Rubrik: Kredit

Hinter kleinen Projekten stehen oft große Ideen: Die von einem theoretischen Konzept in die erfolgreiche Praxis zu bringen, erfordert ebenso oft aber Kapital – und der daraus resultierende Kapitalaufwand lässt sich nicht immer in Eigenregie stemmen.

Als wir Ende Juni über TUI berichteten, war die Lage um den Touristikkonzern unsicher, da die Delta-Variante der Pandemie neuen Auftrieb gab und der Sommerurlaub in Gefahr war. Wir hatten uns daher eher negativ zur TUI-Aktie (TUAG00) geäußert. Damals notierte das Papier bei 4,55 Euro. Nach einem Zwischentief im September bei 3,23 Euro hat sich der Titel bis in den Bereich um 4,10 Euro erholt. Neben den Erleichterungen im Zusammenhang mit Covid-19 sorgte auch die Ankündigung einer Kapitalerhöhung für die jüngste Kurserholung.

Und plötzlich stürzte der Kurs ab. Länger als ein Jahr hielt sich die Aifinyo-Aktie recht stabil über der Marke von 30 Euro. Dann im September/Oktober der Rutsch auf 23 Euro. Die Gründe dafür? Plusvisionen hat bei Aifinyo-Ceo Stefan Kempf nachgefragt. Gibt es eine Perspektive, dass sich der Kurs des Fintech-Unternehmens, früher bekannt als Elbe Finanzgruppe, wieder erholt?

Die Suche nach den 1,9 Milliarden Euro geht bei Wirecard weiter – und das könnte für Wirecard existenzbedrohend werden. Chef Braun tritt mit sofortiger Wirkung zurück. Zuvor spricht er noch von einem Betrugsfall. War das schon Realitätsverlust? Später twittert er von einem „starken Businessmodel“. Es bleibt nur noch Kopfschütteln. Anleger können die Aktie für längere Zeit vergessen, sie ist zum Zockerpapier verkommen.

Die Merkur Bank legt sehr ansprechende Zahlen für das Geschäftsjahr 2019 vor. Die Übernahme des Bankgeschäfts der Bank Schilling schiebt das Institut in den Top 3 der inhabergeführten Privatbanken. Im vergangenen Jahr konnte der Periodenüberschuss deutlich gesteigert und somit das Eigenkapital gestärkt werden. Der Buchwert liegt deutlich über den aktuellen Kurs und voraussichtlich soll auch eine Dividende gezahlt werden. Doch welche Auswirkungen wird Corona auf das Kreditportfolio der Bank haben? Die Börse ist vorsichtig.

Die Umweltbank-Aktie ist sensationell günstig bewertet. Zudem gibt es noch einen Rabatt auf die Aktie. Woran liegt das, zumal die Banks in einer Nische tätig ist und seit Jahren konstant gute Ergebnisse liefert. Derzeit dürfte die Umweltbank sogar zu den profitabeltsten Banken in Deutschland zählen. Gibt es vielleicht dennoch Gründe nicht zu investieren?

Time is money: Schnell ein paar Fragen zu Geld, Banken, Börse und Bitcoins an Marcus Lingel, persönlich haftenden Gesellschafter der Merkur Bank in München. Marcus Lingel glaubt an die Zukunft der Banken, weshalb er auch nicht daran denkt seinen Anteil an der börsennotierten Merkur Bank zu verkaufen. Von Bitcoins hält er hingegen nur wenig. Kryptowährungen sind für ihn vor allem Angstwährungen. Außerdem verrät er Plusvisionen seine Prognose für den DAX und die Dividende der Merkur Bank.

Banken stecken aktuell in einem Dilemma: Ihre Geschäftsvolumina schwinden, ihre Margen nehmen ab. Andererseits haben sie mit steigenden Kosten zu kämpfen. Hinzu kommt das Aufkommen einer Vielzahl an Fintech-Unternehmen. Oftmals bieten diese Leistungen des Banken-Kerngeschäfts, wie beispielsweise Geldanlage, Kreditvergabe und Zahlungsverkehr, zu wesentlich besseren Konditionen an als Banken. Wie ambivalent sich die Finanzwelt beim Thema Fintech verhält, zeigte sich beim Weltwirtschaftsforum 2016 in Davos:

Werden wir jemals wieder steigenden Zinsen sehen auf diesem Globus?
Wenn Sie jemals sagen, dann ist meine Antwort ganz klar ja. Aber nicht, solange wir uns in unserem gegenwärtigen Geld-System bewegen. Denn dieses Kredit-Geld-System, das 1971 als Folge der Entscheidung von US-Präsident Nixon, Gold vom Dollar abzukoppeln, entstand, steckt in der Krise. Ein Symptom dieser Krise ist der Nullzins. Diese Geld-System wird langfristig nicht überleben und es wird ein anderes Geld-System kommen – und dann werden wir wieder positive Zinsen sehen.

Griechenland ist nach vier Jahren zurück am Kapitalmarkt. Was bedeutet das für die Eurozone? Ist das ein guter oder schlechter Tag? Gut, weil es kehrt wieder eine gewisse Normalität nach der Hysterie ein, schlecht, weil man nicht einschätzen kann, ob Griechenland weiter reformieren wird, weil der Reformdruck groß genug ist. Verführen die Möglichkeiten des Kapitalmarkts dazu – die Anleihe war wohl 8-fach überzeichnet – wieder in den alten Schlendiran zu verfallen und einfach immer neue Schulden aufzunehmen, mit der Folge, dass irgendwann einfach eine noch größere Schuldenblase platzt?

Griechenland hat in den vergangenen Jahren viel erreicht, zweifellos, die Einschnitte waren hart, teilweise sehr hart, das Land, so der Eindruck von außen, stand am Rande eines Bürgerkriegs oder einer Revolution. Der Sparkurs ohne Wachstumsperspektiven kann nicht endlos weitergehen, das hält keine Nation aus.