Rubrik: Federal Reserve

Viele dunkle Kerzen wurden zuletzt beim Euro vs. Dollar angesteckt. Nach dem Doppel-Boden im März/April war die europäische Gemeinschaftswährung fast bis auf 1,15 Dollar gestiegen. Inzwischen ist der Euro auf einen Kurs unter 1,09 Dollar gerutscht. Dabei wurde der kurzfristige Aufwärtstrend gebrochen und zudem noch zwei mehr oder weniger massive charttechnische Unterstützungslinien. Nun sieht es so aus, als würde der Euro erneut das Tief bei 1,05 Dollar testen wollen.

Irgendwann, ganz bestimmt, werden die Zinsen wieder steigen, nicht nur in den USA, selbst in der Eurozone. Wann das allerdings sein wird …? Ich glaube eher in weiterer Zukunft als man gemeinhin vermutet. Nun hat die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) nach zweitägiger Beratung ihre Ergebnisse präsentiert. Die Finanzwelt hat darauf mit großer Anspannung gewartet. Wir Fed-Chefin Janet Yellen ihre Geduld verlieren. Ja, sie hat. Das Wörtchen „patient“ ist gestrichen worden. Nun könnte man vermuten, dass ohne diese Geduld (Ex-Kanzler Gerhard Schröder hat es mal die ruhige Hand genannt) schon bald die US-Leitzinsen steigen werden.

Nun will die Federal Reserve und ihre Vorsitzende Janet Yellen also geduldig sein bei der Normalisierung der Geldpolitik. Geduldig steht schon vom Wortsinn her für einen sehr dehnbaren Zeitbegriff, allein von daher ist das Wort hervorragend gewählt, aus Sicht einer Notenbankerin. Geduld beinhaltet aber auch immer Nachsicht. Nicht so streng sein. Auch mal ein Auge zudrücken. Es gibt keine genauen Vorschriften, die das weitere Handeln regeln.