Rubrik: Konjunktur-Wundertüte

Hach, das ist ein Jahresauftakt nach Maß. Chapeau DAX! Charttechnisch ist der DAX nun aus eine kleinen Seitwärtsbewegung (Konsolidierungsbewegung) nach oben ausgebrochen und hat dabei auch das Hoch vom Dezember 2015 überwunden. Die Aufwärtsbewegung ist damit bestätigt worden – und es kann weiter gen Norden gehen, dann an der Börse gibt es wohl kein kaum ein schlagkräftigeres Argument als steigende Kurse … Wie Anleger jetzt profitieren können.

Janet Yellen die Vorsitzende der amerikanischen Notenbank Federal Reserve (Fed) hat es versemmelt oder, um es weniger flapsig auszudrücken, sie hat nun ein Timing-Problem durch ihre Politik des Abwartens. Im vergangenen Dezember hat sie die Leitzinsen in den USA homöopathisch erhöht. Danach sollte es flott so weitergehen. Vier Zinserhöhungen waren für die USA 2016 angedacht. Doch es kam anders [klar, weil es an den Finanzmärkten meist anders kommt als gedacht].

Wird sie nun oder wird sie nicht? Gemeint ist Janet Yellen, die Vorsitzende der amerikanischen Notenbank Federal Reserve (Fed) und die Antwort auf die Frage, ob sie wohl am 21. September die Leitzinsen anheben wird. Bislang hat Yellen noch immer eine mehr oder weniger gute Ausrede gefunden, nach dem ersten Mini-Zinsschritt im Dezember einen zweiten folgten lassen. Zu Jahresanfang war man noch sehr zuversichtlich, doch dann kamen die Börsen-Turbulenzen und Yellen und ihren Kollegen wurde es unheimlich.

Es läuft wie auf Schienen für das Waggonvermiet- und Schienenlogistikunternehmen VTG. Im ersten Halbjahr gelang es das Konzernergebnis um knapp 50 Prozent zu steigern. Allerdings ging der Umsatz und das Betriebsergebnis (Ebitda) leicht zurück. Das liege vor allem am niedrigen Öl-Preis und an der gesenkten Lkw-Maut, heißt es von VTG. Der Vorstand wird skeptischer. Das wird auch am Chart deutlich: Es könnte sich ein Doppel-Top bilden.

Es scheint so, als würde sich der Euro wieder nach oben schleichen. Fast ein wenig heimlich. Nach dem Brexit-Votum der Briten ist er bis auf fast 1,09 Dollar eingebrochen. Seitdem geht es per saldo nach oben. Nun wurde sogar der kurzfristige Abwärtstrend bei 1,1240 Dollar überschritten. Das könnte ein erster Hinweis darauf sein, dass der Euro gegenüber dem Dollar weiter nach oben möchte.

Wacker Chemie, noch so ein Zykliker (wir hatten ja bereits hier über BASF berichtet). Wacker Chemie hängt auch an der Weltkonjunktur – und hofft auf eine Erholung. Im zweiten Quartal ist zwar der Umsatz um 1,1 Prozent gewachsen gegenüber der Vorjahresperiode, aber das Periodenergebnis ging um stattliche 45,6 Prozent zurück. Das Quartalsergebnis je Aktie sackt dadurch um 47,9 Prozent auf 1,15 Euro ab. Börsianer runzeln bei Wacker Chemie wegen des Ergebnisrückgangs mal wieder die Stirn und schicken die Aktie um rund 4 Prozent nach unten. Charttechnisch scheint ohnehin derzeit bei knapp über 85,00 Euro der Deckel drauf zu sein.

