Rubrik: Rocket Internet

Das Grundrauschen ist Moll bei der Allianz. Im ersten Halbjahr 2016 kamen noch Naturkatastrophen sowie höhere Groß- und wetterbedingte Schäden hinzu, die auf die Erträge drücken. So fiel das operative Ergebnis um 10,3 Prozent auf 5,1 Milliarden Euro. Allein im zweiten Quartal sank es um 17,2 Prozent. Der Quartalsüberschuss sackte gar um 46,0 Prozent ab. Doch Bäte bleibt mutig. Er peilt nach wie vor ein Jahresergebnis von 10,5 Milliarden Euro, plus minus 500 Millionen Euro an. Und er muss seinen Aktionären etwas bieten, damit sie bei der Stage bleiben …

Der Internet-Inkubator Rocket Internet legt Zahlen vor … und die Börse ist mal wieder – enttäuscht. Dabei wurden die Quartalsdaten zunächst von den Anleger mit einem Kurs-Plus von 4 Prozent goutiert, dann ging es aber doch steil bergab. Zu Sitzungsschluss hatte die Rocket-Internet-Aktie fast 10 Prozent verloren. Dieses hin und her ist vielleicht auch damit zu erklären, dass die Rocket-Internet-Zahlen immer etwas diffus sind und auch die Pressemitteilungen dazu sehr dürftig ausfallen. So kann sich jeder etwas – großzügig – zusammenreimen.

Haben die Feierlichkeiten zum Draghi-Day morgen (21. April) schon begonnen. Der DAX scheint will entschlossen weiter nach oben zu klettern. Anscheinend glaubt die Börse fest daran, dass der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, noch weitere geldpolitische Wohltaten in Form von noch mehr Liquidität verteilen wird. Spekuliert wird über den Aufkauf von Unternehmensanleihen (Corporate Bonds) und auch Helikopter-Geld gilt nicht mehr als ausgeschlossen.

Mit dem Euro geht es nach oben und mit dem Öl-Preis nach unten, das sind eigentlich denkbar schlechte Voraussetzungen für einen steigenden DAX. Aber immerhin, der deutsche Aktienmarkt hält sich über der Marke von 10.000 Punkten, wenn auch nur knapp. Ob das so bleibt? Abwarten. Immerhin gibt es bei rund 9.900 Punkten noch eine kleine Kurslücke (Gap) zu schließen.

Die Investition in eine Beteiligungsgesellschaft ist als Aktionär immer so eine Sache [morgen mehr dazu]. Man weiß nie so recht was man kauft, was die Beteiligungen aktuell wert sind – und vor allem nicht, was sie einmal bei einem Verkauf bringen könnten. Bei dem Berliner Inkubator Rocket Internet ist das nicht anders. Da bleibt dem Rocket-Internet-Aktionär nicht mehr, als das zu glauben, was das Unternehmen so verkündet.

Was passiert, wenn der Euro steigt? Richtig, der DAX fällt. So auch heute. Kaum geht es mit der Gemeinschaftswährung einen Hauch nach oben, da tendieren deutsche Aktien schwächer. Gut, heute liegt das vor allem auch am Industriegashersteller Linde, der eine Gewinnwarnung herausgegeben hat. In Zukunft sollen die Geschäfte nicht mehr so gut laufen. Die Börse straft die Aktie um satte 14 Prozent ab.

Ja, der DAX steigt und steigt und steigt … womöglich schon den sechsten Tag in Folge. Aber: Ruhe bewahren. Es besteht derzeit kein Grund zur Kauf-Panik. Auch wenn es vielleicht auf den ersten Blick so aussieht, aber die Situation bleibt fragil. Momentan klammern sich die Märkte an die Aussicht auf weitere geldpolitische Lockerungen. Auftrieb hat diese Hoffnung durch die sogenannten Minutes, dem Protokoll der vergangenen US-Notenbanksitzung bekommen. Darin kommt die Sorge um die Situation in der Weltwirtschaft und insbesondere in China zum Ausdruck. Deswegen glaubt nun kaum noch jemand an eine Leitzinserhöhung durch die Fed in diesem Jahr. Der Euro steigt gegenüber dem Dollar konsequenterweise auf deutlich über 1,13 Dollar. Er scheint sich eher nach oben zu orientieren wie auch der DAX.

Wenn die Blätter beginnen zu fallen, steigen wieder die Kurse. Alte Börsenregel. Der September geht zu Ende als schlimmster aller Börsen-Monate – und schon kommt wieder etwas Kaufinteresse auf. Zufall? Mag sein. Vielleicht ist es auch Window-Dressing von Fondsgesellschaften oder Banken, die noch ihre Bücher vor Quartalsschluss aufhübschen wollen. Oder es war halt einfach wieder so weit.

Charttechnisch hat sich im Kerzenchart des DAX so etwas wie ein Doppelboden gebildet.

Charttechnisch sieht es im DAX nach wie vor so aus, als würde er zumindest die noch offene Kurslücke bei 11.040 Punkten schließen wollen. Dabei sollte er allerdings nicht deutlich unter 11.000 Punkte fallen. Eine neue Kurslücke hat es heute bei der Abwärtsbewegung gerissen. Der DAX ist nun auch wieder in den alten Abwärtstrend eingetaucht. Nach Sommer-Rallye sieht das nicht aus.

Der DAX plätscherte heute so dahin. Immerhin ein Plus. Man wartet im Prinzip mal wieder darauf, was Griechenland macht. Heute steht die Entscheidung über das Reformpaket im Parlament an. Premier Alexis Tsipras soll seinen Genossen schon mit Rücktritt gedroht haben, wenn sie nochmals mit Oxi (Nein) stimmen. Aufgrund des drohenden Grexits und weil Staat und Banken ziemlich klamm sind, hat sich Tsipras innerhalb kürzester Zeit zum Realpolitiker gewandelt, zumindest scheint es so. Tsipras ist nun klar: Ohne Reformen (zumindest ohne eine ernsthafte Ankündigung und einen Parlamentsbeschluss) wird es kein neues Geld aus Europa geben.

Es war fast zu erwarten gewesen, nach all dieser „Euphorie“ über das AGreekMent. Der DAX hatte spurtete nach oben, riss richtige Löcher (Gaps) dabei – und hat sich wohl etwas verausgabt dabei. Es wirkte bereits gestern etwas gewollt, angestrengt, dieser Anstieg um 1,5 Prozent. Heute geht es schon wieder Abwärts, wenn auch bislang nur um ein halbes Prozent, aber die Dynamik ist dahin.