Rubrik: Rente

Die Deutsche Bundesbank sorgt sich aufgrund der demografischen Entwicklung um die gesetzliche Rente. Wird nicht der Bundeszuschuss drastisch erhöht, sind wohl tendenziell sinkende Altersrenten bei einem gleichzeitig höherem Renteneintrittsalter die Folge. Ist da die private Vorsorge die Rettung, jetzt wo es keine Zinsen mehr gibt? Selbst für zehnjährige Bundespapiere sind die Realzinsen schon seit Jahren negativ.

Ich höre immer wieder und gebetsmühlenartig von den Predigern einer soliden Altersvorsorge: NUTZEN SIE DEN ZINSESZINS! Ah! Ja, der Zinseszins ist die größte Erfindung des menschlichen Geistes wie Physik-Nobelpreisträger Albert Einstein wohl eher resigniert feststellte (der Zinseszins, bitte!). Aber lohnt sich der Zinseszins immer? Nein, nicht immer.

Mehr als 16,5 Millionen Deutsche haben seit der Einführung im Jahr 2002 einen Riester-Vertrag abgeschlossen. Riester lockt mit einer Grundzulage von 154 Euro und/oder Steuervorteilen. Zusätzlich schießt der Staat für jedes Kind 185 Euro zu, für ab 2008 geborene Kinder sind es sogar 300 Euro. Um in den Genuss der vollen Grundzulage zu kommen, muss jedoch mindestens vier Prozent des (sozialversicherungspflichtigen) Vorjahres-Bruttoeinkommens – mindestens 60, maximal 2100 Euro – in den Riester-Vertrag fließen.

Ist es nicht fantastisch, dass Geld heute aus dem Nichts entsteht?
Nein auf gar keinen Fall! Das ist die Wurzel des Übels. Genau aus diesem Grund haben wir den Dauerkrisenmodus seit 2008. Das falsch gestrickte ungedeckte Geldsystem mit der Giralgeldschöpfung führt zu Ungerechtigkeit, Krisen und wenn wir nichts machen zum endgültigen Kollaps.

Ulrich Reinhardt, ist Zukunftswissenschaftler bei der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen. Er beschäftigt sich mit dem gesellschaftlichen Wandel, mit dem Freizeit- und Konsumverhalten sowie der Europaforschung.

Time is Money. Antworten Sie: quick & clean. Smart wäre auch gut. Also effiziente Antworten, schließlich geht es um Wirtschaft.

Hat der Kapitalismus gesiegt?
In Zeiten der Globalisierung gibt es keine realistische Alternative. In aufstrebenden Ländern wollen die Bürger ihren Lebensstandard erhöhen. Hierfür muss in die Industrialisierung und die dafür notwendige Infrastruktur investiert werden – was der Kapitalismus leistet.

Hat der Kapitalismus noch eine Zukunft?
Vorläufig sicherlich. Allerdings schreitet die Spaltung der Welt immer weiter voran: Das Vermögen der drei reichsten Menschen übertrifft mittlerweile die Wirtschaftsleistung – BIP – der 57 ärmsten Nationen. In Deutschland verfügt das obere Zehntel der Bevölkerung über zwei Drittel des Gesamtvermögens, während das untere Zehntel Schulden hat.