Rubrik: Federal Reserve

Der deutsche Aktienmarkt bleibt auch zum Jahresschluss anfällig für (deutliche) Kursrückschläge. Aber wie sieht es im kommenden Jahr aus? Könnte es nach dem Kursrutsch sogar zu positiven Überraschungen kommen? Konjunkturell gibt es in Deutschland und China Zeichen einer Stabilisierung. Langfristig wäre die Performance von deutschen Standardtiteln sehr enttäuschend, wenn es da nicht einen entscheidenden Faktor gäbe.

Zwar ist die Deutsche Bank bei einem zweiten Stresstest der amerikanischen Notenbank Federal Reserve (Fed) als einzige durchgefallen, doch trotz dieser Nachricht zieht es den Kurs nicht weiter nach unten; freilich auch, weil er schon Tage zuvor (wer wusste da Bescheid?) spürbar abgesackt ist. Aber ist es vielleicht doch ein Grund zur Hoffnung, dass es mit den Kursen wieder nach oben gehen könnte? Ein sinnvolles Investment könnte in dieser Situation auch ein Discount-Zertifikat auf die Deutsche Bank sein. Beispiel: CA2Y7T.

Die Chefin der amerikanischen Notenbank Federal Reserve (Fed), Janet Yellen, orakelt, dass es eine weitere Finanzkrise zu unseren Lebzeiten nicht mehr geben dürfte. Gut, ohne ihr zu nahe zu treten, die Dame ist schon in einem gesetzteren Alter, dennoch, eine Aussage, die Mut erfordert oder viel Zuversicht. Vielleicht ist es aber auch Erkenntnis, denn die Fed hat die US-Banken kürzlich wieder ihrem alljährlichen Stresstest unterzogen. Und was soll man sagen? Alle haben bestanden! Erstmals seit 2011 ist das so. Auch die US-Tochter der Deutschen Bank hat ihr Prüfsigel bekommen. Das könnte neuen Schwung in den Deutsche-Bank-Kurs bringen.

Ganz locker, das war einmal. Die Chefin der amerikanischen Notenbank Federal Reserve (Fed), Janet Yellen, gibt sich immer zugeknöpfter. Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr hat sie die Leitzinsen angehoben. Die Fed-Fund-Rate befindet sich nun bei 1,00 bis 1,25 Prozent. Gut, wirklich straff ist auch das nicht, aber immerhin, nach rund einem Nullzins-Jahrzehnt. Die Aktienmärkte gemessen an Dow Jones und DAX reagieren gelassen-freudig auf die Zinspolitik der Fed. Nicht zu viel und nicht zu wenig. Das passt. Charttechnisch sind im DAX allerdings Ermüdungszeichen zu erkennen. Wie Anleger darauf reagieren könnten.

Wer will derzeit schon was vom Euro wissen? Donald Trump macht gerade die USA, schon als President elected, great again, was dem Dollar grundsätzlich gut tut, während es in der Eurozone nach wie vor Probleme zuhauf gibt. Hier als Bespiel die drei brennendsten: Italien, Italien, Italien. Hinzu kommt die Politik der Notenbanken: Die Fed wird die Leitzinsen wohl vorsichtig weiter anheben. Dagegen fährt der EZB-Präsident Mario Draghi noch immer einen recht lockeren Kurs. Was heißt das für den Euro-Dollar-Kurs? Droht vielleicht gar der totale Absturz?

Janet Yellen die Vorsitzende der amerikanischen Notenbank Federal Reserve (Fed) hat es versemmelt oder, um es weniger flapsig auszudrücken, sie hat nun ein Timing-Problem durch ihre Politik des Abwartens. Im vergangenen Dezember hat sie die Leitzinsen in den USA homöopathisch erhöht. Danach sollte es flott so weitergehen. Vier Zinserhöhungen waren für die USA 2016 angedacht. Doch es kam anders [klar, weil es an den Finanzmärkten meist anders kommt als gedacht].

Wir brauchen all das billige Geld, wir lieben es, auch wenn es unvernünftig ist und wir keine Krise mehr wollen, eigentlich, paradox, du ahnst das. Die Schuldenberge sind ohnehin viel zu gewaltig, als dass die Zinsen merklich steigen dürften. Wenn, dann bliebe es mehr bei symbolischen (homöopathischen) Dosen. Aber seit gestern wissen wir, auch hier ist offenbar Vorsicht angebracht.

Und sie platzen doch. Alle. Blasen. Auch die in China. Das Dumme ist nur, dass man Blasen in der Regel erst hinterher erkennt und noch weniger weiß man – was das eigentlich Unangenehmen an Blasen ist – wann diese Platzen. Im Fall von China haben sich die Märkte lange Zeit der Illusion hingegeben, dass es die kommunistische(!) Zentralregierung in Peking schon richten werde, das mit dem dauerhaften Aufschwung. Ja, Peking hält dagegen, mit allerlei schönen Maßnahmen, die letztlich darauf hinauslaufen, noch mehr Geld ins strauchelnde System zu pumpen, um dieses zu stabilisieren. So eine Art Quantitative Easing (QE) auf chinesisch.

Jetzt aber! Die amerikanische Notenbank Federal Reserve (Fed) gibt Gas, genauer gesagt die Dependance aus Atlanta und ihr Chef Dennis Lockhart. Ihm kommt offenbar derzeit die Rolle zu, die Märkte auf eine Leitzinserhöhung schon im September vorzubereiten. Nun hat er bekundet, dass er bereit sei, eine Leitzinserhöhung schon im September mitzutragen. Für einen Notenbanker ist das schon eine recht konkrete Aussage. Aber natürlich gibt es auch hier eine Einschränkung: Es müsse schon eine „deutliche Verschlechterung“ der US-Konjunktur eintreten, um einen solchen Schritt nicht zu unterstützen, so Lockhart.

Charttechnisch finden sich im Monatschart erst bei rund 700 Dollar wieder eine kräftigere Unterstützungszone, gebildet aus dem Hoch von 2006 und dem Tief von 2008, wenn das derzeitige Niveau nachhaltig unterschritten wird (siehe Chart). Technisch ist noch nicht alles verloren (bei 1.020 Dollar verläuft noch eine schwächere Haltelinie), aber Gold blickt schon den Abgrund.

Es ist eines dieser wunderbaren Themen an der Börse: Wann wird die amerikanische Notenbank Federal Reserve (Fed) die Leitzinsen erhöhen – oder werden sie überhaupt angehoben. Manche rechnen schon im September mit einem Zinsschritt der Fed nach oben, Markus Koch zum Beispiel, der diese Meinung kürzlich bei einem gemeinsamen Guidants-Webinar vertrat. Sein Argument: Die Wirtschaft in den USA laufe weitaus besser als es scheint, zudem haben sich viele Fed-Akteure schon für eine Leitzinserhöhung bereits in diesem Jahr ausgesprochen. Die Fed könne deshalb schon früher als gedacht die Zinsen „normalisieren“. Ich sehe es skeptischer.