Rubrik: Salz

Bei dem Düngemittelhersteller K+S scheint es so als könne bei der Aktie (KSAG88) die Bodenbildung nach den harten Jahren seit 2008 nun doch gelingen. Das Tief von 2013 wurde im vergangenen Jahr, nach einem Zwischenhoch 2015, noch einmal bestätigt. Danach ging es stramm nach oben. Nun wurde das 2016er-Hoch bei 23,00 Euro überschritten, recht mühelos. Welche Barrieren nun warten …

Im ersten Halbjahr sind die Umsätze von K+S um 20 Prozent eingebrochen und der Betriebsgewinn (operatives Ebit) hat sich mehr als halbiert. Im zweiten Quartal lief es noch katastrophaler: In diesem Zeitraum hat sich der Betriebsgewinn sogar fast völlig aufgelöst (minus 92 Prozent). Der Ausblick fällt entsprechend mau aus: Für das Geschäftsjahr soll das Ebitda nun zwischen 500 und 600 Millionen Euro (2015: 1,1 Milliarden Euro) und das Ebit zwischen 200 und 300 Millionen Euro (2015: 782 Millionen Euro) betragen. Man hatte sich doch etwas mehr erwartet. Bei machen Anlegern scheint der Gedanke zu reifen: Das wird nichts mehr mit K+S – entsprechend wird auch verkauft und der Aktien-Kurs sinkt deutlich. Ist das schon die (finale) Kapitulation?

Alles an der Börse, das auch nur entfernt mit Rohstoffen in Verbindung gebracht werden kann, tut sich derzeit sehr schwer bei Investoren attraktiv zu erscheinen. K+S der Produzent von Kalium- und magnesium-Produkten sowie von Salz zählt auch zu diesem Dunstkreis. Wie so oft in der Rohstoffbranche geht es auch bei K+S um Schweinezyklen und Überkapazitäten. Nun will man sich wieder mehr auf das Salz-Geschäft besinnen. Aber ob mehr Salz in der Unternehmenssuppe bei K+S auch den nötigen Pepp in die Aktie bringt?

41 Euro je Aktie oder 7,85 Milliarden Euro für das gesamte Unternehmen, das dürfte tatsächlich etwas knapp sein. Allein in Legacy, dem weltweit ersten Greenfield-Projekt der Kali-Industrie seit 40 Jahren, hat K+S bereits 2 Milliarden Euro investiert. Ende 2016 soll gefördert werden und ein Jahr später soll der Cash flow positiv sein. Steiner wittert deshalb, dass Potash die „Bewertungslücke“ nutzen wolle, um die Kontrolle über das Legacy Projekt in Kanada zu erlangen. Wer mag schon Konkurrenten vor der eigenen Haustür?

K+S – einst Anlegerliebling und in den Himmel gehoben, dann gefallener Engel. Abwärts von knapp 100 Euro bis runter auf…