Rubrik: Prognose

Nicht viel los mit dem DAX zum Wochenausklang, bislang. Wall Street hat ja noch nicht richtig losgelegt. Immerhin, er hält sich auf dem aktuellen Nivau. Ist damit das Gap-Closing, das Schließen der Kurslücke, beendet und es geht wieder nach oben? Derzeit ist kein besondere Aufwärtsdrang am deutschen Aktienmarkt verspürbar. Aber so etwas kann sich schnell ändern. Noch hallt die Einschätzung eines amerikanischen Notenbankers nach, der in den USA Inflationsgefahren sieht. Das hilft tendenziell auch dem Euro. In der Eurozone hat sich die Stimmung in der Wirtschaft etwas eingetrübt. Der Eurozone Economic Sentiment Indicator erreicht im Juni 102 Punkte, nach 102,6 im Mai. Seit April hat sich die Einschätzung somit nicht mehr verbessert, aber der Index bleibt über der Marke von 100 Zählern, die grundsätzlich Wachstum signalisiert. Schön sind die Anstiege in Spanien und Griechenland auf 104,1 beziehungsweise 103,7 Punkten. Sie rücken damit näher an Deutschland, das bei 106,5 Punkten steht. Griechland erreicht zum ersten Mal seit 2008 einen Wert über 100. Die Reformen zahlen sich offenbar aus, wie auch der Berenberg-Experte Christian Schulz schreibt. Verhalten sind die Reaktionen von Gold und Silber auf die Inflationsbefürchtungen in den USA. Nimmt man diese dort nicht so richtig ernst – oder ist Gold und Silber schon die Tage zuvor ausreichend gestiegen. Steil abwärts geht es bei der Aktie des Bahntechnikherstellers und einstigen Börsenlieblings Vossloh. Das Papier verliert nach einer Gewinnwarnung rund 11 Prozent.

Ein sehr ruhiger Tag an der Börse bislang. Der DAX zieht sich etwas zurück. Vermutlich wird nun die Kurslücke (Gap) bei 9.800 Punkten geschlossen. Die Stars der vergangenen Tage, Gold und Silber, fehlt heute der nötige Schwung. Kräftesammeln vor einer weiteren Aufwärtsbewegung oder war es nur eine Kurz-Hausse? Der Euro scheint in Wochenchart auf eine Entscheidung zuzusteuern.

Ruhe vor der Sitzung der amerikanischen Notenbank (Fed) heute Abend. Immerhin wagt sich der DAX etwas ins Plus, wohl vor allem wegen der recht guten Vorgaben aus den USA und Japan. Etwas über den künftigen Kurs der Fed lässt sich am Euro (gegenüber Dollar) nicht ablesen. Er verharrt in Warteposition, wie Gold auch. Positiv: Die Bautätigkeit in der Eurozone belebt sich. Spannend ist die aktuelle Diskussion über eine Aufweichung des Euro-Stabilitätspakts. Italien und Spanien tendieren in diese Richtung. Offenbar wollen sie nicht mehr in die Krise hineinsparen, was auch nicht sinnvoll ist. Deutschland hat das mit der Agenda 2010 übrigens auch nicht gemacht. Aber: Deutschland hat in dieser Zeit auch harte Reformen durchgesetzt. Kanzler Gerhard Schöder hat das letztlich das Amt gekostet und seine Partei fast zerrissen. Chapeau nochmal für diesen Mut! Nur immer neue Schulden ist sicher nicht der richtige Weg. Die Aktie von Südzucker muss eine neue Negativnachricht verkraften. Die Ratingagentur Moodys senkt die Bonität von Baa1 auf Baa2. Noch hält die Unterstützungslinie bei rund 14 Euro.

: Wird der DAX über 5000 Punkte steigen? : Was für eine Frage … : Wieso? : Klar wird er.…