Rubrik: Konsum

Ordentliche Zahlen legte Hawesko für das erste Halbjahr vor. Die Weinhandelsgruppe konnte zwar nur auf der Umsatzseite an das starke Vorjahr anknüpfen, bleibt aber auch auf der Ergebnisseite auf einem guten Weg, die Jahresziele zu erreichen. Am Aktienmarkt kam die Nachricht gut an, so dass die Hawesko-Aktie (604270) zum Wochenschluss leichte Kursgewinne erzielen kann.

Der Blick auf den Chart der Henkel Vorzugsaktie (604843) ist ernüchternd. Im April schickte sich das Papier an, die Marke von 100-Euro zurückzuerobern. Dieser Versuch scheiterte mit einem Zwischenhoch bei 99,52 Euro. Anschließend ging es kontinuierlich nach unten, bis zum Zwölf-Monats-Tief bei 77 Euro. Schuld daran waren zunächst Sorgen, dass der Konsumgüterriese unter der Nachfrageschwäche leiden könnte. Zudem sorgte – nach der Vorlage guter Halbjahreszahlen – ein verhaltener Ausblick für eine Fortsetzung der Schwäche. Nun könnte die Trendwende erfolgen.
Dicke Schlagzeilen machte Henkel in den vergangenen Monaten eigentlich nicht. Die Halbjahreszahlen waren gut, die Corona-Krise scheint der Düsseldorfer Großkonzern weitestgehend überstanden zu haben und auch die immer wieder befürchtete Schwäche der Klebstoffsparte blieb aus, nachdem auch die Abnehmer aus der Autoindustrie weiter zugriffen.
Lediglich der Ausblick verstimmte den Markt. Zwar erhöhte das Management die Umsatzprognose, wonach das organische Wachstum in 2021 bei 6 bis 8 Prozent liegen soll. Bislang hatte Henkel von 4 bis 6 Prozent gesprochen. Die hohen Rohstoffpreise und die Lieferkettenproblematik belasten jedoch die Profitabilität. So erwartet Henkel bei der Umsatzrendite mit 13,5 bis 14,5 Prozent jeweils einen halben Prozentpunkt weniger als zuvor. Die Prognose für das bereinigte Ergebnis je Aktie bestätigte die Verwaltung allerdings. Demnach kommt es hier zu einem Anstieg im hohen einstelligen bis mittleren Zehn-Prozent-Bereich.
Einige Analysten hatten daraufhin ihre Urteile gesenkt. So strich die Société Générale, die ihre Kaufempfehlung im August. Im September folgte Goldman Sachs mit der Abstufung auf Neutral. Nun legte aber der US-Mitbewerber Fuller, der vor allem Klebstoffe produziert, gute Zahlen vor und erhöhte den Ausblick. Dies halb im frühen Handel auch den Henkel Vorzügen. So gehen wir nun davon aus, dass der Abwärtstrend bricht und Anleger in den Titel auf erniedrigtem Niveau zurückkehren. Und auch die Analysten müssen ihre Prognosen ändern. Denn bei Goldman Sachs lautet das Kursziel 84 Euro …. und dies ist dann doch etwas mehr, als die aktuellen Kurse knapp über 80 Euro. Langfristanleger können daher zugreifen, zumal eine Dividenden-Rendite von 2,4 Prozent lockt.

Der Corona-Virus hat den Kurs der AB Inbev-Aktie (A2ASUV) gewaltig unter Druck gebracht, da der Bier-Absatz im Zuge der Krise zu fallen droht. Vor allem der Wegfall von vielen Festen belastet. Zudem hat die vom US-Präsident Donald Trump inzwischen geächtete WHO dazu aufgerufen den Alkoholkonsum zu reduzieren, da er das Risiko erhöhen kann, sich mit Covid-19 anzustecken. In den Getränkemärkten stelle ich allerdings eher fest, dass der Absatz steigt. Zudem hat die Aktie einen Boden gefunden. Anders ausgedrückt: Die hat den Kater überstanden und befindet sich nun auf dem Erholungspfad.

Die Fußball-Europameisterschaft steht vor der Tür. Nahezu kein Tag vergeht, wo uns nicht die Werbung eines Elektromarktes in die Hände fällt und neue TV-Geräte angeboten werden. Geht man nun wirklich zu Saturn, Media Markt & Co. stellt man schnell fest, dass sich tatsächlich zahlreiche Interessenten um die unzähligen Flimmerkästen ranken. Die Schlange an den Kassen lässt zudem darauf schließen, dass tatsächlich eingekauft wird, damit der Blick auf Neuer, Boateng, Schweinsteiger & Co. auch in brilliantester Auflösung erfolgen kann. Da zudem die Geldbeutel der Bundesbürger gut gefüllt sind, sorgt diese Konsumfreude bei den Metro-Töchtern Saturn und Media Markt für klingelnde Kassen. Doch die Metro-Aktie hat mehr zu bieten.