Rubrik: Portugal

Prognosen sind traditionell schwierig, besonders wenn sie in die Zukunft gerichtet sind. Also, wie wird das Börsenjahr 2017? Wahrscheinlich anderes als wir es uns jetzt ausmalen. Aber es gibt ein paar wichtige Weggabelungen: Donald Trump und seine Wirtschaftspolitik sowie die politische und konjunkturelle Entwicklung in der Eurozone mitsamt der Gestaltung des Brexit. Interessant könnte auch noch die Entwicklung des Öl-Preises sein …

Wenig Bewegung im DAX. Für eine echte Erholung ist der Deutsche Aktienindex derzeit wohl zu kraftlos. Die BMW-Aktie kann deutlich zulegen noch recht guten Quartalsergebnissen. Am Donnerstag stehen noch die Quartalszahlen der Deutschen Telekom und am Freitag der Allianz an. Am Donnerstag tagt auch die Europäische Zentralbank (EZB). Umwälzend neu Kenntnisse sind von der EZB allerdings nicht zu erwarten.

Der DAX versucht eine zaghafte Erholung, es bleibt aber die Belastung durch den Abschuss von MH17 über der Ukraine. Der Euro notiert wieder eine Etage tiefer, nun deutlich unter 1,35 Dollar. Mario Draghi von der EZB wird dies nicht unglücklich machen. Die Aktie der Deutschen Bank hadert wegen neuer Vorwürfe aus den USA, das Institut habe Hedgefonds beim Steuersparen unterstützt. Als sicherer Hafen werden dieser Tage Bundesanleihen eingeschätzt. Sie bleiben gefragt.

DAX bewegt sich deutlich nach oben, wozu auch die konjunkturell besseren Aussichten für China beitragen. Die Wirtschaft wuchs im ersten Quartal um 7,5 Prozent. Euro und Gold bleiben nach den Äußerungen von US-Notenbankchefin Janet Yellen unter Druck. Die Märkte gehen wohl gerade mal wieder von einer baldigen Leitzinserhöhung aus. Zudem warnt die Fed-Vorsitzende vor überbewerteten Technologie- und Biotech-Aktien. Bei der Aktie der Deutschen Bank deutet sich eine charttechnisch interessante Situation an. Im Rohöl-Chart (Brent) hat sich eine Hammer-Formation gebildet, die zumindest kurzfristig für weitere steigende Notierungen spricht. Yahoo enttäuscht bei den Quartalsergebnissen.

Ist es schon wieder so weit? London calling? Neuer Versuch? Nun also Portugal? Wie im Sommer 2012 als die Eurozone…

Der ZEW-Konjunkturindikator ist im Juli schlecher ausgefallen. Es ist der siebte Rückgang in Folge. Das belastet den DAX. Die Unruhe im portugisischen Bankensektor nehmen die Anleger bislang recht gelassen. Anscheinend hat sich die Meinung durchgesetzt, dass hier vor allem Stimmung durch angelsächsische Investmentbanken gemacht wird, die daraus ihren Vorteil schlagen wollen. Das mit Portugal erinnert doch sehr an den Sommer 2012 als die Negativmeinungen aus New York und London zum Hype wurden. Dennoch porfitieren Bundesanleihen beziehungsweise der Bund Future von diesen Gerüchten, aber vielleicht ist es ja auch Teil der Strategie diesen etwas anzuheben, um den ernst der Lage zu unterstreichen. Die Aktie der Commerzbank bleibt unter Druck. Finanztitel haben es derzeit schwer. Drägerwerk leidet stark unter einer Ergebniswarnung. Software AG fällt aufgrund eines schlechteren Quartalsergebnisses zurück. Wacker Neuson verliert, weil die Deutsche Bank ihre Kaufempfehlung zurückgezogen hat. Südzucker profitiert, das sich Goldman Sachs irgendwie positiv geäußert hat.

Die Meldung über Probleme im portugisischen Bankensektor scheint verdaut, zumindest wenn nicht mehr allzu viel nachkommt. Der DAX erholt sich leicht. Insgesamt bleibt die Stimmung aber angeknackst, wozu auch die Entwicklung im Nahen Osten beiträgt. Die Finanzwerte Commerzbank und Deutsche Bank fallen zumindest nicht mehr wie Steine. Die Inflationsrate bleibt in Deutschland mit einem Prozent sehr niedrig. Sie ist weit entfernt von den 2 Prozent, welche die Europäische Zentralbank (EZB) anpeilt. Als Krisengewinnler tendieren Gold und Silber freundlich. Die Aktienböre in Portugal eröffnet gefestigt. Rohöl mit dem Versuch einer Stabilisierung.

Der DAX hat Ostern gut hinter sich gebracht und schließt die neue Börsenwoche mit einem schönen Plus von 2 Prozent bei 9600 Punkten. Auch von dem Hin und Her in der Ukraine ließ sich der DAX nicht aus dem Takt bringen. Getrieben wurde der Markt von Übernahmefantasie im Phamabereich. Novartis baut kräftig um. Der Schweizer Pharmakonzern kauft für 14,5 Milliarden Dollar die lukrative Krebssparte von GlaxoSmithKline und stößt zur Finanzierung des Deals sein Impfgeschäft für 7,1 Milliarden Dollar an GlaxoSmithKline und seine Tierarzneimittelsparte an Eli Lilly für 5,4 Milliarden Dollar ab. Im DAX profitieren davon Bayer, Fresenius und Merck. Pfizer will AstraZeneca für 100 Milliarden Dollar übernehmen. Beide Aktien steigen deutlich an. Botox-Hersteller Allergan soll vom kanadische Pharmakonzern Valeant und vom Großinvestor Bill Ackman für 47 Milliarden Dollar gekauft werden.

Die Börsen-Nachrichten. Griechenland: Gerettet. Frau Merkel hat sich durchgesetzt. Es hilft der IWF und bilateral auch EU-Staaten, falls denn notwenig.…

nach Motiven von Giorgos Papandreou Wenn nicht diese Schulden wären Im Kriegszustand ist unser Land Kriegstreiber, diese Spekulanten Rücken an…