristigen Korrektur nun ist.

Ist die Korrektur im DAX nun vorbei? Charttechnisch auf jeden Fall noch nicht. Der kurzfristige Abwärtstrend (11.830) ist weiter intakt (noch) – immerhin, der Widerstand bei 11.660 Punkten wurde schon überwunden, wenn auch noch nicht nachhaltig.

Plötzlich sind sie wieder da, die Versorger-Papiere. In den vergangenen Wochen hinkten sie dem Markt (DAX) deutlich hinterher. Das Hin und Her über die Brennelemente-Steuer belastete den Kurs. Hinzu kommen die unsicheren Aussichten für die Zukunft. Wie geht es überhaupt weiter mit den Versorgern? Eon hat bereits angekündigt, das traditionelle Kraftwerksgeschäft abspalten zu wollen. Die neue Eon will sich auf Erneuerbare Energien, Vertrieb und Transport von Energie konzentrieren.

Ohoh! Derartiges ist man beim Blick auf den Chart der Deutschen-Bank-Aktie schon lange nicht mehr gewöhnt. Es scheint sich so etwas wie ein Aufwärtstrend zu bilden. Gut, für großen Jubel ist es sicher noch zu freu, aber der ein oder andere Optimist darf schon mal über die Long-Seite nachdenken. Für Inspiration sorgen derzeit Gerüchte, wonach die Deutsche Bank schon bald Näheres zu einem Strategiewechsel verkünden könnte. Die Bank will schlanker werden. Die gängige Formulierung in solchen Fällen lautet dann: Was nicht zum Kerngeschäft gehört, wird veräußert. Dazu könnte auch die Postbank zählen, die man erst vor wenigen Jahren in den Konzern integriert hat (oder auch nicht).

Das war dann wohl doch zu viel für den DAX: Ukraine, Gaza, Argentinien, schlechte Quartalsergebnisse, Gewinnwarnungen, Zinserhöhungsspekulationen in den USA.…