Rubrik: Fed

Wer will derzeit schon was vom Euro wissen? Donald Trump macht gerade die USA, schon als President elected, great again, was dem Dollar grundsätzlich gut tut, während es in der Eurozone nach wie vor Probleme zuhauf gibt. Hier als Bespiel die drei brennendsten: Italien, Italien, Italien. Hinzu kommt die Politik der Notenbanken: Die Fed wird die Leitzinsen wohl vorsichtig weiter anheben. Dagegen fährt der EZB-Präsident Mario Draghi noch immer einen recht lockeren Kurs. Was heißt das für den Euro-Dollar-Kurs? Droht vielleicht gar der totale Absturz?

In seinem tiefsten Inneren ist Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, gar kein Notenbanker, sondern Börsianer. Er schafft es immer wieder Freude zu bereiten. Nun hat er wieder die knifflige Balance aus „wir machen etwas mehr“ oder „doch weniger“ hinbekommen. Er beruhigt und inspiriert zugleich – geradezu genial. Der DAX setzt ein breites Grinsen auf und steigt weiter …

Hört ihr die Gold-Bugs weinen? Seitdem Donald Trump in den USA elected POTUS läuft es mit dem gelben Edelmetall nicht mehr so gut. Vor der Wahl, ja, da war noch Hoffnung auf ein wenig Weltuntergang, wirtschaftlich und überhaupt, ausgelöst durch den Mann mit dem Faible für goldene Hochhäuser, doch als dieser ausblieb, wollte wohl so mancher Investor auch keine Gold mehr horten …

Ist das eine kleine Hoffnungskerze, die da im Euro-Chart angesteckt wird? Seit dem Wahl-Sieg Donald Trumps geht es mit dem Euro gegenüber dem Dollar vor allem eines: bergab. Wir wissen ja: Donald the Trump will Amerika wieder great machen. Aber was ist bei den Amerikanern nicht great? Dafür lieber wir sie. Doch der Dollar fühlt sich wohl tatsächlich inspiriert von den Äußerungen Trumps und legt mächtig zu. Gleichzeitig steigen auch wieder die Zinsen, wegen der Aussicht auf fiskalpolitischer Lockerungen, aber wer weiß das schon. Auf jeden Fall sind höhere Zinsen in den USA tendenziell gut für den Dollar, weil dadurch Kapital ins Land gelockt wird. Sorry Emerging Markets!

Gewinnt Trump tatsächlich am 8. November die Wahl, kann es durchaus sein, dass der Markt nochmal in die Knie geht, der DAX also auch bis in den Bereich von 10.000 Zählern korrigiert. Damit würde er eine ähnliche Entwicklung nehmen, wie nach dem Brexit. Doch genau die Brexit-Entscheidung hat auch gezeigt, wie schnell sich Märkte wieder erholen können, wenn der erste Schock verarbeitet ist und die Realität wieder einzieht, die Fakten neutral bewertet. Wir haben daher heute einen Wert genauer betrachtet, der zuletzt zu den größten Verlierern im DAX gehörte: ThyssenKrupp …

Janet Yellen die Vorsitzende der amerikanischen Notenbank Federal Reserve (Fed) hat es versemmelt oder, um es weniger flapsig auszudrücken, sie hat nun ein Timing-Problem durch ihre Politik des Abwartens. Im vergangenen Dezember hat sie die Leitzinsen in den USA homöopathisch erhöht. Danach sollte es flott so weitergehen. Vier Zinserhöhungen waren für die USA 2016 angedacht. Doch es kam anders [klar, weil es an den Finanzmärkten meist anders kommt als gedacht].

Hillary Clinton sei die Siegerin! Oh. Bei Donald Trump ging – angeblich – das Mikrophon nicht. Daran wird es auch gelegen haben. Fucking loser! [Trump-Sprech] Aber interessieren sich die Börsen noch für den Wahl-Ausgang in den USA? Irgendwie hat man den Eindruck … dem ist nicht so. Der DAX fällt leicht, der Dow Jones hält sich, Euro-Dollar und Gold sind nahezu unverändert. Aber jetzt gilt plötzlich der mexikanische Peso als das Stimmungsbarometer. Er hat nach gestern Nacht zugelegt. Na dann. Was hat der Peso eigentlich vor dem Brexit-Votum gemacht? Egal. Amerika hat doch letztlich die Wahl zwischen schlimm und schlimm.

Auf meiner persönlichen ewigen Liste der verpassten Börsen-Chancen nimmt Barrick Gold einen ganz besonderen Platz ein. Dabei ist es ganz egal, ob es sich um mögliche Short- oder Long-Engagements gehandelt hätte. Als (kleiner/winziger) Trost bleibt: wenigstens kein Geld verloren [das bekannte Mantra aller Sparbuch-Inhaber]. Auf dieses Niveau hat einen die Aktie des Goldminen-Betreibers schon gebracht. Ich hoffe, anderen (Spekulanten/Anlegern) ist es besser ergangen. [Realistisch betrachtet fürchte ich das Gegenteil]. Warum überhaupt soll man sich die Aktien eines Unternehmens ins Depot legen, dessen Geschäftszweck darin besteht, Golderz aus dem Boden zu holen, das darin enthaltene Gold herauszuwaschen und anschließend einzuschmelzen?

Wird sie nun oder wird sie nicht? Gemeint ist Janet Yellen, die Vorsitzende der amerikanischen Notenbank Federal Reserve (Fed) und die Antwort auf die Frage, ob sie wohl am 21. September die Leitzinsen anheben wird. Bislang hat Yellen noch immer eine mehr oder weniger gute Ausrede gefunden, nach dem ersten Mini-Zinsschritt im Dezember einen zweiten folgten lassen. Zu Jahresanfang war man noch sehr zuversichtlich, doch dann kamen die Börsen-Turbulenzen und Yellen und ihren Kollegen wurde es unheimlich.

Es scheint so, als würde sich der Euro wieder nach oben schleichen. Fast ein wenig heimlich. Nach dem Brexit-Votum der Briten ist er bis auf fast 1,09 Dollar eingebrochen. Seitdem geht es per saldo nach oben. Nun wurde sogar der kurzfristige Abwärtstrend bei 1,1240 Dollar überschritten. Das könnte ein erster Hinweis darauf sein, dass der Euro gegenüber dem Dollar weiter nach oben möchte.

Wir haben uns daran gewöhnt: Die Kurse von Bundesanleihen steigen immer und damit auch der Bund Future. Entsprechend rückläufig sind die Renditen für deutsche Staatspapiere. Die Umlaufrendite (ein Durchschnitt der Renditen von Bundespapieren) ist negativ, die Rendite von zehnjährigen Bundesanleihen war negativ, ist nun aber mit 0,105 Prozent wieder leicht positiv. Die Auktion für dreißigjähre Bundesanleihen erreicht allerdings mit 0,65 Prozent soeben ein neues Rekordtief. Wird das „ewig“ so weitergehen mit den sinkenden Renditen? Vielleicht ist es an der Zeit über einen Bund-Future-Short nachzudenken.