Rubrik: Osram

Barclays-Experte David Vos stuft Einschätzung und Kursziel für die Osram-Aktie nach oben. Er hat einen ganz genauen Blick auf die tatsächlichen Perspektiven des Siemens-Abkömmlings geworfen. Mit der Sparte Optoelektronik kann Osram zu einem Hauptzulieferer für die Autoindustrie im Segment des autonomen Fahrens werden. Das führt zu einer positiveren Gewinnperspektive. Eine Alternative zur Aktie ist ein Bonus-Zertifikat mit Cap der HypoVereinsbank (HW3210).

Osram gründet mit Continental ein Joint-Venture, nämlich die Osram Continental GmbH, an der beide Konzerne einen Anteil von 50 Prozent halten. Zum Start im kommenden Jahr soll ein Umsatz im mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Segment erreicht werden – vorausgesetzt die Kartellwächter stimmen dem Deal zu, der ein Zusammenlegen der digitalen Lichtsystem-Geschäfte vorsieht. Langfristig bleibt die Osram-Aktie attraktiv. Die Alternative zur Aktie ist ein Bonus-Zertifikat mit Cap (HW2RXB) mit attraktiver Rendite-Chance.

Siemens war noch mit rund 17 Prozent bei seiner ehemaligen Tochter Osram beteiligt. In der heutigen Nacht hat sich der DAX-Konzern aber von dieser Beteiligung getrennt. Die Aktien gingen in einem beschleunigten Bieterverfahren für eine Gesamtsumme von rund 1,2 Milliarden Euro an institutionelle Anleger. Damit ist für Siemens das Kapital Osram fest abgeschlossen, denn einen ganz geringen Anteil mussten die Münchener behalten, da noch eine Wandelanleihe aussteht. Fundamental ist die Osram-Aktie aktuell sicher kein Schnäppchen, aber es gibt spannende Perspektiven. Kurzfristig verspricht ein Bonus-Zertifikat (CY4KGM) eine schöne Rendite.

Bei Osram wird derzeit die (ferne) Zukunft gehandelt. Die Aktie befindet sich in einem grandiosen Aufwärtstrend. Charttechnisch sieht das alles sehr gut aus, allerdings bereitet die Bewertung Sorgen. Aktuell liegt das KGV bei 25, was sicherlich nicht günstig ist. Doch die Börse wäre nicht die Börse, wenn sich dafür nicht gute Argumente finden würden. Bekannt ist aber auch, dass die Börse launisch sein kann, ganz besonders, wenn hohe Erwartungen nicht erfüllt werden sollten. Ein Discount-Zertifikat bietet einen Verlustpuffer.

Fiat Lux, es werde Licht. Osram der deutsche Lichtkonzern hofft sicherlich auf Erleuchtung, da die Zeiten hart und der Streit mit der ehemaligen Mutter, Siemens (hält noch 17 Prozent), zeitweise heftig ist. Osram muss sparen, umstrukturieren und neu ausrichten. Das Geschäft mit dem Licht ist schwierig. Mit Glühbirnen und LEDs lässt sich kein Geld mehr verdienen. Weswegen man diese Sparte gerne nach China verkauft hat. Bloß weg damit. Konkurrent Philips wollte auch, scheiterte aber an einem Veto der USA. Bei Osram sollen durch den Verkauf 400 Millionen Euro in die Kasse kommen. Kapital braucht Osram, weil das Unternehmen kräftig in die Zukunft investieren muss, um wettbewerbsfähig zu bleiben …

Gehen bei Osram nun die Lichter aus oder an? Am 11. November brach die Aktie um knapp 30 Prozent ein und auch schon die Tage davon ging es mit den Kursen abwärts (verdächtig). Dabei waren die Zahlen für das Geschäftsjahr 2015, die das Lichtunternehmen am 11. präsentierte alles andere als schlecht. Umsatz um 8 Prozent gesteigert. Betriebsgewinn verbesserte sich um 26 Prozent. Ebita-Marge: 10 Prozent. Der Free Cash-flow lag mit 63 Millionen Euro nochmals über dem guten Vorjahreswert.

Allerdings, unser DAX, er legt rund ein Prozent zu. Chapeau! Man hat doch deutlich den Eindruck, dass der Markt nach oben möchte. Zumindest lässt er sich derzeit weder durch China noch durch Griechenland nach unten ziehen. Schön so!

Es ist ruhig am Markt sehr ruhig. Der DAX schwankt um die Nulllinie. Mal drüber, mal drunter, ohne echte Richtung. Natürlich steckt noch China oder der dortige Crash am Aktien-Markt in den Knochen. Die volksrepublikanische Rutschpartie scheint längst noch nicht beendet. Und dann ist da ja noch die US-Leitzinserhöhung. Kommt sie im September oder im Dezember oder erst 2016?

Sparen und umbauen. Da muss jemand bei der ehemaligen Siemens-Tochter Osram ein Licht aufgegangen sein, gerade noch rechtzeitig. Die Euphorie des Börsengangs und der anschließenden Aufwärtsbewegung war gerade abgekühlt, da wuchsen auch schon die Zweifel. Kann Osram mit seinem Geschäftsmodell am Markt bestehen? Die Kurse kamen ins Rutschen.

Der DAX macht sozusagen ein bewegtes Nichts und klammert sich an die obere Begrenzungslinie des alten Abwärtstrends. Die Kurslücken (Gaps) sind weitgehend zu, wobei es derzeit nicht unbedingt nach einem anstehenden Aufwärtstrend aussieht, auch wenn China bislang gut vom DAX weggesteckt wurde.

Charttechnisch hängt Öl (Brent) nur noch einem dünnen Schmierfaden. Sackt der Preis unter das jetzige Niveau (57 Dollar) ab, könnte es rasch bis auf 40 Dollar abwärts gehen. Und dann womöglich noch deutlich tiefer. Es hat fast den Anschein, als brauche die Welt bald kein Öl mehr oder es kommt so viel Öl auf den Weltmarkt (durch den Iran), dass dieser damit überschwemmt wird.

Der DAX ist jedoch sehr guter Dinge und klettert um fast 2,5 Prozent. Ist Hoffnung oder ist von ihm eine Last abgefallen? Wer weiß das letztlich. Aber man hat bereits die vergangenen Tage gespürt, dass er eigentlich nur widerwillig gefallen ist. Chattechnisch sieht es weiter nach einer Bodenbildung im Bereich von 11.000 Punkten aus, allerdings ist der Abwärtstrend noch intakt. Vor einem nachhaltigen Anstieg, müsste dieser erst überwunden werden.