Rubrik: Leitzinsen

Ja, man muss derzeit keine schweißnass Stirn bekommen, wenn man auf eventuell vorhandenen Bank-Aktien im eigenen Depot blickt. Seit einigen Wochen machen Bank-Aktien wie die der Deutschen Bank oder der Commerzbank wieder (etwas) Freude), die Kurse steigen. Die Frage lautet nun: Ist das schon die finale Wende?

Wer will derzeit schon was vom Euro wissen? Donald Trump macht gerade die USA, schon als President elected, great again, was dem Dollar grundsätzlich gut tut, während es in der Eurozone nach wie vor Probleme zuhauf gibt. Hier als Bespiel die drei brennendsten: Italien, Italien, Italien. Hinzu kommt die Politik der Notenbanken: Die Fed wird die Leitzinsen wohl vorsichtig weiter anheben. Dagegen fährt der EZB-Präsident Mario Draghi noch immer einen recht lockeren Kurs. Was heißt das für den Euro-Dollar-Kurs? Droht vielleicht gar der totale Absturz?

Hört ihr die Gold-Bugs weinen? Seitdem Donald Trump in den USA elected POTUS läuft es mit dem gelben Edelmetall nicht mehr so gut. Vor der Wahl, ja, da war noch Hoffnung auf ein wenig Weltuntergang, wirtschaftlich und überhaupt, ausgelöst durch den Mann mit dem Faible für goldene Hochhäuser, doch als dieser ausblieb, wollte wohl so mancher Investor auch keine Gold mehr horten …

Janet Yellen die Vorsitzende der amerikanischen Notenbank Federal Reserve (Fed) hat es versemmelt oder, um es weniger flapsig auszudrücken, sie hat nun ein Timing-Problem durch ihre Politik des Abwartens. Im vergangenen Dezember hat sie die Leitzinsen in den USA homöopathisch erhöht. Danach sollte es flott so weitergehen. Vier Zinserhöhungen waren für die USA 2016 angedacht. Doch es kam anders [klar, weil es an den Finanzmärkten meist anders kommt als gedacht].

Wird sie nun oder wird sie nicht? Gemeint ist Janet Yellen, die Vorsitzende der amerikanischen Notenbank Federal Reserve (Fed) und die Antwort auf die Frage, ob sie wohl am 21. September die Leitzinsen anheben wird. Bislang hat Yellen noch immer eine mehr oder weniger gute Ausrede gefunden, nach dem ersten Mini-Zinsschritt im Dezember einen zweiten folgten lassen. Zu Jahresanfang war man noch sehr zuversichtlich, doch dann kamen die Börsen-Turbulenzen und Yellen und ihren Kollegen wurde es unheimlich.

Wir haben uns daran gewöhnt: Die Kurse von Bundesanleihen steigen immer und damit auch der Bund Future. Entsprechend rückläufig sind die Renditen für deutsche Staatspapiere. Die Umlaufrendite (ein Durchschnitt der Renditen von Bundespapieren) ist negativ, die Rendite von zehnjährigen Bundesanleihen war negativ, ist nun aber mit 0,105 Prozent wieder leicht positiv. Die Auktion für dreißigjähre Bundesanleihen erreicht allerdings mit 0,65 Prozent soeben ein neues Rekordtief. Wird das „ewig“ so weitergehen mit den sinkenden Renditen? Vielleicht ist es an der Zeit über einen Bund-Future-Short nachzudenken.

Was Sparern und Lebensversichern die Tränen in die Augen treiben dürfte, ist natürlich für den DAX ganz nach seinem Geschmack. Das Anleihen-KGV tendiert bei einer negativen Umlaufrendite in Richtung unendlich [lim x→+∞], was schon sehr sensationell ist, rein gedanklich. Bei diesen Werte gibt es für Aktien – nach der traditionellen Lehre, anno dazumal hat man mal Anleihen- mit Aktien-Bewertungen verglichen – keine Konkurrenz mehr für Aktien.

Der Euro taucht gegenüber dem Dollar ab [und mit dem DAX geht es – dadurch – bergauf]. Woher kommt diese Euro-Schwäche? Ist es ein drohender Brexit, obwohl die Briten gar nicht im Euro sind, aber ein Brexit eben doch die europäische Idee schwächen würde? Oder ist es einfach die Aussicht auf eine Leitzinserhöhung in den USA durch die Federal Reverve (Fed)? Die Fed möchte sicherlich die Leitzinsen in den USA weiter erhöhen, weil sie damit ein Zeichen setzen könnte: Normalität an den Finanzmärkten.

Die Vorsitzende der amerikanischen Notenbank Federal Reserve (Fed), Janet Yellen, schickt den DAX wieder unter die Marke von 10.000 Punkten. Sie hatte so etwas wie Furcht gezeigt im Anschluss auf die Fed-Sitzung, zumindest haben es die Märkte so interpretiert. Yellen zögert (zunächst) mit weiteren Leitzinserhöhungen und das wird als Hinweis auf eine schwache Weltkonjunktur ausgelegt. Die Fed könne nicht, obwohl sie wolle. Eigentlich sollten die Leitzinsen in den USA in diesem Jahr vier Mal steigen, jetzt sollen es nur zwei Mal werden, wenn überhaupt. Die Fed möchte sich erst noch die wirtschaftliche Entwicklung genau ansehen.

Könnte die Vorsitzende der amerikanischen Notenbank Federal Reserve (Fed), Janet Yellen, vielleicht doch die Leitzinsen weiter anheben, ermutigt durch den nun wieder höheren Öl-Preis? Es ist doch sehr unwahrscheinlich. Aber es könnte sie doch schon wieder mehr in den Fingern jucken als noch vor ein paar Wochen als sich die Märkte doch in einem recht desolaten Zustand präsentierten und Öl von Tag zu Tag billiger wurde – und damit auch signalisierte, dass es in der Weltwirtschaft nicht so gut lief läuft. Nein, die Fed wird abwarten und sich die Sache noch einmal sehr genau ansehen: Zum Beispiel das Wachstum in den USA. Der GDPNow-Indikator der Atlanta-Fed prognostiziert für das erste Quartal derzeit ein Plus von 1,9 Prozent. Das wird für die Fed nicht genug sein. Sie wird aber auch auf den Arbeitsmarkt blicken, wo eine Arbeitslosenrate von 4,9 Prozent schon fast wieder Vollbeschäftigung andeutet. Und sie dürfte auch die Preisentwicklung studieren. Die Inflationsrate nimmt um ein Prozent zu, was weit entfernt ist von den Zielmarken.

Entscheidender wird deshalb sein, was Janet Yellen zur Weltkonjunktur sagt – und wie sie es sagt. Zu einer Leitzinserhöhung hat sie bereits ganz allgemein geäußert, dass sie sich darauf freue, weil dies ein Zeichen wirtschaftlicher Stärke sei nach all den Krisenjahren. Der Umkehrschluss würde deshalb lauten: Keine Zinserhöhung ist ein Zeichen von Schwäche. Das wird sie nicht wollen.

Die Wirtschaft in den USA wächst nach dem jünsten Konjunkturbericht der amerikanischen Notenbank Federal Reserve (Fed) moderat. Die Konsumausgaben in den USA hätten sich erhöht. Die Lage am Arbeitsmarkt, ein wichtiger Indikator der Fed für die Geldpolitik, verbessere sich weiter leicht. Es sei auch Lohndruck zu beobachten.