Rubrik: Hensoldt

Erst im September 2020 kam Hensoldt (HC3E0G) als Abspaltung vom Airbus an die Börse. Doch die Geschichte des Rüstungskonzern seit dieser Zeit ist phänomenal. Denn zuerst wurde der Titel als „viel zu teuer“ von Marktkennern eingeschätzt, dann sorgte der Russland-Angriff auf die Ukraine für eine kräftige Aufwertung. Und kaum kühlte diese Euphorie etwas ab, sorgten nun die traurigen Ereignisse in Israel erneut für einen Höhenflug. Wir sagen, wie es weitergehen könnte.

Im vergangenen August hatten wir zuletzt die Hensoldt-Aktie (HAG000) unter Lupe genommen und damals – bei Kursen um 22 Euro – die Frage gestellt, wann die zweite Euphorie-Welle startet. Tatsächlich dauerte es bis zum Jahreswechsel, ehe das Papier kräftig Fahrt aufnehmen konnte und im April bei 37,54 Euro ein neues Rekordhoch markierte. Zuletzt kam es aber zu Gewinnmitnahmen, was aber nicht am frischen Zahlenwerk für das erste Quartal liegen kann.

Als wir im Mai über die Hensoldt-Aktie berichtet hatten, war die Euphorie um das Papier nahe dem Höhepunkt. Denn Putins Krieg in der Ukraine sorgte damals dafür, dass Rüstungswerte schnell in den Fokus der Anleger gerieten. Heute hat sich die Euphorie um diese Papiere etwas gelegt. So notiert Hensoldt-Aktie (HAG000) gut zehn Prozent unter dem damaligen Niveau. Doch dies kann durchaus eine gute Kaufgelegenheit sein.

Wenige Tage vor dem russischen Angriff auf die Ukraine hatten wir die Hensoldt-Aktie unter die Lupe genommen. Mit Blick auf die damals sehr günstige Fundamentalbewertung stuften wir den Titel bei Kursen um 13 Euro als kaufenswert ein. Heute ist das Hensoldt-Papier (HAG000) das Doppelte wert. Nach Kriegsbeginn ging es sogar über die 30-Euro-Marke nach oben. Dies kann auch wieder so kommen, obwohl die an diesem Donnerstag vorgelegten Zahlen den gestiegenen Markterwartungen noch nicht gerecht werden konnten.

Über Hensoldt hatten wir seit dem Börsengang im September 2020 schon mehrfach berichtet, zuletzt im Sommer 2021. Damals bewegte sich der Titel des Rüstungskonzern bei rund 14 Euro. Heute sind es immerhin knapp 13 Euro. Doch im Zwischentief war die Aktie (HAG000) bereits bis in den Bereich um 11,50 Euro durchgereicht worden. Die aktuelle Erholung ist allerdings nicht im irrsinnigen Säbelrasseln von Russlands Präsident Wladimir Putin zu finden, sondern in handfesten Gewinnen.

Mit unserer Erstempfehlung lagen wir im Oktober 2020 bei der Hensoldt-Aktie (HAG000). Damals bewegte sich der Titel des Verteidigungs- und Sicherheitselektronik-Anbieters im Bereich um 10,50 Euro. Dies lag klar unter dem Ausgabepreis von 12 Euro. Anschließend ging es in der Spitze gar über die 16-Euro-Marke nach oben. Wir hatten daher im April erneut über die Aktie berichtet und weiteres Potenzial erkannt. Heute ist der Titel nur noch rund 14 Euro wert. Dafür gibt es Gründe.

Die Hensoldt-Aktie (HAG000) ist angesprungen. Geschuldet ist diese Entwicklung gleich mehreren Faktoren. Zum einen läuft das Geschäft gut. Unter dem Strich schreibt der Rüstungskonzern zwar noch rote Zahlen, operativ soll der Gewinn im neuen Geschäftsjahr aber deutlich steigen. Hinzu kommt, dass der deutsche Staat seine Option nutze und sich Ende März 2021 eine Sperrminorität von 25,1 Prozent sicherte. Neu dabei ist auch ein weiterer Großaktionär: Der italienischen Leonardo-Konzern kaufte vom Großaktionär KKR ebenfalls 25,1 Prozent der Anteile für 23 Euro je Stück. Damit bezahlten Leonardo rund 35 Prozent mehr als der deutsche Staat.

Der Hensoldt-Börsenstart am 25. September war schwach: Nach der Erstnotiz auf Höhe des Ausgabepreises von 12 Euro ging es im Tagesverlauf bis auf 10,57 Euro nach unten. In den Folgetagen markierte der Hensoldt-Titel (HAG000) gar bei 10,30 Euro sein bisheriges Tief. Und auch am heutigen Donnerstag bewegt sich das Papier mit Kursen um 10,50 Euro auf diesem Niveau. Es sieht so aus, als ob einige Investoren, die IPO-Zuteilungen erhalten hatten, ihre Papiere schnell wieder auf den Markt werfen, da keine Zeichnungsgewinne erzielt werden konnten. Ob das aktuelle Kursniveau allerdings tatsächlich niedrig ist, scheint unklar. Wir klären auf.