Rubrik: Jens Weidmann

Der Hausjurist des Europäische Gerichtshof (EuGH), der Spanier Pedro Cruz Villalón, hat den Weg für umfangreiche Staatsanleihenkäufe – Quantitative Easing – QE – wohl freigemacht. Alles müsse nur „verhältnismäßig“ sein und dürfe nicht zu einer direkten Staatsfinanzierung führen. Aber was heißt das schon, verhältnismäßig, ein sehr dehnbarer Begriff. Jens kommt in das Büro von Mario.

Mario: Jens, du siehst aber schlecht aus.

Jens: Warum grinst du so, wenn du das sagst.

Gläsern und schroff erheben sich die beiden Türme im Osten der Stadt 185 Meter in die Höhe; dort wo dereinst Obst und Gemüse verkauft wurden, wird heute Geld gehandelt. Es ist die letzte Sitzung in diesem Jahr und die erste in den Türmen. Grandiose Aussicht vom Sitzungssaal.

Handelnde Personen
Jens: Deutscher und Notenbanker mit Hang zur Sparsamkeit
Mario: Italiener und Notenbanker mit Hang zur Lockerheit (Dolce Denaro)

Jens: Kennst du eigentlich Carlo Pietro Giovanni Guglielmo Tebaldo Ponzi?

Mario: Wen?

Jens: Ponzi. Ein Landsmann von dir.

Mario: Einer von uns?

Jens: Du meinst, ein Notenbanker?

Mario: Ja.

Jens: Ja … ähm … nein. Nein!

Jens und Mario begegnen sich in der Kantine des neuen EZB Gebäudes. Jens kommt gerade aus Passau. Mario am Mittwoch aus dem Wochenende.

Mario: Na Jens, das ist schon was anderes als dein grauer Klotz. Wir mögen es halt unkonventioneller.

Jens: Ich finde Beamte …

Mario: Ja, ja, bloß nixe inflationiere. Was nimmst du? Ich nehme die Spaghetti Arrabiata.

Jens: Vielleicht was Kleines … einen Salat … oder den Leberkäse mit Spiegelei …

Mario: Jens, ich lad‘ dich ein. Meine Karte ist frisch randvoll mit Geld aufgeladen. Wenn es hier an einem nicht mangelt, dann ist es Geld! Andere in der Kantine blicken bei dem Wort Geld auf.

Jens: Ach …