Rubrik: Puma

China, das war erstmal gestern. Nun, das Thema wird wiederkommen, dafür ist es zu brisant und wichtig, aber heute scheint es den DAX nicht zu kümmern. Er steigt, zeitweise sogar deutlich. Charttechnisch wurden die Kurslücken (Gaps), die es auf dem Weg nach oben gerissen hatte nahezu geschlossen, es fehlen nur noch ein paar Pünktchen. Die Kerze heute zeugt (bislang) von einer nach wie vor hohen Nervosität, der Markt weiß nicht so recht wohin er will.

Charttechnisch sieht es im DAX nach wie vor so aus, als würde er zumindest die noch offene Kurslücke bei 11.040 Punkten schließen wollen. Dabei sollte er allerdings nicht deutlich unter 11.000 Punkte fallen. Eine neue Kurslücke hat es heute bei der Abwärtsbewegung gerissen. Der DAX ist nun auch wieder in den alten Abwärtstrend eingetaucht. Nach Sommer-Rallye sieht das nicht aus.

Still schwitzt der DAX. Es gibt kaum Reaktionen auf Gutes und Schlechtes. Wenig Erfreuliches ist beispielsweise aus China zu vernehmen. Dort ist der Einkaufsmanagerindex auf den tiefsten Stand seit gut einem Jahr gefallen. Die Stimmung in den chinesischen Unternehmen scheint recht mies zu sein. Aber eine wirkliche Überraschung ist auch diese Nachricht nicht, die Börse ahnt bereits seit einiger Zeit, dass die Konjunktur in der Volksrepublik durchaus Anlass zur Sorge gibt.

Recht gut war dagegen der Einkaufsmanager für die Eurozone, trotz eines Mini-Rückgangs. Allerdings hält er sich nach wie vor über der Marke von 50 Zählern, was Expansion bedeutet. Angesichts von der Griechenland-Debatte hätte der Rückgang sogar noch schärfer ausfallen können. Der PMI bleibt nahe seines 4-Jahres-Hochs. Das ist positiv.

Alle Turnaround- Aficionados aufgemerkt! Es geht um Puma, dem zweiten Sportartikelhersteller aus der fränkischen Provinz. Die Aktien verlangt ihren Anhängern schon seit Jahren einiges an Leidensfähigkeit ab. 2007 stand sie noch bei rund 350 Euro, dann ging es abwärts bis auf 100 Euro, schließlich die Erholung bis auf 280 Euro und nun ein Kurs von 160 Euro. Im Chart sieht es mal wieder so aus, als würde die Aktie im Bereich von 150 Euro eine Bodenbildung wagen. Hier liegen auch charttechnische Unterstützungslinien aus dem Jahr 2009. Insbesondere der Tageschart wirkt recht verheißungsvoll.

Charttechnisch hängt Öl (Brent) nur noch einem dünnen Schmierfaden. Sackt der Preis unter das jetzige Niveau (57 Dollar) ab, könnte es rasch bis auf 40 Dollar abwärts gehen. Und dann womöglich noch deutlich tiefer. Es hat fast den Anschein, als brauche die Welt bald kein Öl mehr oder es kommt so viel Öl auf den Weltmarkt (durch den Iran), dass dieser damit überschwemmt wird.

Charttechnisch befindet sich der DAX nun wieder in einem Aufwärtstrend. Der Abwärtstrend, der sich im März/April herausbildete, hat keinen Bestand mehr. Bei knapp unter 12.000 Punkten stößt der DAX auf die alte mittelfristige Aufwärtstrendlinie, die nun eine Widerstandslinie ist. Es bleiben auch noch zwei Kurslücken (Gaps) bei rund 11.000 und 11.400 Punkten, die noch zu schließen sind.

Der DAX entwickelt sich verhalten. Nach dem steilen Anstieg der vergangenen Tage ist das aber auch nicht weiter verwunderlich. Es waren sieben weiße Kerzen in Folge. Allein das ist erstaunlich und spricht für einen gewissen grundsätzlichen Drang nach oben. Aber klar, Griechenland und China sind noch nicht vom Tisch. Insbesondere die konjunkturelle Entwicklung in der Volksrepublik sollte man sorgsam verfolgen.

Charttechnisch klettert der DAX heute über den kurzfristigen Abwärtstrend und reißt erneut eine Kurslücke (Gap). Schon am Freitag war er mit einer derartigen Dynamik angestiegen, dass eine kleine Spalte zwischen Donnerstags- und Freitagskerze zurückblieb. Das ist einerseits positiv und andererseits negativ. Positiv, weil es zeigt, dass der Markt schnell nach oben möchte und negativ, da der DAX dazu neigt, Kurslücken über kurz oder lang zu schließen, also er nochmals auf das Ausbruchsniveau zurückfällt.

Der DAX macht heute wieder etwas Boden gut, notiert aber nach wie vor unter der ehemaligen Unterstützungslinie, die nun eine Widerstandslinie ist, von 10.800 Punkten. Der Abwärtstrend ist weiter intakt, entsprechend vorsichtig sollte auf der Long-Seite agiert werden. Noch ist auch keine untere Wendeformation erkennbar. Fraglich ist, ob das gestern bereits schon ein Ausverkauf (Sell off) war. Die Situation bleibt angespannt.

Charttechnisch hat sich beim DAX wenig getan. Der Abwärtstrend ist nach wie vor nicht gebrochen, aber die Unterstützung bei rund 11.000 Punkten scheint gehalten zu haben. Fazit: nach oben fehlt derzeit der Elan, nach unten besteht kein Interesse. Und ja, um auch heute Griechenland nicht völlig unerwähnt zu lassen, am Wochenende steht das Referendum an, vermutlich möchte man sich auch davor nicht größer positionieren.