Der Euro taucht gegenüber dem Dollar ab [und mit dem DAX geht es – dadurch – bergauf]. Woher kommt diese Euro-Schwäche? Ist es ein drohender Brexit, obwohl die Briten gar nicht im Euro sind, aber ein Brexit eben doch die europäische Idee schwächen würde? Oder ist es einfach die Aussicht auf eine Leitzinserhöhung in den USA durch die Federal Reverve (Fed)? Die Fed möchte sicherlich die Leitzinsen in den USA weiter erhöhen, weil sie damit ein Zeichen setzen könnte: Normalität an den Finanzmärkten.

Ho, ho, jetzt aber. Gold wird doch nicht? Der Gold-Preis erreicht die Marke von 1.300 Dollar. So hoch notierte Gold zuletzt im Januar 2015. Danach ging es bis auf 1.040 Dollar nach unten. Nun scheint Gold die seit Februar andauernde Seitwärtsbewegung beziehungsweise Konsolidierungsphase nach oben zu verlassen. Es könnte sich somit lohnen Gold wieder genauer anzusehen.

Beim DAX hat grob zwischen 8.800 und 9.800 Punkten eine Bodenbildung stattgefunden. Es hat sich dabei eine umgekehrte Schulter-Kopf-Schulter-Formation herausgebildet, die nach oben verlassen wurde, was positiv ist. Als Bestätigung für den Aufwärtstrend wurde die 200-Tage-Durchschnittslinie überwunden. Als nächste große Hürde wartet der mittelfristige Abwärtstrend (seit Anfang 2015) bei rund 10.900 Zählern.

Was für eine Enttäuschung muss der aktuelle Tankan-Bericht von Japans Notenbank für ihren Chef Haruhiko Kuroda, aber auch für Ministerpräsident Shinzo Abe ein. Seit Jahr und Tag mühen die beiden sich die Wirtschaft in Schwung zu bringen. Sie pumpen Milliardensummen an frisch gedruckten Yen in das Finanzsystem in der Hoffnung, dass wieder Kredite nachgefragt und vergeben werden. Offenbar vergebens. Nippons Wirtschaft siecht nach wie vor dahin. Laut der vierteljährlichen Konjunkturumfrage der japanischen Notenbank (BOJ) – Tankan-Bericht – ist die Stimmung so schlecht wie seit drei Jahren nicht mehr. Das ist besonders bitter, weil dies ungefähr der Beginn der sogenannten Abenomics (benannt nach Shinzo Abe) war, also der Politik der ultralockeren Geldpolitik und der konjunkturfördernden Maßnahmen.

Die Vorsitzende der amerikanischen Notenbank Federal Reserve (Fed), Janet Yellen, schickt den DAX wieder unter die Marke von 10.000 Punkten. Sie hatte so etwas wie Furcht gezeigt im Anschluss auf die Fed-Sitzung, zumindest haben es die Märkte so interpretiert. Yellen zögert (zunächst) mit weiteren Leitzinserhöhungen und das wird als Hinweis auf eine schwache Weltkonjunktur ausgelegt. Die Fed könne nicht, obwohl sie wolle. Eigentlich sollten die Leitzinsen in den USA in diesem Jahr vier Mal steigen, jetzt sollen es nur zwei Mal werden, wenn überhaupt. Die Fed möchte sich erst noch die wirtschaftliche Entwicklung genau ansehen.

Der DAX macht irgendwie auf Optimismus, vermutlich ist das eine Reaktion auf die vorangegangenen Kursverluste. Öl erholt sich und der Euro tendiert nach unten, was hilft. Fed-Chefin Janet Yellen hatte in dieser Woche für Verunsicherung gesorgt, weil sie mit einer weiteren Leitzinserhöhung zauderte. Die Märkte werteten das als Indiz dafür, dass es nicht rund läuft in der Weltwirtschaft. Die jüngsten BIP-Zahlen aus den USA haben das unterstrichen. Das Wachstum blieb im vierten Quartal mit 0,7 Prozent hinter den Erwartungen zurück. Allerdings entwickelte sich der Chicagoer Einkaufsmangerindex deutlich besser als prognostiziert.