Rubrik: Fantasie

Übernahmefantasie trieb den Kurs der Bilfinger-Aktie kräftig an. Zunächst sollten neue Finanzinvestoren beim Dienstleistungskonzern einsteigen. Möglich schien auch ein Ausbau der Position des Hedgefunds Cevian Capital, der rd. 26 Prozent hält. Dann wurde der Name des französischen Großbaustellen-Ausrüster Altrad genannt. Doch auch zwei Monate später ist nichts passiert, Bilfinger ist noch immer ein eigenständiges Unternehmen. Nun strich ein Analyst die Kaufempfehlung für die Aktie, weshalb der Kurs sank und sich die Charttechnik eintrübte. Wir sagen, wie Anleger darauf nun reagieren sollten.

Erst Ende September kam die vom großen Siemens-Konzern abgespaltene Siemens Energy an den Kapitalmarkt. Zunächst lief der Kurs eher seitwärts um 21 Euro. Heute sind es immerhin knapp 25 Euro. Dazu hat vor allem das verbesserte Marktumfeld im Zuge der Impfstoff-Euphorie beigetragen, denn die Mitte November vorgelegten Zahlen für das Geschäftsjahr 2019/20 (per 30.9.) waren eher schwach. Neue Fantasie bringt nun der Aufstieg in den MDAX, der indexorientierte Anleger zum Kaufen zwingt.

Die Medigene-Aktie steht vor einem massiven charttechnischen Widerstand, an dem sich das Papier schon seit Monaten die Zähne ausbeißt. Glückt nun der Durchbruch? Dafür spricht, dass in der Biotech-Branche gerade sehr viel Übernahmefantasie die Kurse treibt. Doch es gibt ein Aber … Einen satten Rabatt (Sicherheitspuffer) von 26,0 Prozent auf die Medigene-Aktie bietet derzeit das Discount-Zertifikat DGQ0BK der DZ Bank.

Bayer trennt sich von weiteren Covestro-Aktien und gibt dabei mächtig Gas: 19 Millionen Stücke werden zu 63,25 Euro je Aktie an institutionelle Investoren verkauft. Damit erhöht sich der Streubesitz. Da dies, neben der Marktkapitalisierung, ein wichtiges Kriterium für einen möglichen DAX-Aufstieg ist, steigen die Chancen für Covestro, dass die Top-30 schon im Jahr 2018 erreicht wird. Die Fantasie der Anleger regt das an. Interessant könnte aktuell auch ein Bonus-Zertifikat sein, da sich die Covestro-Aktie in einem Seitwärtstrend befindet. Möglich ist damit eine Rendite von knapp zehn Prozent bis Mitte kommenden Jahres.

Halbleiterwerte sind an der Börse wieder gesucht. Einige Übernahmen in der Branche haben letztendlich auch die deutsche Elmos Semiconductor aus ihrem Tiefschlaf erwacht. Doch auch die operative Entwicklung der Dortmunder kann sich sehen lassen. Denn das Unternehmen, welches sich vor allem auf Systemlösungen für die Automobilindustrie kommt immer besser in Schwung. Das erste Quartal zeigte dies nur bedingt: Der Betriebsgewinn (Ebit), also der Gewinn vor Steuern und Abschreibungen, erreichte 0,8 Millionen Euro. Im zweiten Quartal sah es bei Elmos aber schon deutlich besser aus. Bei einem Umsatzplus von 1,21 Prozent auf rund 55 Millionen Euro erzielten die Halbleiter-Experten einen Betriebsgewinn von 4,8 Millionen Euro.

Die Apple-Jünger pilgern wieder zur Keynote. Gut, es ist kein Hochamt mehr wie zu Steve Jobs Zeiten – der Nerd- und Börsenhimmel hab ihm selig. Das einzigartige, wahrhaftige, neue, ultimative Produkt wird sicherlich nicht vorgestellt werden. Irgendwie scheint die Zeit dafür noch nicht reif. Man hat noch nicht einmal eine Ahnung, wie ein solches Produkt aussehen und zu welchem Zweck es gut sein könnte. Steve Jobs, hilf! Wahrscheinlich soll es von Apple ein neues, altes iPhone geben, iPhone SE, für Leute wie mich, die das iPhone 6/6s, was das Design angeht, schlicht für eine Katastrophe halten. Das SE soll auf dem iPhone 5 basieren, aber ein zeitgemäßes Innenleben bekommen. Ansonsten hat man wohl am iPad (was sich nicht sonderlich gut verkauft) herumgefummelt und eine neue Version die Betriebssystems iOS soll es auch geben. Das alles ist nicht zum Niederknien.